Nordjapan Sehenswürdigkeiten: Natur, Kultur & Essen

Nordjapan Sehenswürdigkeiten mit Natur, Kultur und Essen

(Werbung) Woran denkt ihr bei Japan? An Tokio, Kirschblüten, Geishas, Sumokämpfer und Sushi? In rund zwei Stunden mit dem Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug ab Tokio erreicht ihr die Region Tohoku mit Bergen, Wäldern und heißen Quellen. Ich erzähle euch, warum sich die Reise nach Nordjapan lohnt! Und ich zeige euch meine schönsten Bilder von dieser unbekannteren Ecke Japans.

Herbstwälder in NordjapanJapan Highlights auf Honshu

Mein zweites Mal Japan… Das Land hat über 6.800 Inseln zu bieten. Honshu als eine der vier Hauptinseln nimmt rund 60 Prozent der Fläche ein. Bei meiner Weltreise hatte ich Japan mit seinen 126 Millionen Einwohnern schon kennen und lieben gelernt.

So faszinierend ist der Kontrast von uralter Tradition und modernster Technik. So ist es das einzige Land der Welt mit einem Kaiser. Und bin ein Fan von Kuriosem wie Themencafés, der Kawaii Jugendkultur und beheizbaren Toilettensitzen. Außerdem liebe ich das Essen – etwa Bento Boxen, Ramen Nudeln, Oktopusbällchen oder Grünteeeis.

In NordjapanJapan gilt als teures Reiseziel. Das kann, muss es aber nicht sein. Flüge bekommt ihr ab Deutschland schon für 700 Euro. Unterkünfte gibt es in allen Preislagen, ebenso wie das Essen.

Ihr habt Bedenken, weil alles auf Japanisch ist?  Müsst ihr nicht! Ich habe immer jemanden gefunden, der mir weiterhalf. Die sehr hilfsbereiten und höflichen Menschen sind ein weiteres dickes Plus für Japan als Reiseziel.

Dank lokaler Sim-Karte (rund 40 Euro für 8 Tage) hatte ich superschnelles mobiles Internet. So konnte ich über mein Smartphone etwa Google Maps oder die Übersetzungsfunktion nutzen. Beim Essen halfen Bilder oder aus Plastik nachgefertigte Gerichte.

Beim ersten Mal reiste ich für zwei Wochen nach Tokio (Flugzeit ab Düsseldorf: rund 11,5 Stunden), Kyoto und Nara – im Mai. Damit verpasste ich leider die Kirschblüte im März/April. Doch ich erlebte warmes, sonniges Wetter. Perfekt für eine Städtereise.

Beim zweiten Mal besuchte ich im Oktober für acht Tage Tokio und die Region Tohoku. Sie liegt ebenfalls auf der Hauptinsel Honshu, in Nordjapan, und ist bequem per Zug zu erreichen. Im Herbst erlebte ich die Wälder in ihrer ganzen rotgoldenen Pracht – wunderschön!

Übrigens lohnt sich auch der Winter für die Reise. Dann könnt ihr in Japan Skilaufen oder Affen in heißen Quellen baden sehen, inmitten von Schnee.

Oirase Fluss in NordjapanNordjapan Sehenswürdigkeiten: Berge, Wälder & heiße Quellen

Nach vier Tagen Großstadttrubel in Tokio nahm ich den Shinkansen Zug. Der “Bullet Train” ist ähnlich schnell wie unser ICE, er schafft bis 300 Stundenkilometer. Während die Landschaft vorbeiwischte, las ich etwas und trank kalten Matcha Grüntee (so lecker!).

Ziel meiner Tohoku Reise: In vier Tagen die Region entdecken. Das hieß: Die Herbstwälder bewundern, in Onsen Bädern mit heißen Quellen relaxen, die japanische Kultur erleben und so viel leckeres Essen wie möglich probieren.

Wir waren zeitweise mit dem Bus unterwegs. Und was für ein Aussicht wir da hatten! Wir blickten auf Berge und buntes Laub. Die Busfahrer trugen – sehr schick – Mützen und weiße Handschuhe.

