Geheimtipps von Einheimischen: Bologna, Athen & Lissabon

Geheimtipps

Beitrag von Ariane Bille. Auf meiner 1. Klasse Interrail Reise durch Südeuropa besuche ich auch Genua, Bologna, Athen und Lissabon. In Bologna mache ich eine Foodtour mit und esse verboten gutes Gelato. Von Ancona nehme ich die Fähre nach Patros und tanze die Nacht durch, bis es weiter nach Athen geht. Einheimische verraten mir die Geheimtipps ihrer Heimatstädte und ich erzähle euch von den wunderschönen Begegnungen, Momenten und Orten meiner langsamen Reise.

In GenuaGenua
Die Hauptstadt Liguriens erscheint im Dunkeln mit ihren engen hohen Gassen und der massiven Architektur unheimlich und gleichzeitig auch irgendwie sympathisch. Ich mag Städte mit Ecken und Kanten – leider habe ich hier nur die Gegend um den Bahnhof gesehen und kann keine Tipps geben.

Stopp in GenuaAber irgendwas ist hier. Als ob ich noch mal wiederkommen müsste. Das spüre ich…

BolognaBologna
Vom Bahnhof in Bologna laufe ich direkt in die Stadt zu Fuß zu meinem Hotel. Das liebe ich am Reisen via Interrail: Ich bin immer direkt im Zentrum und kann loslegen. Kein Warten aufs Gepäck, kein stundenlanger Transfer vom Flughafen in den Stadtkern. Man ist direkt da.

21interrail-bologna_c_arianebille-53Oh Bologna, du bist eine Stadt zum Verlieben! Wer denkt da nicht an dieses Lied von Wanda? Teracottafarbene Gebäude, pompöse Bogengänge, küssende Türme… Irgendwie ist das hier so… romantisch!

Andrea von Taste of Bologna.Und Gelato! Ich vergaß das Gelato, meine heimliche Sucht, meine große Liebe, mein Ein und Alles. Wo es das beste Gelato in Bologna gibt, weiß Andrea von Taste Bologna.

Mit ihm bin ich am Neptunbrunnen im Herzen der Stadt zu einer Foodtour verabredet. Normalerweise macht Andrea die Bologna Food Tour für kleine Gruppen. Für mich aber macht er eine Ausnahme, zeigt mir einen kleinen Teil der Tour und nimmt sich dafür sogar extra ein paar Stunden frei – vielleicht weiß er, dass er es mit der Eisprinzessin zu tun hat?

Essen in BolognaWir laufen durch die zahlreichen Metzgereien, ich bestaune gigantische Mortadella, lasse mir die Unterschiede der einzelnen frischen Pastasorten erklären und trinke einen sagenhaften Caffè Pistacchio.

Gelato in BolognaUnd dann kommt das Gelato, ooohhh beim Gelato (wir essen es in der Cremeria Santo Stefano) werde ich schwach und verliebe mich ein bisschen in Bologna und seinen Geschmack.

So cremig, so zart und es schmilzt sofort, tropft auf meine Bluse, ich kann gar nicht so schnell essen und am Ende habe ich klebrige Finger, die mich noch nach einer Stunde an die süße Sünde erinnern.

Wir lachen über meinen ladyhaften Eisauftritt (und ich muss auch jetzt lachen, während ich diese Zeilen schreibe) und schlendern über den Markt, bis wir uns schon wieder voneinander verabschieden müssen.

Huch, vor lauter Eisträumen hätte ich fast die drei Tipps von Andrea vergessen:

Markt und Essen: Mercato delle Erbe, Via Ugo Bassi 23-25, Bologna
Kino und Geschichte: Cineteca di Bologna, 
Via Riva di Reno 72, Bologna
Aperitivo im Park: Serre dei Giardini Margherita, 
Piazza di Porta Santo Stefano, Bologna

Mit der Fähre unterwegsVon Ancona nach Patras
Meinen Eisrausch kann ich auf der 26-stündigen Fahrt mit der Fähre Richtung Athen ausschlafen, für die mein Interrailpass auch gilt. Von Ancona aus starte ich nach Patras, von dort wird es dann weiter nach Athen gehen.

In meiner Kabine lasse ich mich von den Wellen in einen tiefen Schlaf schaukeln, bis ich irgendwann geweckt werde – auf keinen Fall solle ich die Interrail Summer Opening Pool Party verpassen.

