Luftaufnahmen: Drohne kaufen und nutzen

Luftaufnahme mit der Drohne

Ich liebe Strände, das Meer, Palmen sowie beeindruckende Landschaften. Drohnenfotos und -videos geben tolle Einblicke von oben und ermöglichen die schönsten Luftaufnahmen. Sabrina und Francis vom Reiseblog my-road.de sind gerade auf Weltreise und setzen die Flugkamera schon seit 1,5 Jahren ein. Im Interview geben sie euch Tipps für den Kauf und die Nutzung einer Drohne für Urlaub und Reisen.

Bina Francis myroadde Reiseblog Reiseblogger DrohneIhr seid wie ich auch auf Weltreise gegangen. Wann seid ihr gestartet und welche Orte habt ihr schon bereist?
Wir sind im Januar 2015 zu unserer Weltreise aufgebrochen. Anfangs war unser Plan, in einem Jahr die Welt zu umrunden. Doch schon in den ersten Wochen mussten wir feststellen, dass das unmöglich ist. Wir sind sehr langsam unterwegs und bleiben gern mal für einige Wochen in der gleichen Stadt.

Bis jetzt haben wir viel Zeit in Sri Lanka, Indien, Indonesien, Thailand und Malaysia verbracht. Asien ist so faszinierend, dass wir noch mindestens ein Jahr dort unterwegs sein wollen. Danach geht es wohl nach Australien.

Auf unserem Reiseblog my-road.de berichten wir von unseren Erlebnissen und Erfahrungen, zeigen unsere schönsten Drohnenfotos und -videos.

Koh Chang Thailand Luftaufnahme Drohne ReiseblogWofür nutzt ihr die Drohne?
Die Drohne nutzen wir vor allem für Fotos von Landschaften, die wir dann in unserem Reiseblog veröffentlichen. Ab und zu schneiden wir auch kleine YouTube Filme, mit denen wir unsere Zuschauer mit zu unseren Reisezielen nehmen können.

Welches ist euer liebstes Drohnenvideo? Was ist die Geschichte dazu?
Vor ziemlich genau einem Jahr sind wir nach langer Zeit in Indien auf Bali gelandet. Bali war für uns ein Paradies. Nach viel Armut, verschmutzten Städten und geringen Standards haben wir uns auf Bali wie in einer Wellnessoase gefühlt.

Wir haben ziemlich viele Ecken auf der Insel erkundet und natürlich auch einen kleinen Bali-Film veröffentlicht. Noch heute schauen wir uns das Video an, wenn wir mal schlecht gelaunt sind.

Was sind eure besten Tipps für gelungene Drohnenaufnahmen?
Wer gute Drohnenfotos und -videos aufnehmen will, der sollte schon bei der Anschaffung der Drohne keinen Fehler machen! Wer bei der Ausstattung des Kopters spart, wird das später bereuen. Ein Gimbal zur Bildstabilisierung, eine gute Kamera und ein FPV-System sind Pflicht.

Für deine Luftaufnahmen solltest du Zeit mitbringen. Wenn wir auf Reisen sind, warten wir auf das richtige Timing. Wir warten auf die richtige Lichtsituation oder darauf, dass große Touristengruppen verschwunden sind. Zur Not stehen wir auch zum Sonnenaufgang auf, um am Strand niemanden zu stören. Das zahlt sich bei der Qualität der Luftaufnahmen aus.

Bei manchen Videos auf YouTube beobachten wir, dass die Szenen immer nur aus Vorwärtsflügen bestehen. Das ist für die ersten Versuche vollkommen in Ordnung, um ein Gefühl für den Kopter zu bekommen und das Drohnen-Fliegen zu erlernen.

Doch richtig coole Videos entstehen meist erst dann, wenn du verschiedene Flugmanöver miteinander kombinierst. Rotationen, vertikale Kamera-Schwenks und seitliche Flüge sind nur einige Möglichkeiten, die Flugrichtung zu variieren.

Phu Chi Fa Thailand Drohne ReisebloggerZu eurer Flugausrüstung: Welches Drohnenmodell habt ihr? Und welches Zubehör?
Zuletzt sind wir mit einem DJI Phantom 2 geflogen, der mit einer GoPro Hero 4 ausgestattet war.

Diesen Kopter haben wir mit einem Gimbal-System erweitert, das sämtliches Ruckeln durch Lenkmanöver oder Wind ausgleicht und somit sehr ruhige Filmaufnahmen garantiert.

Schrittweise haben wir dann noch ein First-Person-View erweitert, mit dem wir die Kamera-Einstellungen vom Boden aus sehen konnten. Da es mittlerweile einige modernere Modelle auf dem Markt gibt, wollen wir uns demnächst eine neue Drohne anschaffen.

Ich möchte mir selbst auch eine Drohne kaufen. Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Was sollte ich bei der Auswahl des Modells beachten?
Wenn du wirklich hochwertige Aufnahmen machen möchtest, dann solltest du schon mindestens 800 Euro einplanen. Es gibt günstigere Modelle, bei denen die Qualität der Aufnahmen jedoch zu wünschen übrig lässt.

