Vietnam, der zweite Versuch

Willkommen in VietnamBei unserem ersten Treffen mochte ich dich nicht besonders, Vietnam: Ich fand dich zu heiß, zu laut, zu voll und zu schroff. Bei meinem zweiten Besuch gefielst du mir schon wesentlich besser. Ich erzähle euch davon und ob ich noch mal wiederkommen würde.

Einen Monat lang war ich unter #anjasasia in Thailand, Kambodscha und Vietnam unterwegs. Einige Tage verbrachte ich davon erst in Saigon, dann auf Vietnams größter Insel Phu Quoc und zum vietnamesischen Neujahrsfest Tet kehrte ich wieder nach Saigon zurück.

Ein aktueller Lagebericht zu Vietnam:

Visum für Vietnam
In Thailand bekam ich das Visum kostenlos bei der Ankunft und in Kambodscha kostete das Visa on Arrival 20 US-Dollar. Nur für Vietnam musste ich es vorab in Kambodscha für 60 US-Dollar einholen. Von den drei Ländern war es also am umständlichsten und am teuersten.

An- und Weiterreise
Die Anreise per Bus aus Kambodscha war mit 12 Stunden lang, verlief jedoch reibungslos. Der Flug mit Vietnam Airlines von Saigon nach Phu Quoc war kurz (weniger als 1 Stunde) und gut.

Hotels
Je nach Budget könnt ihr mehr oder weniger komfortabel übernachten. Ich war in Saigon zwei Nächte lang in einem 5-Sterne-Hotel, das war natürlich sehr bequem.

An den restlichen Stadttagen und auf der Insel wählte ich günstigere Unterkünfte. Für 64 Euro pro Nacht bekam ich einen schönen Bungalow in Strandnähe, für 22 Euro ein Zimmer weiter entfernt.

Sehr zufrieden war ich mit dem Alagon Hotel in Saigon. Es lag zentral in District 1, hatte ein schönes Zimmer und kostete 41 Euro pro Nacht. Nur auf die Massage im hauseigenen Spa würde ich an eurer Stelle verzichten, die tat weh!

Menschen
Ich hatte die Vietnamesen – aus Hanoi, Ha Long Bucht, Da Nang und Hoian – als eher unfreundlich und verschlossen in Erinnerung. In Saigon und auf Phu Quoc begegnete mir jedoch oft ein Lächeln.

Hat sich in den sechs Jahren seit meinem ersten Besuch das Land verändert, nur ich oder wir beide? Oder liegt es daran, dass ich dieses Mal den Süden statt den Norden besucht habe?

Trotzdem gab es auch hier immer mal wieder große und kleine Unfreundlichkeiten: Ein Taxifahrer in Saigon hatte sein Taxameter frisiert und ich sollte für 5 Kilometer 20 Euro bezahlen. Leute drängelten sich ungeniert vor oder gaben mir kein Wechselgeld zurück. Nervig!

Allerdings traf ich auch viele nette, offene und hilfsbereite Menschen. Bei dem irren Verkehr segelte ich oft beim Überqueren der Straße im Windschatten der Einheimischen mit.

Pho Suppe in VietnamEssen
Es war so gut in Vietnam, wie ich es in Erinnerung hatte. Nach vietnamesischem Eiskaffee mit Kondensmilch wurde ich sofort wieder süchtig. Und die Banh Mi sind ein Traum: Baguettes mit Fleischfüllung und Koriander. Sehr gut sind auch die frischen Sommerrollen und die Suppe Pho.

Vietnam - SaigonStadt
Saigon mag ich, Hanoi weniger. Saigon empfinde ich als weltoffener, großstädtischer und sehr viel entspannter. Dort wurde ich ab und zu mal von Taxifahrern angesprochen, aber nicht wie in Hanoi von Verkäufern umzingelt und bedrängt.

Strand in VietnamStrände
Phu Quoc hat schöne Strände, allerdings nicht die besten, die ich jemals gesehen habe. Long Beach war auch ziemlich überlaufen. Der Sao Beach hatte tollen weißen Sand, er gefiel mir am besten.

Tet Festival in VietnamErlebnisse in Vietnam
Saigon als Stadt bot mit dem Markt Ben Thanh und vielen Cafes Interessantes. Und das Tet-Fest zu Neujahr mit gelben Blumen, Feuerwerk und Drachentänzen war fantastisch. Das Schnorcheln bei Phu Quoc war nicht sonderlich aufregend, es gab nicht viel zu sehen.

Internet
Vor sechs Jahren war ein Stück eines Seekabels gestohlen worden, das mit anderen Kabeln das Land mit Internet versorgte. In den Internetcafes lief es quälend langsam und US-Dienste wie MySpace waren teilweise gesperrt.

Jetzt gab es in allen Hotels und vielen Cafes Wifi. Es war mit das beste in den drei Ländern, auch wenn Twitter zeitweise geblockt war.

Kosten
Bei meinem ersten Besuch in Vietnam bin ich mit 50 Euro in Dong eine Woche lang locker ausgekommen, die Unterkunft nicht mit eingerechnet.

