“Auf der Insel feiern die Reichen und Schönen”, höre ich vor unserer Ibiza-Reise immer wieder. Ist die balearische Insel wirklich so glamourös? Und gibt es noch mehr zu entdecken als Partys? Mit meiner Freundin Nicole verbringe ich vier Tage auf Ibiza – mit Stränden, Hippiemarkt, Tauchen, Ibiza-Stadt und Santa Eularia sowie ganz viel Musik.
Am Tag des Abflugs telefoniere ich mit Neus, die auf Ibiza lebt. In Köln ist es herbstlich-kühl, sie erzählt mir: “Es ist sooo warm hier. Bis Anfang Oktober haben wir auf Ibiza noch Hochsaison.”
Das merken wir schon beim 2,5 Stunden-Flug von Köln nach Ibiza, der fast komplett voll ist. Als wir um 23 Uhr landen, wimmelt der Flughafen vor Leben: Wir sind die blassen Neuankömmlinge, an den Gates warten braungebrannte Urlauber auf den Abflug. Die Altersspanne reicht von jungen Partypeople bis hin zu älteren Pärchen.
Ibiza ist legendär für seine Partys. Der Ruf als Partyort wird schon hier deutlich: Housemusik hängt in der Luft und auf Plakaten werden Partynächte mit bekannten DJs wie David Guetta beworben.
“Im Süden von Ibiza sind viele Besucher, im Norden ist es ruhiger und ursprünglicher”, erzählt uns später ein Einheimischer. Gesprochen werden auf der Insel übrigens Spanisch und Katalanisch, der katalanische Dialekt hier wird “Ibizenk” genannt.
Toll ist, dass es auf Ibiza Mitte September tagsüber noch bis 27 Grad warm ist. Der Himmel ist manchmal bewölkt, oft aber auch wolkenfrei. Und die Nächte sind so lau, dass uns auch in Sommerkleidern nie kalt wird.
Ibiza im Mietwagen erkunden
Wir haben uns einen Mietwagen genommen, den wir am Flughafen abholen. Eine gute Entscheidung, denn Ibiza ist übersichtlich und sehr gut mit dem Wagen zu erkunden. Wir kommen mit einer Karte super klar, denn alle Orte sind gut ausgeschildert. Nur nachts kann die Fahrt im Inselinneren anstrengend werden, denn die Straßen sind nicht beleuchtet. Wir haben ein Dieselauto und bezahlen für vier Tage nur 25 Euro an der Tankstelle.
Hotels auf dem Land und am Strand
Für vier Nächte sind wir im Landhotel Can Lluc bei Sant Rafel in der Inselmitte. Nicht nur Nicole fühlt sich hier sehr wohl. Für die letzte Nacht haben wir ein Hotel im Strand- und Hafenort Santa Eularia des Riu genommen.
Das schicke Landhotel erweist sich als die bessere Wahl: Mit 20 Zimmern, Palmengarten und Pool ist es ruhig, gemütlich und entspannend. In dem Hotel in Santa Eularia ist die Animation mit Flamencotanz und Coverband dagegen bis in unser Zimmer zu hören.
Wir sehen uns tagsüber viel an, gehen aber auch abends weg.
Nachtleben auf der Insel
Nicole und ich lieben beide die Musik der 60er Jahre. Auf Ibiza gibt allerdings Dance Music den Ton an. Ich dachte vorher, das sei überhaupt nicht mein Fall. Die Loungemusik in den Strandbars passt aber toll hierhin und ich mag sie gerne.
Clubs wie das Privilege (die größte Disko der Welt mit Platz für rund 14.000 Besucher), Amnesia oder Pacha haben Ibiza als Partyinsel bekannt gemacht. Während wir da sind, tritt etwa The Prodigy auf, es gibt neben den Clubabenden auch Boots- oder Beachpartys.
Wir schauen uns an einem Nachmittag den trubeligen Platja d’en Bossa an, einen kilometerlangen Sandstrand. Hier finden abends Partys statt. Und schon tagsüber läuft Musik am Strand, die Gäste wiegen sich dazu im Takt.
Uns ist hier zu viel los, besser gefällt uns das berühmte Café del Mar in Sant Antoni de Portmany. Bei Loungemusik erleben wir den Sonnenuntergang. Und was für einen Sonnenuntergang! Als die Sonne orangerot aufleuchtet, fährt ein Segelboot davor entlang. Das ist so schön, dass es fast ein wenig kitschig wirkt.
