Quito (Ecuador) – in der höchsten Hauptstadt der Welt

Ecuador - Quito - IndigenasMein Herz klopft schneller, ich atme rasch und mir ist leicht schwindelig. Frisch verliebt? Nein, ich merke nur die Höhe. Quito liegt auf 2.850 Metern in den ecuadorianischen Anden – es ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Die Einwohner sind die dünne Luft gewöhnt, ich muss mich erst anpassen. Hier kommt mein erster Eindruck von der Stadt, Herzklopfen inklusive.

Ecuador - Quito von obenDie Apothekerin in Köln versteht nicht, wovon ich rede: “Sie wollen ein Mittel gegen Höhenkrankheit? Was ist das?” Klar, im Rheinland fragen selten Leute nach einem solchen Medikament. Die Höhenkrankheit betrifft Menschen, die sich auf über 2.500 Meter begeben.

Ich habe es schon in Peru erlebt: In Cusco kam ich an und verbrachte dort einige Tage. Die Stadt war meine Basis für den Ausflug zur beeindruckenden Inka-Ruinenstadt Machu Picchu. Hier fiel mir alles schwerer: Wenn ich nur ging, atmete ich so heftig, als würde ich laufen.

In Bolivien an der Salzwüste Salar de Uyuni auf 3.653 Metern ging es mir dann richtig schlecht – mit heftigen Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. So wurde die Freude an der unglaublichen Landschaft mit farbigen Seen, schneebeckten Bergen, Lamas und Flamingos etwas getrübt.

Ecuador - Quito - InnenstadtAuf Ecuador hatte ich mich gut vorbereitet: Mit Personal Trainer Katrin habe ich zuvor drei Monate lang trainiert. Alles sollte leichter werden. Schließlich bin ich 8 Tage in Quito und im Nebelwald unterwegs und will viel sehen, dabei werde ich oft zu Fuß unterwegs sein.

Meine Reise beginnt in Frankfurt. In den Tagen zuvor war viel Trubel in meinem Job als Social Media Beraterin. Leicht übermüdet treffe ich am Flughafen Elke vom Meerblog, meine Reisegefährtin. Mit ihr bin ich diesem Jahr schon in der Provence Ente gefahren. Jetzt also auf nach Südamerika…

Rund 10 Stunden brauchen wir mit Delta für unseren ersten Streckenabschnitt nach Atlanta. Dann sind es noch einmal 5 Stunden nach Quito. Wir kommen nachts um 23 Uhr in der Stadt an. Der Ecuadorianer neben mir weist mich beim Landeanflug auf die Lichter der Stadt hin, das bunte Funkeln sieht hübsch aus.

Am Ausgang empfängt uns Guide Luis. Er hat 2,5 Jahre in Trier gewohnt, spricht also gut Deutsch. Ich frage ihn auf der Autofahrt, ob in Quito viele Besucher unter der Höhenkrankheit leiden. Er verneint und rät uns: “Ihr müsst einfach viel trinken. Aber ihr werdet keine Probleme haben, ihr seid ja noch jung.”

Ganz so jung fühle ich mich nach der langen Reise nicht mehr. Immer wieder bin ich schon im Flugzeug und auf dem Weg zum Hotel weggenickt, denn in Deutschland sind es 7 Stunden später.

Ich schlafe im Hotel schnell ein und bin nach 5 Stunden Schlaf wieder hellwach – bei uns sind es schließlich schon 13 Uhr. Ich habe ziemliche Kopfschmerzen. Allerdings weiß ich nicht, ob das von den Reisestrapazen oder der Höhenkrankheit kommt. Elke geht es aber ähnlich.

Ecuador - Quito - VulkaneWir erkunden mit Luis die Stadt, die am Fuße des Vulkans Pichincha (4.784 Meter) liegt. 52 Vulkane hat Ecuador insgesamt – eine beeindruckende Zahl.

Ecuador - Quito - Kirche mit TierenDie Altstadt von Quito gehört zum Weltkulturerbe. Hier finden sich zahlreiche Kirchen, Plätze und schöne Häuser.

Ecuador - Quito - StraßeMorgens ist das Wetter in Quito noch schön, nachmittags regnet es dann.

An der Plaza de la Independencia kaufe ich für 1,50 US-Dollar (das ist die Währung hier) Coca-Bonbons gegen die Höhenkrankheit. Ich kenne sie schon aus Peru und tatsächlich sind sie daher importiert.

