Maryland (USA) – kleine Städte mit großem Charme

Maryland

Beitrag von Sophia Schillik. Amerika ist ein Land der Sehnsüchte. Die meisten träumen von den großen Städten wie New York, San Francisco oder Los Angeles. Aber wer hat schon die Kleinstädte im Kopf? Und wie viele wissen von der Vielseitigkeit der Hauptstadtregion mit ihren zahlreichen kulturellen und historischen Orten, den kulinarischen Hot Spots, den charmanten Straßen und Häusern sowie der wunderschönen Natur? Ich verrate euch meine Tipps für Frederick und Ellicott City in 
Maryland.

USA Roadtrip

Ingesamt neun Tage reise ich mit dem Mietwagen durch die Capital Region USA und begebe mich alleine auf ein kleines Abenteuer: ein Roadtrip entlang der Scenic Byways, der Panoramastraßen der USA, die geschichtsträchtige oder thematisch spannende Orte miteinander verbinden und durch reizvolle Landschaften führen.

Auch wenn Washington D.C. und Baltimore ebenfalls auf meinem Programm stehen, haben es mir doch vor allem jene kleinen, hierzulande noch recht unbekannten Orte in Maryland angetan.

 FrederickSeafood und Sodas, Shoppingtouren durch charmante Boutiquen und bezaubernde Antiquitätenläden, Entdeckungstouren durch pittoreske Innenstädte, Konzerte und Theaterinszenierungen, historisch bedeutsame Stätten und vieles mehr: Alles das gilt es in Maryland auf eigene Faust zu entdecken.

Frederick Downtown80 km von Washington D.C. entfernt liegt Frederick – die zweitgrößte Stadt in Maryland lockt mit historischen Sehenswürdigkeiten, einem geschichtsträchtigen Erbe und einer malerischen Innenstadt. Ich verliebe mich auf Anhieb.

Der Name bezeichnet die Stadt selbst, das County und die Region – eine Gegend, die vor historischer Aura nur so birst. Im Norden grenzt das County an den US-Bundesstaat Pennsylvania, im Süden bildet der Potomac River die Grenze zu Virginia.

Hier entstand die erste Bundesstraße Amerikas, die Historic National Road – „the Road that Build the Nation“. Für viele Siedler und Reisende war sie einst das Tor zum Westen, öffnete Frederick für den Handel nach beiden Seiten hin und machte den kleinen Ort in kurzer Zeit zu einer richtigen Stadt.

Gegründet 1745 von englischen und deutschen Siedlern, war Frederick für mehr als zweieinhalb Jahrhunderte ein Kreuzungspunkt der amerikanischen Geschichte: Für die zahlreichen Bürgerkriegsgedenkstätten, Museen und Monumente nimmt man sich am besten einen ganzen Tag Zeit.

Frederick Mount Olivet CemeteryMir gefällt der Mount Olivet Cemetery mit seinen verwitterten Grabsteinen und der spooky Atmosphäre am besten. Hier liegen u. a. zwei bedeutende Persönlichkeiten begraben: Thomas Johnson, der erste Gouverneur von Maryland, und Francis Scott Key, der jene weltberühmten Zeilen des Star-Spangled Banner, der amerikanischen Nationalhymne, schrieb.

Frederick Second Hand LädenHeute ist Frederick ein Paradies für Shoppingfans und Detailverliebte: In der bezaubernden Downtown reiht sich eine Boutique an die andere, in den Delikatessengeschäften kann man lokale Spezialitäten kaufen, in den Second-Hand- und Antiquitätenläden verbirgt sich das ein oder andere Juwel.

Kein Wunder, dass man hier zum Einkaufen bis aus Washington D.C. und Baltimore kommt – für uns sind die Preise allerdings eher gehoben. Aber was macht das schon, wenn man sich in ein bestimmtes Teil verliebt?

Frederick Vol t RestaurantAuch für Foodies ist Frederick ein echtes Traumziel: Die Dichte an guten bis sehr guten Restaurants ist überwältigend. Einigen Lokalen eilt der Ruf weit über die Grenzen des County voraus. Um etwa in Bryan Voltaggios berühmtem Restaurant Volt (228 N Market St, Frederick) zu speisen, muss man lange im Voraus einen Tisch reservieren.