Viele Besucher kommen im Herbst nach Nordjapan, um die Wälder zu besuchen. Kein Wunder, es ist wirklich ein fantastischer Anblick… Im Winter könnt ihr hier Ski fahren.

Oirase Fluss in JapanAuch der Oirase Fluss und der Towada-See lohnen sich. Der 67 Kilometer lange Fluss ist ein häufiges Fotomotiv. Der See ist der größte Vulkankratersee auf der Insel Honshu.

Besonders freute ich mich auf die Onsen: Das sind Kurorte bzw. Bäder, die sich aus heißen Quellen vulkanischen Ursprungs speisen.

Die ersten heißen Quellen wurden schon vor 1.300 Jahren zum Baden genutzt. Es heißt, Tiere hätten darauf aufmerksam gemacht, die sich in den Onsen bei Verletzungen aufhielten.

Ryokan Hotel mit Onsen Bad in NordjapanRyokan Hotel mit Onsen Bad

Zum ersten Mal übernachtete ich in einem traditionellen japanischen Gästehaus, einem Ryokan. Als ich meine Zimmertür im Tsukioka Hotel (gegründet 1644) öffnete, betrat ich einen großen Raum mit flachen Tischen und Stühlen.

Ryokan Hotel mit Onsen Bad in NordjapanMein Bett befand sich noch im Schrank. Die Futonmatratze rollte ein Hotelmitarbeiter erst abends aus, während ich beim Essen war. Als ich zurückkam, fand ich ein kuscheliges Bett mitten im Raum vor. Auf einer Matratze lag ich allerdings zu hart, ich holte mir eine zweite dazu.

Ryokan Hotel mit Onsen Bad in NordjapanDas Essen war ebenfalls sehenswert! An zwei Seiten des Raumes wurden niedrige Tische aufgestellt und liebevoll eingedeckt.

Ryokan Hotel mit Onsen Bad in NordjapanDann gab es ein spezielles Menü mit vielen köstlichen Kleinigkeiten.

Wusstet ihr, dass die japanische Küche zum Unesco Weltkulturerbe zählt? Ich mag sie sehr, weil sie frisch und abwechslungsreich ist. Es gibt immer viel zu probieren, am Ende bin ich satt, aber habe nie zu viel gegessen.

Ryokan Hotel mit Onsen Bad in NordjapanIm Ryokan könnt ihr im Yukata zum Essen kommen. Der leichte Kimono lag in meinem Zimmer bereit. Ich nutze ihn, um das Kaminoyama Onsen zu besuchen. Das gibt es schon seit 1458.

Toji heißen die Heißwasser Kuren, die in Onsen angewendet werden. Das mineralreiche Wasser soll gut für die Gesundheit sein. So wird etwa die Durchblutung angeregt und die Muskeln werden gelockert.

Glücklicherweise habe ich kein Tattoo, denn die sind hier nicht erlaubt. Sie erinnern an die Yakuza, die japanische Mafia. Ihr habt nur ein kleines? Dann könntet ihr es mit einem Pflaster abdecken.

Die Onsen sind meist nach Männern und Frauen getrennt. Wie in einer Sauna sind die Besucher nackt.

Japanisches OnsenAblauf im japanischen Onsen

Der Ablauf ist so:

  • Schuhe am Eingang lassen
  • Kleidung im Umkleideraum ausziehen, Sachen verstauen und lange Haare hochstecken
  • An einem der Waschplätze auf einem Hocker Platz nehmen. Dort findet ihr meist Shampoo und Seife. Mit der Seife und einem kleinen Handtuch gründlich waschen und mit dem Duschkopf abbrausen. Macht es wie die Japaner: Sehr gründlich, das darf schon mal etliche Minuten dauern.
  • Dann in eines der Becken steigen.
  • Wenn es im Wasser nach ein paar Minuten zu warm wird, an den Rand setzen und sich abkühlen lassen. Es ist ein wenig wie Sauna.