Wir nehmen einen Drink auf der Terrasse am Meer. Dabei beobachten wir das Geschehen auf der Strandpromenade: Menschen aus verschiedenen Ländern laufen vorbei – in Strandkleidung oder schon aufgestylt fürs Weggehen.
Unsere Lieblingsbar auf Ibiza ist exklusiv: der Nikki Beach Club bei Santa Eularia. Um den Pool stehen weiße Doppelliegen mit orangefarbenen Handtüchern.
Ihr könnt hier relaxen – mit Blick auf das Meer – und dazu etwas essen und trinken sowie den Klängen des DJs lauschen. In den betriebsamsten Monaten Juli und August solltet ihr vorher reservieren.
Äußerst entspannend und unser Tipp, wenn ihr euch wirklich mal was gönnen wollt. Denn eine Liege ohne Getränke kostet stolze 150 Euro pro Tag. Wir dürfen probeliegen und genießen diesen kleinen Luxusmoment.
Über 50 Strände
Als Meeresfan locken mich die unzähligen Strände der Insel. Der Bossa Beach ist mir zu voll. Niu Blau ist ein kleiner Strand, an dem wir leckere Pizza mit Meeresfrüchten und Lachs essen. Toll ist Las Salinas, einer der beliebtesten Strände der Insel. Wir erreichen ihn nach der Fahrt durch die Salzfelder. Er ist lang, hat feinen Sand und das Meer ist türkisfarben.
Wir erleben hier einen tollen Sonnenuntergang, bei chilliger Musik und einem Drink im Jockey Club. Am Strand vor uns unterhalten sich junge Leute, am Tisch neben uns sitzen drei Althippies mit langen Haaren und Bärten. Die Stimmung ist relaxt und freundlich.
Uns gefällt es so gut, dass wir zu den letzten Gästen zählen und erst gegen 21 Uhr zum Auto zurücklaufen – den dunklen, dunklen Weg entlang. Allein wäre mir etwas mulmig geworden…
Hippiemärkte
Eins unserer Highlights ist der Hippiemarkt in Es Canar, der größte und älteste Hippiemarkt auf Ibiza. Hier werden Kleider, Taschen und Schmuck verkauft.
Tauchen gehen
Ich gehe auch tauchen mit Punta Dive. Zusammen mit einer anderen Anfängerin und dem Tauchlehrer wate ich ins Wasser. Erstmal müssen wir uns durch ziemlich viel Seegras kämpfen, bis wir Sand unter uns sehen. Leider gab es zwei Tage zuvor ein Unwetter und das Meer ist noch etwas aufgewühlt. Trotzdem kann ich einige silberfarbene Fische beobachten.
Städte auf Ibiza
Der Hauptort der Insel ist Ibiza-Stadt (katalanisch: Ciutat d’Eivissa). Wir besuchen die Altstadt und lassen unseren Mietwagen vor der Stadtmauer stehen. Dann müssen wir erstmal einen Einlass durch das Gemäuer suchen.
In der Mittagshitze bummeln wir durch die Stadt, die dank der Siesta fast völlig ausgestorben ist. Wir machen es den Einwohnern nach und legen eine Pause in einem kleinen Straßencafé ein.
In Santa Eularia essen wir zweimal am Hafen. Tagsüber ist die drittgrößte Stadt der Insel angenehm ruhig. Mit Blick auf Luxusyachten genießen wir die spanischen Leckereien.
Essen
Das Essen auf Ibiza erleben wir immer wieder als sehr gut. Wir sind auf einer Insel, umgeben vom Meer. Also essen wir viel Fisch und Meeresfrüchte. Fantastisch schmeckt der Ziegenkäse hier – aromatisch und cremig. Ich probiere ihn in Kombination mit Thunfisch, so lecker!
Flao ist der Käsekuchen der Insel. Er schmeckt sehr lecker, aber ungewöhnlich – Minze und Anis geben ihm sein Aroma.
Mein Fazit
Ibiza hat mir sehr gut gefallen, es gibt so viel zu entdecken! Ich würde bei meinem nächsten Besuch gerne noch mehr Strände und Hippiemärkte sehen. Ist Ibiza glamourös? An einigen Stellen auf jeden Fall, ihr könnt hier viel Geld ausgeben. Aber es gibt auch viele preiswertere Unterkünfte und Restaurants. Wir haben uns überall sehr wohl gefühlt.
