Oh, wie schön ist Zentralamerika! 2,5 Wochen bin ich durch Guatemala, Honduras und El Salvador gereist. Ich zeige euch meine Highlights aus den drei Ländern und starte mit Guatemala. Es war mein zweiter Besuch in dem Land mit der Maya Ruinenstadt Tikal, dem Atitlan See mit seinen Vulkanen und dem Mayamarkt in Chichicastenango.
Was mich immer wieder nach Lateinamerika lockt? Die offene, herzliche Art der meisten Menschen. Sie freuen sich über meine Versuche, Spanisch zu sprechen und gerade in Guatemala lächeln mich viele an.
Lateinamerika ist aber doch so gefährlich? Das höre ich zumindest immer wieder. Bei meinen vielen Reisen dorthin habe ich mich immer vorsichtig verhalten. Und bis auf einen Taschendieb, der in Bolivien vergeblich sein Glück bei mir versuchte, ist nie etwas passiert. Wenn ihr also überlegt, ein Land in Lateinamerika zu besuchen: Macht es! Unvergessliche Eindrücke erwarten euch.
Nach Guatemala-Stadt reise ich mit Ibera von Frankfurt über Madrid. Ein ganz schön langer Flug. Und dann erwartet mich der Jetlag. Wir landeten am frühen Abend in Guatemala, in Deutschland ist es schon mitten in der Nacht. Das Gute: In den kommenden Tagen starteten wir immer früh, so bleiben wir im Rhythmus.
Hier findet ihr meine Guatemala Highlights:
Die Menschen, ihre Trachten und Bräuche
Die kleine Mayafrau auf dem Markt von Chichicastenango lächelte mich an – von 1,50 Metern hoch zu meinen 1,80 Metern. Vermutlich empfindet sie mich mit meiner Größe und den roten Haaren als genauso exotisch wie ich sie mit der bunten Tracht und den Goldzähnen. 40 Prozent der Guatemalteken sind Indigenas. Das macht dieses Land für mich so faszinierend.
Das schönste Lächeln ist das von Maria (Bild oben), die ich am Lago de Atitlan treffe. Die Maya Tz’utujil Frau zeigt uns, wie sie ihr 20 Meter Tocoyal Band zum schmückenden (und ganz schön schweren) Hut bindet. Stolz erzählt sie uns, dass sie mit vier anderen Frauen Vorbild war für das Frauenporträt auf der 25 Centavos-Münze.
Am Lago de Atitlan stoßen wir auch auf einen interessanten Brauch: den Volksheiligen Maximon. Ihm werden sowohl heilende und beschützende als auch negative Kräfte zugesprochen. Also versuchen ihn alle, mit Gaben positiv zu stimmen. Wir treffen ihn in Santiago Atitlan, wo sein Aufenthaltsort jährlich wechselt.
Von der Hauptstraße aus folgen wir unserem Guide Miguel in enge Seitengassen, langsam wird die Musik immer lauter. Als wir einen Innenhof betreten, spielt dort eine Band. Die Erwachsenen unterhalten sich, die Kinder toben herum und tanzen.
In der Hütte mit niedrigem Dach finden wir dann den Maximon, eine Holzfigur mit Cowboyhut, bestickter Jacke und Krawatte um den Hals. Er hat schon viele Geschenke bekommen: Blumen, Kerzen und Geld stehen vor ihm. Die Männer rauchen mit ihm und bieten ihm Schnaps an, sie selbst kippen auch immer wieder einen. Eine angenehme Art, um Krankheit, Eheprobleme, Kinderlosigkeit oder Arbeitslosigkeit zu vertreiben.
Maya-Ruinenstadt Tikal
Tikal gefällt mir von all den Maya Ruinenstätten, die ihr besuchen könnt, besonders gut. Denn die fünf Haupttempel liegen in einem dichten Wald, den wir durchwandern. Dabei sehen wir viele Tiere, z. B. puschelige Nasenbären, Affen oder Tukane.
Vor dem Puma warnt zwar dieses Schild, aber er macht sich rar.
Lago de Atitlan
Ein Postkartenmotiv finden wir in diesem See mit seinen Vulkanen: tiefblaues Wasser, darüber erheben sich die Vulkankegel.
Mit einem Boot machen wir uns auf den Weg, um einige der zwölf Orte am See zu erkunden.
Hier sehen wir z. B. Kunsthandwerk, Kaffeepflanzen und Tuk Tuks. Besonders gut gefallen mir die kunterbunten Häuser mit ihren Pastellfarben.
Antigua Guatemala
Wenn ihr es richtig farbenfroh haben wollt, dann besucht diese Stadt. In Antigua Guatemala sind viele der Häuser bunt angemalt. Die hübsche Stadt hat außerdem noch Vulkane. Kein Wunder, dass so viele Guatemalabesucher hierher kommen.