Verschlafen gehe ich an Deck und genehmige mir einen Cocktail. Mit Pool is’ nicht viel – es ist viel zu kalt. Und irgendwie ist mir ganz schwummrig – schon wieder Seekrankheit?

Egal, die Musik ist auf einmal so gut! Ich hatte eher mit Musik à la Love Boat gerechnet, aber dann treten da auf einmal zwei Jungs aus Berlin auf, die sich Roberto Savaggio nennen. Deep house meets electric strings live. Mystische Geigenklänge zu Deep House und das live, mitten in der Nacht irgendwo im Nirgendwo auf dem Mittelmeer.

Ich tanze zwischen 20-jährigen Interrailern und einer 100-köpfigen Gruppe französischer Segler bis zum Morgengrauen. Und nein, den Eisrausch habe ich längst ausgeschlafen. Das habe ich nicht geträumt. Das war wirklich so!

In AthenAthen
Der Rausch scheint nicht aufzuhören, ich gleite von einem Rausch in den nächsten. Und dann bin ich auf einmal in Athen!

Athen – da habe ich die sandfarbene Akropolis vor Augen, denke an Götter, Denker und Philosophen, an Geschichte und natürlich auch an die Wirtschaftskrise. In meiner Vorstellung war Athen eine alte, historische Stadt.

Trubel in AthenJetzt wo ich da war, weiß ich, dass sie viel mehr ist: Athen ist jung und lebendig, quirlig, hipp und offenherzig. An einigen Ecken hat mich Athen an Jaffa in Tel Aviv erinnert. Die Flohmärkte, die Genusstempel, das junge bunter Treiben auf den Straßen…

Johanna von Food JunkieGenau mitten in diesem bunten Treiben treffe ich Johanna von Food Junkie. Wir suchen uns einen ruhigen Ort für unser Mittagessen. Ein altes Café (59 Mitropoleos St.), dessen Namen ich mir leider nicht behalten konnte und auf der Visitenkarte stehen für mich nur Hieroglyphen.

Blick auf die AkropolisAber der Blick auf die Akropolis von unserem Fensterplatz und das intensive Gespräch über unsere Leidenschaften Reisen und Essen werde ich nicht vergessen.

Johanna ist Foodie mit Leib und Seele, tauscht sich in ihrem Blog darüber aus und nebenbei backt sie auf Bestellung fabelhafte Kuchen und Torten.

Essen in AthenUnd natürlich hat auch sie mir ihre drei ultimativen Athen-Tipps verraten:

Essen: Seychelles, 
Kerameikou 49, Athen
Essen (Avandgarde): Funky Gourmet, 
13 Paramithias Street und Salaminos/Keramikos, Athen
Rooftop Bar: BIOS, Pireos 84, Athen

Und hier endet meine siebentägige Interrailreise durch Südeuropa. Berauscht, verzaubert und wehmütig komme ich an meinem Sehnsuchtsort Lissabon an.

Selten habe ich das Reisen als so schön, intensiv und einzigartig erlebt wie dieses Mal. Mein Tempo, meine Freiheit, meine Leidenschaft – so muss sich Reisen anfühlen.

Und nicht zuletzt waren die mir unbekannten Orte, die ich besucht habe, gerade wegen der Menschen, die ich dort kennengelernt habe, so schön. Dafür möchte ich an dieser Stelle noch mal allen Foodies danken. Für die Spontanität, Gastfreundschaft und all das gute Essen!

Das Beste kommt zum Schluss!

LissabonLissabon
Lisboa – mein Sehnsuchtsort. Die Melancholie der Stadt hat mich im Januar während eines Wochenendurlaubs verzaubert. Jetzt bin ich zurück und bleibe den Sommer über hier.

43interrail-lissabon_c_arianebille-8Wie und warum ich hier lebe, warum ich so verzaubert wurde und ob ich es immer noch bin, kann man hoffentlich bald auf meinem Blog Kulinarische Momentaufnahmen lesen. Und hier kommen endlich meine Tipps für Lissabon:

Markt und Essen: Mercado da Ribeira, 
Avenida 24 de Julho, Lissabon
Aussichtspunkt: Miradouro da Senhora do Monte
, Rua da Senhora do Monte 50, Lissabon
Eis: Geladaria Artisani, Av. Álvares Cabral 65, Lissabon

Weiterlesen zu Interrail und Geheimtipps von Einheimischen
Interrail Luxus: In der 1. Klasse durch Südeuropa
Geheimtipps von Einheimischen

Interrail hat mir die Reise ermöglicht, vielen Dank dafür!

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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