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Was sind eure Tipps für Ibiza?
Unsere Ibiza-Reise wurde unterstützt vom Spanischen Fremdenverkehrsamt in Düsseldorf und vom Tourismusamt Ibiza. Außerdem hat uns das Landhotel Can Lluc eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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13 Kommentare
Evelyn
2. Februar 2018 um 12:37Ach Mensch, wenn ich das so lese bekomme ich Herzklopfen. Ich war 2015 das erste mal auf der Insel und habe mich sofort in sie verliebt. Danach folgten weitere Urlaube und sogar ein drei-monatiger Aufenthalt dort. Ibiza kann viel mehr als Schiki-Miki und Party. Ibiza ist wunderschön und so einzigartig.
Sina
1. Dezember 2016 um 14:51Hach mein Ibiza. Ich liebe es. Warst du auch Montag dort? Nachthippie-Markt im Las Dalias und danach zur FlowerPower Party im Pacha? Das ist eher die 60er und 70er… Der schönste kleine HippieMarkt ist der in San Joan. Dort kann man auch wunderbar und köstlich essen gehen und die Strände im Norden sind Weltklasse (Benirras – nur nicht sonntags)
xoxo Sina
Sebastian
25. September 2016 um 01:11Super Artikel! Ich liebe Ibiza. Und wie schon gesagt, nicht nur Ibiza auch Mallorca bietet viel mehr als immer dieses Party Gerede.
Danke für die Tipps und vor allem für die Fotoreihe. Sowas sieht man selten.
Anja Beckmann
26. September 2016 um 08:08Vielen Dank für deine netten Worte! :)
Hippie Girl
23. Juni 2016 um 13:44Super Artikel und vielen Dank für die guten Tipps.
Anja Beckmann
23. Juni 2016 um 13:46Gern geschehen. :)
Marianna
3. Mai 2016 um 21:02Dake für die tolle Tipps und Fotos –
Anja Beckmann
3. Mai 2016 um 22:13Gern geschehen! :)
Jo
12. April 2015 um 14:31Ibiza ist echt schön, ich dachte zuerst auch immer, dass auf Ibiza überall Party gemacht wird und man die Insel deshalb nicht wirklich genießen kann, aber in Wirklichkeit gibt es viele sehr schöne und auch ruhige Orte auf der Insel.
Den Sonnenuntergang in San Antonio fand ich übrigens auch ziemlich toll!
Peter / PetersTravel
24. September 2014 um 19:25Zugegeben, die Essen-Fotos finde ich schön. Die Werbung für das Make-Up Produkt kann ich in diesem Artikel allerdings nicht ganz nachvollziehen. Den Hippiemarkt in Es Canar fand ich anstrengend, weil er extrem voll war, vielleicht habt ihr ja mehr Glück gehabt. Cafe del Mar scheint mir mehr vom Ruf vergangener Jahre zu zehren. ABER ich gebe zu, es gibt viele sehr schöne Plätze zu entdecken und Ausflüge zu machen. Ein paar davon habe auch ich auf meinem Blog beschrieben: peterstravel.de LG, Peter
Anja Beckmann
24. September 2014 um 19:32Wie ich im Artikel geschrieben habe, hat mich auf der Reise meine Freundin Nicole gestylt, sie arbeitet als Hair & Make-up Artist. Natürlich zeige ich da auch die Produkte, die wir genutzt haben – es kamen schon einige Nachfragen von Frauen dazu.
Der Hippiemarkt war im Eingangsbereich sehr voll, danach völlig ok. Und ich fand den Sonnenuntergang am Café del Mar toll. Auch konnten wir da sehr gut Leute beobachten.
Mehr Plätze möchte ich entdecken, wenn ich noch mal nach Ibiza zurückkomme.
Liebe Grüße
Anja
Katrin und Sandra
22. September 2014 um 21:44Irgendwie dachten wir immer Ibiza wäre nix für uns, aber nach euren Erzählungen, den Fotos und den Tips…. da könnten wir ja doch mal hin. :-)
Danke fürs zeigen!
Anja Beckmann
22. September 2014 um 21:46Gern geschehen. :) Ich war auch unsicher, was mich erwartet. Schön ist, dass man sich aus dem Angebot das aussuchen kann, was zu einem passt.