Frederick Pretzel & Pizza CreationsFrederick Pretzel & Pizza CreationsAber auch jenseits von Fine Dining lockt an fast jeder Ecke eine spannende Speisekarte oder ein Spezialitätenladen. Ein Muss sind die berühmten, aus Brezenteig hergestellten Teigtaschen, Pizzen, Bagels und Calzone des familiengeführten Kultlokals Pretzel & Pizza Creations (210 N Market St, Frederick).

Frederick Pop Shop Market Sodas
Frederick Pop Shop Market EiscremeWer auf handwerklich hergestellte Eiscreme und Soda steht, darf den North Market Pop Shop (241 N Market St, Frederick) auf keinen Fall verpassen: Mehr als 300 Sorten Ginger Ale, Ginger Beer, Root Beer und Limonaden stehen hier aufgereiht wie Zinnsoldaten, die Milch für das Eis kommt von einer ganz besonderen Creamery.

Beide Läden besuche ich im Rahmen der Foodtour Taste Frederick, die mich für zwei Stunden auf ein kulinarisches Abenteuer mitnimmt – absolut empfehlenswert.

Ellicott CityMein zweites Ziel heißt Howard County. Ungefähr eine Autostunde von Frederick entfernt liegt Ellicott City. Die charmante Kleinstadt mit der entzückenden Main Street ist ein Liebling der amerikanischen Medien, gilt als beliebtes Wochenendziel und wird seit Jahren vom Money Magazine unter die Top 10 der lebenswertesten Orte in Amerika gewählt.

Ellicott City AntiquitätenEs ist die Mischung aus Vintage-Flair und modernem Lifestyle, aus alter und neuer Welt, Natursetting und Nähe zu den beiden großen Städten Baltimore und Washington D.C., die diesen malerisch am Patapsco River gelegenen Ort so anziehend macht.

Ellicott City wurde 1772 von Quäkern gegründet, die den Frauen schon immer eine bedeutende Rolle einräumten. Auch heute sind Frauen hier wichtige Wegbereiter, die meisten der zahlreichen Shops und Galerien werden von weiblichen Inhabern betrieben – so auch der Coffee Shop Bean Hollow (8059 Main St, Ellicott City), in dem die Bohnen für den Kaffee noch selbst geröstet werden. Der Kaffe ist tatsächlich spitze.

Ellicott City NationalflaggeIn diesem pittoresken Ort kann man gut ein paar Tage verbringen, bummeln, wandern, shoppen und genießen, ganz nach dem eigenen Rhythmus.

Hier steht die älteste Eisenbahn-Endhaltestelle der Vereinigten Staaten, die letzte Schrotmühle in Maryland und der vielleicht älteste Teil der Historic National Road, auch „D.C.’s Route 66“ genannt.

Eingebettet in die malerischen Hügel über dem Patapsco River, gesäumt von Häusern im Kolonialstil, viktorianischem Stil und gut erhaltener Art Deco Architektur, kann man hier dem Charme der alten Welt und der amerikanischen Boheme frönen. Vor allem aber lohnt sich Ellicott City für alljene, die auf Antiquitätenjagd sind.

Was sind eure Tipps für Maryland?

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Den Roadtrip durch die Capital Region USA hat Canusa Touristik ermöglicht, der Reiseveranstalter für USA- und Kanada-Reisen. Vielen Dank dafür!

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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2 Kommentare

  • Antworten
    Michael Seelmann
    6. Januar 2016 um 19:54

    Eine Abstecker ist auch Savage wert. Dort gibt es in der Historical Savage Mill, ein herrlicher Ziegelsteinbau mit richtigen Holzdielen, eine wunderschöne Antik Mall, mit tollen Boutiquen und netten Cafe’s.

    • Antworten
      Anja Beckmann
      7. Januar 2016 um 10:31

      Das klingt toll. Danke für diesen Tipp, Michael!

      Viele Grüße
      Anja

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