Ecuador - Quito - BaumtomatensaftWie war das noch: Ach ja, viel trinken! Ich nutze aus, dass es hier viele tolle Früchte gibt. Ich probiere den Saft der Baumtomate. Er ist orangefarben und schmeckt gar nicht nach Tomate, geht eher in Richtung herbem Orangensaft.

Ecuador - Quito - FarbenElke und ich habe nachmittags beide das Gefühl, dass wir die Höhe gut verkraften. So können wir die vielen bunten Farben ungestört genießen. Sie sind etwa bei diesen Masken zu finden.

Ecuador - Quito - FiestaVor einer Kirche findet eine Fiesta statt. Ein Kapelle spielt und Menschen mit Masken tanzen dazu. Selbst bei Regen ist es eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Und wir sind Teil davon – immer wieder lächeln uns Einheimische an.

Ecuador - Quito - StatueEin Highlight des Tages ist unser Ausflug auf den Hügel “El Panecillo” (= “Das Brötchen”). Von hier aus sehen wir die ganze Stadt mit Vulkanen vor uns liegen. Und da ist es wieder, das Herzklopfen…

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Zu dieser Reise hat mich Quito Turismo eingeladen. Vielen Dank dafür!

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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12 Kommentare

  • Antworten
    Marcus Mersinger
    28. November 2014 um 03:26

    Glücklicherweise geht es mit der Anpassung an die Höhe meist ziemlich schnell. Normalerweise geht es ab dem 2. Tag viel besser. Bisher hatte ich kaum Gäste die Probleme mit der Höhe hatten. Eher schon mit den tropisch, feuchten Temperaturen in der Regenzeit (Dezember-April) im Küstenflachland und im Regenwald.

  • Antworten
    Sarah Althaus
    11. November 2014 um 21:40

    Toller Bericht und schöne Fotos! Ich hatte bisher immer Glück mit der Höhe und nie Probleme. Bis auf 5.500 Meter ging immer alles gut. In Bolivien habe ich fleissig Coca-Blätter gekaut und Coca Tee getrunken. Mir hats jedenfalls geholfen. :-)

  • Antworten
    Jan Beck
    3. November 2014 um 15:16

    Ich werde kommendes Frühjahr in Ecuador aufschlagen. Ich freue mich auf weitere Berichte von dir!

    • Antworten
      Anja Beckmann
      5. November 2014 um 15:07

      Das ist schön. :) Du wirst Ecuador lieben!

      Viele Grüße
      Anja

  • Antworten
    Jan Beck
    28. Oktober 2014 um 12:58

    Danke für diesen hilfreichen Artikel, Anja. Ich werde bald auch in Quito sein und kann die Tipps gut gebrauchen.

    • Antworten
      Anja Beckmann
      28. Oktober 2014 um 13:11

      Wann bist du denn hier? Ich werde noch ein paar weitere Artikel schreiben. :)

      Viele Grüße
      Anja

  • Antworten
    Nadja
    27. Oktober 2014 um 01:57

    Ui, ich glaub da muss ich auch mal hin! Ich habe die letzten Tage den Mount Rinjani auf Lombok bestiegen und zum Glück habe ich nichts von “Höhenkrankheit” gespürt:)

    • Antworten
      Anja Beckmann
      27. Oktober 2014 um 12:40

      Glück gehabt! Wie hoch ist denn der Berg?

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Anna
    26. Oktober 2014 um 22:07

    “Höhenkrankheit, was ist das?” :D haha, das ist echt der beste Satz!
    Wie immer ein toller Post von dir! Ecuador soll so toll sein :)

    • Antworten
      Anja Beckmann
      27. Oktober 2014 um 12:42

      Vielen Dank für das Kompliment! :) Ja, Ecuador gefällt mir sehr gut. Vor allem die netten Leute, die leuchtenden Farben und die Musik überall.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Sabine von Ferngeweht
    26. Oktober 2014 um 17:09

    Höhenkrankheit kenn ich :-( Hatte in Peru drei Wochen lang damit zu kämpfen. Kaum war es etwas besser und ich bewegte mich ein paar Meter rauf oder runter, wurde es wieder schlimmer. Mein Beileid also!

    • Antworten
      Anja Beckmann
      27. Oktober 2014 um 12:45

      Die Höhe stecke ich wirklich ganz gut weg hier in Quito. Sie hat mir in Peru und vor allem in Bolivien deutlich mehr zu schaffen gemacht. Also: Alles gut. :)

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