Toll ist es auch, wenn mal wieder ein quietschbunter Chicken Bus vorbeiholpert. Er heißt deshalb so, weil die Fahrgäste darin so eng wie in einem Hühnerkäfig hocken und auch mal Hühner mitfahren.
Mayamarkt in Chichicastenango
In Chichicastenango (kurz “Chichi” genannt) bewundern wir erst einmal die bunten Grabsteine auf dem Friedhof. Auf der steilen Straße, die zum größten Markt Zentralamerikas führt, sind schon einige Mayafrauen unterwegs.
Ein irrsinniges Gewusel herrscht auf dem Markt selbst, der immer donnerstags und sonntags stattfindet. Draußen gibt es Vieles zu kaufen, was sich als Mitbringsel eignet, z. B. bunte Stoffe oder Taschen.
Drinnen in der Markthalle werden Gemüse, Obst oder Gewürze angeboten. Hier kaufen wir auch für unseren Kochkurs ein.
Essen in Guatemala
Oft auf den Tisch kommen Tortillas, die flachen Fladen aus Mais und Wasser. Sie schmecken gut zu Fleisch oder Geflügel und machen satt.
In einem Restaurant in Guatemala-Stadt kann ich beobachten, wie eine Frau sie von Hand zubereitet.
Herzhaftes Essen gibt es bei den Comedores, den Imbissen, bei denen etwa die Lastwagenfahrer anhalten.
Beim Kochkurs in Chichicastenango besuchen wir im Hotel Mayan Inn die tolle Küche mit ihrem rot-gelben Schachbrettmuster auf dem Boden. Der Herd ist schon über 100 Jahre alt!
Koch Manuel Alonso Giron zeigt uns ein typisches Gericht: Pepian. Wir bereiten die Soße für das Huhn zu, schnippeln dafür Tomaten und Zwiebeln. Ich kann nur sagen: Guatemala ist ganz nach meinem Geschmack!
Inhaltsverzeichnis
Wart ihr schon mal in Guatemala oder habt ihr es noch vor?
Weitere Artikel zu meiner Zentralamerikareise
Tikal: Maya-Ruinen, Affe & Nasenbär
Antigua Guatemala: Die Farben einer Stadt
Roatan: Karibikinsel in Pastellfarben
El Salvador: Surfen – die Welle oder ich?
Ataco: Dorf Kunterbunt
Newsletter & Social Media
Du möchtest über neue Blogbeiträge informiert werden? Dann abonniere Travel on Toast per Newsletter. So erhältst du einmal im Monat Inspiration, Geheimtipps und Hinweise auf Gewinnspiele. Folge mir auch gerne über Instagram, Facebook oder Pinterest. Hier erfährst du noch mehr über mich.
Bei der Reise durch Zentralamerika hat mich das Tourismusamt von Guatemala eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
Neueste Artikel von Anja Beckmann (alle ansehen)
- Kürbisausstellung NRW 2022 – herbstliches Ausflugsziel zum Staunen (mit Video) - 2. September 2022
- Toller Tagesausflug nach Kevelaer am Niederrhein - 31. August 2022
- Duisburg: Überraschende Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele - 19. August 2022
21 Kommentare
Sebastian
27. März 2018 um 20:41Wie bist du zu dem Kochkurs in Chichicastenango gekommen?
Kann ich so einen Kurs auch privat ohne Anbieter buchen?
Vielen Dank für deine Antwort
Anja Beckmann
28. März 2018 um 09:20Hallo Sebastian,
wir haben den Kochkurs ja im Hotel Mayan Inn gemacht, sie geben dir sicher gerne Auskunft.
Viele Grüße
Anja
Markus
19. November 2015 um 00:07Hey,
ich war vor ca. 3 Wochen in Guatemala und kann Deine Begeisterung echt bestätigen. In San Cristobal (Mexcio) hat mir jemand Guatemala schmackhaft gemacht denn ursprünglich wollte ich dort gar nicht hin. Ich habe den Besuch aber nicht bereut.
Meine Highlights waren sicherlich Tikal, Antigua, Lake Atitlan und Semuc Champey. Leider hatte ich nur 10 Tage für dieses Land aber das ist eigentlich ganz gut so, es bleiben Gründe nochmal wieder zu kommen! :-)
Gruß Markus
Daniel
6. Oktober 2014 um 15:46Hey,
ich war 2012 in Guatemala und es hat mir richtig gut gefallen, deshalb bin ich seitdem auch richtig ins Reisefieber gekommen. Auch wenn ich jetzt schon einiges gesehen habe, gehört Guatemala immer noch zu meinen Favoriten.
Grüße Daniel
Anja Beckmann
6. Oktober 2014 um 16:30Ich mag das Land auch sehr, sehr gerne. Diese Farben!
Viele Grüße
Anja
Oli
24. September 2014 um 14:46Mir hat Guatamala auch gefallen. Von allen Ländern in zentralamerika hat Guatamala noch am stärksten die Kultur der Indigenas bewahren können. Für mich als Ethnologe ist das natürlich toll, so etwas in der sonst so globalisierten Welt zu erleben.