Achte bei der Auswahl der Drohne unbedingt darauf, dass der Kopter über ein GPS-Modul inkl. Failsafe-Modus verfügt. Die Failsafe-Funktion sorgt dafür, dass die Drohne bei Problemen (geringe Akku-Ladung, unterbrochene Funkverbindung) automatisch zu dem Punkt zurückkommt, von dem sie gestartet ist.

Neben dem Failsafe ermöglicht der GPS-Empfänger auch die Korrektur der Flugbahn. Wenn dein Kopter nur an einer Stelle in der Luft schweben soll, wird er durch den Wind abgetrieben. Mit dem GPS-Modul kann die Drohne die Position vollautomatisch korrigieren.

Wenn du mit deiner Drohne Filme erstellen möchtest, solltest du natürlich noch die Kamera-Auflösung im Blick haben. Bei uns im Blog findest du eine Auswahl an zuverlässigen Drohnen mit Kamera.

Hobby-Piloten und berufliche Drohnensteuerer müssen unterschiedliche Bedingungen beachten. Wie ist die Unterscheidung, welcher Gruppe sind Blogger zuzuordnen?
Ja, das stimmt! Wer eine Drohne ausschließlich für den Sport bzw. die Freizeitgestaltung nutzt, muss weniger Auflagen beachten. Berufliche Kopter-Nutzer müssen hingegen eine Erlaubnis bei den Landesluftfahrtbehörden einholen und mehr Auflagen einhalten.

Das Gesetz ist nicht sehr konkret, wenn es um die genaue Trennlinie zwischen privaten und gewerblichen Flügen geht. Sobald ein Blogger mit seinem Blog oder einem YouTube Channel Geld verdient, ist er als gewerblicher Pilot einzustufen.

Hampi Indien Luftaufnahme DrohneWie kann ich mich über die gesetzlichen Bestimmungen in den einzelnen Ländern informieren?
Es ist nicht einfach, die Gesetzgebung beim eigenen Reiseziel nachzuverfolgen. Erste Anlaufstelle ist immer die Luftaufsicht des jeweiligen Landes – doch die Kommunikationsbereitschaft hält sich oft in Grenzen.

Deswegen investiere ich jede Woche einige Stunden, um die Vorschriften der einzelnen Länder für Drohnen zu recherchieren. Mittlerweile sind rund 80 Länder bei uns vertreten.

Was müssen Reiseblogger für Bedingungen beachten?
Wenn du als Reiseblogger Geld verdienst, musst du dich mit den Auflagen für gewerbliche Piloten des jeweiligen Landes auseinandersetzen. In einigen Ländern können saftige Strafen drohen, wenn man sich nicht an die Gesetze hält.

Die Behörden in Marokko oder Indien beschlagnahmen sogar die Kopter an den Flughäfen. In anderen Ländern hingegen zeigt die Erfahrung, dass sich selbst die zuständigen Behörden nicht für die Umsetzung der jeweiligen Gesetze interessieren.

Ein Restrisiko bleibt immer, doch wer sich vorher umfassend informiert, der braucht sich nicht zu sehr den Kopf zu zerbrechen. Unser Blog ist da eine gute Anlaufstelle, weil wir auch die Erfahrungen von vielen anderen Reisenden berücksichtigen. Zur Beruhigung kann ich sagen, dass wir bis jetzt keine Schwierigkeiten hatten.

Wie hoch und worüber darf ich fliegen? Darf ich alles filmen, z. B. Menschen und Gebäude?
Die erlaubte Flughöhe ist von Land zu Land unterschiedlich. Die Limits liegen oft bei 120 bis 150 Metern. Viele Länder geben zudem einen Mindestabstand zu Personen, Gebäuden und Fahrzeugen an.

Tabu sollten Flüge über Personen, Militäranlagen, Kraftwerke, Unfallsorte, Gefängnisse und Flughäfen sein. In Naturschutzgebieten und Nationalparks gelten oft Einschränkungen. Eine Drohne ist kein Spielzeug und dieser Verantwortung muss sich jeder Steuerer bewusst sein.

Flores Indonesien Luftaufnahme DrohneWas muss ich beim Datenschutz und bei Persönlichkeitsrechten beachten?
In Deutschland brauchst du immer die Genehmigung der Personen – sowohl für die Datenerhebung (filmen/fotografieren) als auch bei einer Veröffentlichung.

Die wohl wichtigste Ausnahme für Drohnenpiloten ist, dass du keine Erlaubnis einholen musst, wenn die Personen als Teilnehmer einer Veranstaltung oder als Beiwerk zu einem anderen Motiv abgelichtet werden.

Gibt es Gefahren beim Fliegen mit der Drohne?
Ja natürlich! Eine Drohne ist auch nur Technik und die kann mal kaputtgehen. Ein defekter Akku kann zu einem unerwarteten Absturz führen. Die meistgenutzten Kopter besitzen nur vier Propeller. Wenn da mal ein Motor ausfällt, stürzt der Kopter sofort ab.

