Gap Year: Mach mal ‘ne Auszeit war der Plan…

Gap YearDieser Beitrag enthält Werbung für Kaplan International, Autorin: Tina. Nervös war ich, aber auch aufgeregt. Schließlich weiß man nicht so recht, wo man landet. Klar, das Reiseziel stand fest: Sydney. Und im Reiseführer hat man schon mal was über Australien gelesen. Aber wie ist es da wirklich? Und dann gleich ein ganzes Jahr und nur dieser rote Rucksack auf dem Rücken? Meine 4 in Englisch gab mir auch nicht gerade die nötige Sicherheit mich durchzufragen, sollte etwas schief oder ich verloren gehen.

Gap YearEigentlich wollte ich Kommunikationsdesign studieren in Deutschland. Aber mit dem Überangebot an Designern und meinem gerade so Durchschnittsabi lief dieser Plan gleich gegen die Wand. Auf was anderes hatte ich keine Lust und die Bewerbungsfristen der deutschen Unis spielten auch gegen mich.

Plan B lautete: erstmal weg. Gereist bin ich mit meinen Eltern nie viel. Warmes Wetter liegt denen nicht und fliegen noch weniger. „Dir wird das bestimmt zu heiß in Australien!“ hatte die Mama gesagt, als ich ihr von meinem Vorhaben erzählte. Mir egal, ich probier das mal. Ich mach n Gap Year.

Auf eigene Faust organisieren fiel schnell aus, auf die Hilfe einer Organisation war ich angewiesen. Ich setzte mich zwar schon einige Zeit mit allen nötigen Unterlagen und Vorbereitungen auseinander, aber mit dem schlechten Englisch, was mich gerade so durch mein Abi brachte, konnte ich die langen Visaanträge kaum verstehen, geschweige denn ausfüllen. Wie man in Australien arbeiten darf, wie man ein Bankkonto bekommt, was eine Tax File Number ist… ich hatte damals keinen Schimmer. Heute bewältige ich australische Papierkriege besser als deutsche.

Also ging die Reise los, ein Gap Year in Australien. Von stickigen Nächten in Mehrbettzimmern, unglaublicher Gelassenheit der Aussies, den Umgang mit tödlichen Tieren, unendlicher Freiheit, Nächten unter freiem Sternenhimmel, unzähligen Strandbesuchen, Natur, bei der einem glatt die Spucke wegbleibt, Freunden und Reisegefährten aus aller Welt mit ihren individuellen Geschichten und Temperaturen über 35° kann ich mittlerweile ein Lied singen.

Das Jahr ging viel zu schnell vorbei und ich wollte nicht zurück nach Deutschland. Der Rückflug war jedoch schon bezahlt. Über den Stopp in Südkorea war ich sehr dankbar, hielt der mich doch noch eine Woche mehr vom Alltagstrott in Deutschland fern. Zurück zu Haus standen Unibewerbungen auf der Tagesordnung. Mühe gab ich mir dabei nur wenig, war doch der Kopf noch lange nicht in Deutschland angekommen.

Nach weiteren zwei Wochen zu Haus hielt ich mein Fernweh nicht mehr aus, buchte einen Flug, sagte allen Tschüss und flog zurück nach Australien. Mich hielt zu der Zeit nichts in Deutschland und somit startete ich in ein zweites Gap Year. Jetzt wusste ich ja, wie es funktioniert. Und ich war schlauer als im ersten Jahr: ein Rückflugticket gab es diesmal nicht.

Gap YearDas zweite Jahr war so schön wie das erste und entfachte mein Reisefieber umso mehr: Neuseeland, Thailand, Indien, Kambodscha, Singapur, Vietnam, Ägypten, Sri Lanka… Aus einem Gap Year wurden letzendlich vier.

Bereut habe ich das nie. Ich habe mich auf Reisen selbst kennengelernt, weiß viel besser was ich kann, was ich will, was mir gefällt. Kommunikationsdesign habe ich vergessen: Wirtschaft und Marketing ist daraus geworden. Heute lebe ich in London und kann meine Reiseerfahrungen gut in den Job einbringen. Bei Kaplan International versuche ich junge Menschen mit Reisefieber anzustecken.

Gap YearWas mir mein Gap Year gebracht hat? Mut, unzählige schöne Momente und fließendes Englisch. Aber auch, wenn ich den Platz im Flieger derzeit gegen einen Bürostuhl getauscht habe: mein roter Rucksack ist selten gelangweilt.

Interessante Fakten zum Thema Gap Year findet ihr hier:

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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