An jeder Ecke wartet eine Überraschung: Du läufst an einer bunten Häuserwand entlang, biegst rechts ab – da sind weitere bemalte Häuser. Das ganze Dort Ataco in El Salvador ist wie eine Wundertüte, eine Überraschung schöner als die nächste.
El Salvador empfängt mich nicht mit strahlendem Sonnenschein, als ich aus Honduras dort eintreffe. Eher ist alles grau: Grau die Regenwolken, grau verhangen die vielen Vulkane, grau die Häuser der Stadt San Salvador.
Die Nebelfarbe kann auch romantisch wirken, wie wir im El Boquerón Nationalpark feststellen. Die Erde duftet, ebenso wie die Pinien. Und an einem Spinnennetz leuchten Regentropfen.
Kunterbunt wird es jedoch in Concepción de Ataco, so der volle Name des Dorfes.
Es liegt an der Ruta de las Flores in El Salvador, der 36 Kilometer langen Straße der Blumen.
Der Name “Ataco” bedeutet so viel wie „Ort der hoch gelegenen Quellen“, wir befinden uns auf 1.250 Metern. Die Sprache ist Nawat, so verständigten sich die Pipil – ein indigenes Volk der Nahua.
Das alte Ataco war eine Gründung der Pipil, heute hat es rund 18.000 Einwohner.
Eine davon ist Paula. Sie trägt gerade die Jungfrau Maria zu einer Gebetsstunde. Sie grüßt uns freundlich, plaudert ein wenig mit unserem Guide Eduardo und segnet zum Schluss unsere kleine Reisetruppe.
Bunt wie das Kleid der Jungfrau sind alle Häuser. Haben die Farben eine bestimmte Bedeutung? Eduardo erklärt uns: “Jeder Bewohner hat sein Haus in seiner Lieblingsfarbe gestrichen.”
Wie hat alles angefangen? 2004 nahm Ataco am Wettbewerb “Pueblos Vivos” (“Städte voller Leben”) der Regierung teil. Damals fingen die Bewohner an, ihre Häuser bunt zu streichen.
Heute gibt es auch viele Galerien. Und die Häuser zeigen z. B. Spuren des Kaffeeanbaus von El Salvador in den nahegelegenen Bergen.
Ich kann mich gar nicht sattsehen an den vielen bunten Bildern, hier kommt noch eine kleine Auswahl:
In Ataco sind nicht nur die Häuser bunt angemalt, auch der Friedhof ist farbenfroh.
Hier ist es ganz ruhig: Wir hören nur Vögel zwitschern, ein Schmetterling fliegt vorbei.
Es ist der einzige Friedhof, den Eduardo kennt, der auf einer Pipil-Pyramide errichtet wurde.
Davon ist nicht mehr viel zu erkennen, es ist einfach nur ein überwachsener Berg. Aber er ragt nach oben. “Oben ist gut, da ist man näher am Himmel”, so Eduardo.
Weitere Bilder von El Salvador findet ihr unter #tasteelsalvador auf Facebook, Google+, Twitter und Instagram.
Inhaltsverzeichnis
Wart ihr schon mal in El Salvador oder möchtet noch hin?
Weitere Artikel zu meiner Zentralamerikareise
El Tunco: Surfen in El Salvador – die Welle oder ich?
Tikal (Guatemala): Dschungelabenteuer mit Maya-Ruinen, Affe und Nasenbär
Antigua Guatemala: Die Farben einer Stadt
Hinweis
Bei der Reise durch Zentralamerika hat mich das Tourismusamt El Salvador eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
Neueste Artikel von Anja Beckmann (alle ansehen)
- 15 praktische Tipps für London - 7. September 2023
- Inntel Hotels Amsterdam Zaandam (Hoteltipp) - 24. August 2023
- Zandvoort – von Amsterdam ans Meer - 10. August 2023
7 Kommentare
Kathrin
21. Oktober 2015 um 16:36Hallo,
ich plane auch nach Mittelamerika zu reisen und die Ruta de las Floras zu erkunden :)
Was ich von dir wissen wollte ist:
Wo hast du da geschlafen?
Gibt es dort in den Dörfern viele Schlafmöglichkeiten?
Liebe Grüße
Kathrin ;)
Dejana
30. September 2014 um 01:24Hallo Anja! Ich bin am überlegen, von Costa Rica bis nach Mexiko zu reisen (ich werde vorübergehend in Playa del Carmen leben). Nun würde ich dich gerne fragen, denkst du es ist ungefährlich, diese Länder als Frau alleine zu bereisen, wenn man sich gut vorbereitet? Ich habe schon Mexiko alleine bereist, und finde es weit weniger gefährlich als alle denken – sofern man weiss, welche Orte/Gebiete man meiden sollte. Und denkst du, knapp 8 Wochen reichen für mein Vorhaben? Vielen Dank für deine Antwort und ganz liebe Grüsse! D
Anja Beckmann
30. September 2014 um 06:54Hallo Dejana,
bei meinen ganzen Alleinreisen durch Lateinamerika ist mir nie etwas passiert. Denn ich war vorsichtig. Natürlich kann man auch einfach mal Pech haben – ich wurde etwa in London und Wien beklaut.
Dein Zeitrahmen klingt gut, wenn du dir nicht zu viel hineinpackst.
Liebe Grüße
Anja
Peter / PetersTravel
22. Juli 2014 um 10:18Sehr Schade. Ich hatte zwar überlegt dort hinzufahren, aber irgendwas hat dann leider nicht gepasst. So war ich nur in Suchitoto und in und um El Tunco…
Anja Beckmann
25. Juli 2014 um 22:53Wenn es mal bei dir passt, hol es auf jeden Fall nach! Es lohnt sich.
Nadja
4. Juni 2014 um 05:10Wow! Das schlägt ja fast Burano! Da muss ich hin!:-D
Anja Beckmann
4. Juni 2014 um 08:31Ataco ist wirklich superschön!