Die Preise haben (zumindest für Touristen) stark angezogen. Ein Eiskaffee in Saigon kann schon mal 2 Euro kosten, das Sandwich 4 Euro. Auch auf der Insel fand ich die Preise vergleichsweise hoch, eine Stunde Massage kostete 12 Euro.

Verkehr in VietnamStörfaktoren

  • Starker Verkehr: Ich brauchte in Saigon immer ewig, um die Straße zu überqueren. Es hieß: Eine Million Vietnamesen auf Mopeds gegen mich. Sie fuhren auch gerne mal auf dem Bürgersteig. Help!
  • Mangelnde Englischkenntnisse: Englisch sprechen nur einige Menschen. Meist klappte die Verständigung trotzdem irgendwie.
  • Dauerlärm: In Saigon wurde ständig gehupt. Da es auch bei mir in Köln laut ist, störte mich das nicht allzu sehr.
  • Umrechnungskurs: Ein Euro entspricht 28.000 Dong. Das ist nicht sooo komfortabel zum Umrechnen. Aber ich war dort Millionär! :)

Mein Fazit
Mein zweiter Besuch in Vietnam war schön und ich hatte eine gute Zeit. Vor allem Tet war ein unvergessliches Erlebnis!

Ich komme gerne noch mal wieder: In Saigon würde ich gerne eine Städtetour auf einer Vespa aus den Sixties machen. Auch Strandorte möchte ich weitere sehen und Hoian noch mal besuchen (fantastisches Essen, gute Schneider, schöner Strand).

Welche Erfahrungen habt ihr mit Vietnam gemacht?

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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5 Kommentare

  • Antworten
    Henry
    23. Januar 2017 um 13:21

    Für Backpacker ist dieser Blog echt nicht geeignet und zu spärlich an Informationen. Dass du sehr viel Geld für Unterkünfte ausgabst, zeigt deinen Komfortstand. Man kann durchaus viel günstiger da leben und somit an anderen Aktivitäten mehr großzüguger sein. Natürlich ist es in Vietnam, vor allem in Großstädten mit über 4 Mio. Rollerfahrern sehr laut, aber, wer eine Reise nach Vietnam plant, weiß, dass das Land eines der chaotischsten Straßenverkehrsregelungen der Welt hat und ist somit auf Lärm eingestellt. Dass die Viets unfreundlich seien, stimme ich nicht ganz zu. Auf mich machten sie einen sehr sympatischen und freundlichen Eindruck. Nur wer selbst freundlich bleibt, wird freundlich behandelt. Und ja, man ist als Europäer verdammt reich in Vietnam, also kann man ja wohl 2-3 Euro mehr Trinkgeld geben, statt des Wechselgeldes wegen, zu jammern. Von daher stimme ich Jenny zu – sehr “snobistischer” Beitrag.

    • Antworten
      Anja Beckmann
      26. Januar 2017 um 13:43

      Hallo Henry,

      du hast Recht, das ist kein Backpackerblog – diese Zeiten liegen lange hinter mir. Das mache ich z. B. auch in dem “Über mich” Text sehr deutlich.

      Ich bin bei weitem nicht die einzige, die Probleme mit Vietnam bzw. seinen Einwohnern hat. Schau mal bei anderen Reisebloggern nach…

      Auf meinen Reisen hatte ich noch in keinem anderen Land solche Probleme. Ich behandele alle Menschen, wie ich auch behandelt werden möchte – freundlich. Und ich gebe immer Trinkgeld, lasse mich aber nicht gerne übers Ohr hauen.

      Viele Grüße
      Anja

  • Antworten
    Jenny
    19. August 2014 um 11:53

    Also, den Verkehr und das fehlende Englisch als “störend” zu bezeichnen, erscheint mir ziemlich… ähm … snobistisch? Immerhin sind diese beiden Merkmale gerade das, was Vietnam als Reiseland so besonders macht. Wir haben die Herausforderung und den Nervenkitzel des Straßenüberquerens als eines der Highlights unserer Vietnam-Reise in Erinnerung. Wirklich störend ist aber tatsächlich die fast überall vorherrschende Abzock-Mentalität, gepaart mit teilweise unglaublicher Bürokratie. Ein Reiseland für Anfänger ist Vietnam wahrlich nicht.
    LG
    Jenny

    • Antworten
      Anja Beckmann
      19. August 2014 um 11:59

      Hallo Jenny,

      was ist daran snobistisch, dass ich Straßenlärm nicht mag, gerne heil über die Straße komme (es gibt sehr viele Unfälle) und mich auch auf Reisen verständigen möchte?

      Aber auch für mich hat Vietnam seine Reize, wie ich ja beschrieben habe. Die liegen allerdings eher in der Kultur (z. B. Tet Festival), schönen Stränden oder leckerem Essen.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Fundstücke des Monats: Kulinarische Highlights, Top-Strände, Reisegepäck und mehr › Fundstücke › Faszination Südostasien
    13. März 2014 um 19:00

    […] hatte. Vielleicht ist Vietnam auch nichts für die Liebe auf den ersten Blick. Denn auch Anja von Travel on Toast hat es bei ihrem zweiten Besuch deutlich besser gefallen. Ihre Erlebnisse und Tipps hat sie nun in […]

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