Deswegen solltest du immer darauf achten, dass sich unterhalb des Kopters keine Personen befinden. Auch die Propeller können durch ihre hohe Drehzahl Menschen verletzen.

Das Risiko von Unfällen kannst du unter anderem dadurch minimieren, indem du die Drohne ausschließlich in Sichtweite steuerst.

Habt ihr eine Versicherung abgeschlossen?
Ja, das hat oberste Priorität. Noch bevor du deinen Quadrocopter das erste Mal aufsteigen lässt, musst du eine Versicherung abschließen.

Die normale Haftpflichtversicherung deckt Schäden, die durch eine Drohne entstehen, in der Regel nicht ab. Deswegen verpflichtet der Gesetzgeber zum Abschluss einer speziellen Luftfahrzeug-Haftpflichtversicherung.

Welchen Anbieter wir empfehlen und was es sonst noch in Deutschland zu beachten gibt, kannst du in unserem Beitrag zu den Drohnen Vorschriften in Deutschland nachlesen.

Wie transportiere ich die Drohne sicher?
Da gibt es zwei Möglichkeiten: entweder in einem Koffer oder in einem Rucksack. Wir sind viel in der Natur wandern und filmen vor allem Landschaften. Deswegen bietet sich ein Drohnen Rucksack mehr an.

Wir bekommen in unseren Rucksack sogar noch die Spiegelreflex-Kamera und Zusatzausrüstung verstaut.

Muss ich etwas beachten, wenn ich die Drohne auf einen Flug mitnehme? Kann ich sie ins Handgepäck packen?
Wir nehmen unseren Phantom immer mit ins Handgepäck. An der Gepäckkontrolle wird oft ein Sprengstofftest gemacht. Sonst gibt es damit keine Probleme. Wenn du deine Drohne in einem Koffer transportierst, kannst du sie auch mit dem normalen Gepäck aufgeben.

Aufpassen musst du nur beim Transport von Ersatz-Akkus. Die gelten als Gefahrengut. Abhängig von der Kapazität der Akkus haben die Fluggesellschaften unterschiedliche Vorgaben zum Drohnen Transport. Ich empfehle immer, zwei zusätzliche Akkus im Handgepäck zu haben. Damit sollte es bei den handelsüblichen Drohnen-Akkus keine Probleme geben.

Vielen Dank für eure Antworten! Habt ihr noch Fragen an Sabrina und Francis vom Reiseblog my-road.de? Dann stellt sie gerne in den Kommentaren.

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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6 Kommentare

  • Antworten
    Sascha
    11. Oktober 2018 um 22:42

    Ich finde das mit den 800 EUR nicht so tragisch. Wenn man bedenkt, welchen Mehrwert man damit gewinnt, wieviel Spaß die Sache macht und dass man es noch von der Steuer absetzen kann, da gibt es doch keinen Grund das nicht auszugeben. :D

  • Antworten
    Johanna
    18. August 2016 um 15:21

    Ich liebe ja Luftaufnahmen und die von Drohnen sind natürlich oft besonders spektakulär. Insgeheim träume ich auch von einer und dem damit verbundenen tollen Foto- und Videomaterial. Aber auf der anderen Seite ist mir das alles ein bisschen zu aufwändig und kompliziert, wenn man z.B. an die ganzen Vorschriften denkt, die zu beachten sind usw. Deshalb begnüge ich mich im Moment damit, die Drohnenaufnahmen von anderen Leuten zu bewundern. :)
    Dieser Beitrag hier ist aber auf jeden Fall sehr interessant und informativ. :)
    LG Johanna

    • Antworten
      Anja Beckmann
      19. August 2016 um 16:44

      Klasse, dass dir der Artikel gefallen hat! :)

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Francis
    16. August 2016 um 14:31

    Hallo Sascha,
    natürlich musst du für anständige Technik tiefer in die Tasche greifen. Die Kopter sind ja mit sehr viel Technik ausgerüstet. Trotzdem können wir davon ausgehen, dass die Preise in absehbarer Zeit durch zunehmende Konkurrenz sinken werden.
    Beste Grüße,
    Francis

  • Antworten
    Sascha
    14. August 2016 um 09:28

    Den eigenen Blog mit Drohnenfotos oder -videos zu pimpen ist schon eine interessante/coole Sache, zumal es wahrscheinlich auch Spaß macht, so ein Ding ein wenig fliegen zu lassen. Heftig finde ich allerdings die 800,- € für so eine Anschaffung… Aber wie so häufig gilt wohl auch hier: Wer billig kauft, kauft zweimal…

    • Antworten
      Anja Beckmann
      14. August 2016 um 10:23

      Hallo Sascha,

      jeder muss vermutlich für sich entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt. Ich habe schon viel in mein Blog investiert – sei es für Kamera, Smartphone oder GoPro. Und da ich die Luftbilder toll finde, wird wohl eine Drohne meine nächste größere Anschaffung.

      Viele Grüße
      Anja

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