Zum Thema Gefahr: Ich denke auch, dass man sich relativ gefahrlos im Land bewegen kann und nicht zu viele Sorgen machen muss, wenn man ein paar Gegenden in der Hauptstadt meidet.
Trotzdem: Guatamala war der einzige Ort auf all meinen Reisen, wo mir je etwas gestohlen wurde. Als ich mit dem Nachtbus von Tikal nach Guatamala Stadt fuhr war am nächsten Morgen mein Rucksack nicht mehr da. Ich hatte ihn dem Busfahrer gegeben und dieser hatte ihn im abschliessbaren Kofferraum deponiert.
Das war nicht weiter tragisch. Die nächsten zwei Wochen lernte ich die Vorzüge des leichten Reisens kennen… :)
Anja Beckmann
24. September 2014 um 19:36Ja, ein wenig sollte man schon auf seine Sachen aufpassen. Mir ist nur schon mal in Wien und London etwas geklaut worden. Ansonsten hatte ich Glück. :)
Peter / PetersTravel
17. September 2014 um 10:05Ja, Guatemala und dort besonders Tikal ist ein schönes Einsteigerland für Mittelamerika. Allerdings sind 2 1/2 Wochen für diese Reise doch arg kurz. Favorit meiner letzten Reise war übrigens Nicaragua mit den Corn Islands…
Anja Beckmann
17. September 2014 um 23:15Ich war ja vorher schon mal in Guatemala. Da passten die 2,5 Wochen für die zweite Reise. Nicaragua hat mir auch gut gefallen.
Nadja
8. September 2014 um 12:12Eine Reise nach Südamerika will ich auch unbedingt mal machen! Wusste gar nicht dass es dort auch Tuktuks gibt. Ich liebe die bunten Stoffe, allein deswegen muss ich da unbedingt mal hin!=)
Anja Beckmann
9. September 2014 um 13:17Ja, ich liebe auch Farben. Und da bist du dann in vielen Ländern Lateinamerikas richtig!
Liebe Grüße
Anja
Stephie
8. September 2014 um 10:49Sehr interessanter Bericht, der Lust auf Zentralamerika macht :-) Wo hast du während deines Aufenthalts in Guatemala übernachtet?
LG
Stephie
Anja Beckmann
9. September 2014 um 13:16Wir waren jede Nacht in einem anderen Hotel. Fragst du wegen eines bestimmten Ortes in Guatemala?
Liebe Grüße
Anja
Verena Fiona
7. September 2014 um 19:23Nein, ich Guatemala war ich noch nicht. Generell war ich noch nie in Lateinamerica. Mein Freund und ich wollen aber mal nach Perú: Über den InkaTrail nach Macchu Picchu.
Darüber hinaus haben wir uns mal überlegt, einen Teil der Reise des Che Guevara nachzufahren. Mein Freund ist ein großer Motoradfan, das wäre schon cool.
Mal sehen, wann sich das realisieren lässt.
Dein Artikel macht aber definitiv Lust darauf…
Liebe Grüße
Verena Fiona
Anja Beckmann
8. September 2014 um 08:30Hallo Verena,
Peru wird euch auch gefallen, gerade Machu Picchu ist wahnsinnig schön. Außerdem tragen dort ebenfalls viele Menschen bunte Trachten.
Euer Motorradtrip hört sich auch super an!
Liebe Grüße
Anja
Abi
7. September 2014 um 17:44Ich war zuletzt 2012 für 4 Wochen auf meiner Mittelamerika-Tour dort und werde im November für einen zweiten Besuch zurückkehren. Ein tolles Land!
Meine Highlights waren ebenfalls Antigua, der Atitlan See, sowie Semuc Champey und auch der Rio Dulce an der Grenze nach Honduras.
Schöner Artikel.
Weiter so! :)
Anja Beckmann
8. September 2014 um 08:31Vielen Dank für das Kompliment! :)
Dann wünsche ich dir eine schöne Reise und bin schon ein wenig neidisch.
Liebe Grüße
Anja
Jürgen
7. September 2014 um 17:31Hallo Anja, sehr schöner Artikel, macht neugierig und Mut, Zentralamerika zu bereisen. Mich hat die dortige Kultur schon immer fasziniert. Vor allem würde ich gerne mal die Ruinen von Tikal besuchen. Kommt man dort ohne Guide hin?
Liebe Grüße aus Malaga, Jürgen
Anja Beckmann
8. September 2014 um 08:36Hallo Jürgen,
der Besuch von Tikal sollte auch ohne Guide möglich sein. Ich fand ihn aber hilfreich, weil er viel über die Anlage erzählen konnte.
Liebe Grüße
Anja