Jedem Onsen wird übrigens eine andere Heilwirkung zugesprochen. In den Bädern gibt es meist Außen- und Innenbecken. Das Wasser ist oft um die 40 Grad warm. Während ich in Tokio bis zu 26 Grad Lufttemperatur hatte, waren es im bergigen Tohoku 12 bis 15 Grad. Meist mit Sonnenschein, nur ab und an mit etwas Regen.

In Tohoku besuchte ich mehrere Onsen – von einfach bis luxuriös. Immer sehr entspannend bei der ruhigen Atmosphäre. Das ganze Jahr über nutzen sie etwa Wanderer, im Winter dann Skifahrer und Snowboarder.

Auf dieser Website findet ihr alles zu den Onsen in der Tohoku Region, Nordjapan.

Wanderung in NordjapanWanderung am Morgen

Zwei Wörter, die ihr nicht unbedingt mit mir in Verbindung bringen würdet. Ich bin überzeugter Morgen- und Wandermuffel. Beides hat sich allerdings durch Hund Buddy schon verändert.

Japanischer GuideDas frühe Aufstehen lohnte sich in Tohoku so richtig: Unser Guide führte die Gruppe mit rund zehn Japanern und Besuchern die Hügel hinauf. Er erklärte uns Kneipp Wasseranwendungen, ließ uns kleine Turnübungen machen und läutete mit einer Glocke den Morgen ein.

Im Oktober zeigte sich der Herbst in seiner ganzen Schönheit: Die Berge lagen im Morgennebel, davor hoben sich die Bäume mit ihren orangefarbenen und roten Blättern malerisch ab.

Ich atmete die kalte, klare Luft ein – hier waren es morgens um 7 Uhr nur 5 Grad.

Osawa Onsen in NordjapanOnsenkultur in Nordjapan erleben

Das Osawa Onsen ist in einem historischen Gebäude mit Ryokan untergebracht, das schon über 200 Jahre alt ist. Wir bekamen hier erstmal leckeres Essen. Dann ging es ins öffentliche Bad (siehe auch das Titelbild). Wir bestaunten den Ausblick vom Außenbecken auf Fluss, Brücken und Bäume. Wie gemalt…

Namari Onsen in JapanIm Fujisan Ryokan tauchten wir in das Namari Onsen ein. Es ist das tiefste Onsen in Japan, ich konnte mit 1,80 Metern aber noch darin stehen.

Sukayu Onsen in NordjapanIm letzten Onsen fand schon ein Rekordversuch statt: 200 Gäste nutzten im Sukayu Onsen das große, gemischte Bad zur selben Zeit. Keine Sorge, normalerweise ist es in dem Onsen deutlich leerer. In ihm soll die Haut besonders weich und weißer werden (ich bin schon im Naturzustand eher bleich).

Übrigens: Sukayu Onsen in den Hakkoda Bergen (auf rund 900 Metern Höhe) ist der schneereichste bewohnte Ort der Welt. Im Durchschnitt fallen pro Jahr rund 18 Meter Schnee.

In NordjapanNordjapan Highlights: Kunsthandwerk, Garten & Laternenfest

Im Morioka Handmade Village besuchten wir die verschiedenen Hütten mit den Werkstätten der Kunsthandwerker.

Morioka Handmade Village in JapanIn einer konnten wir knusprige Kekse mit heißen Eisen selbst zubereiten. In anderen sahen wir uns schwere Teekessel, zartes Porzellan oder einen Batikkünstler bei der Arbeit an.

Fujita Memorial Garden in NordjapanMögt ihr die japanischen Gärten auch so gerne? Der Fujita Memorial Garden wurde 1919 eröffnet und ist wirklich sehenswert! Im Garten erblickt ihr etwa schön geformte Bäume, Koi Karpfen und einen Wasserfall.

Nebuta Museum Wa Rasse in JapanDann stand das Nebuta Museum Wa Rasse auf dem Programm. Das bunte Sommerfestival findet immer im August in der Hafenstadt Aomori statt. Mehrere Millionen Zuschauern verfolgen, wie die beleuchteten Laternen-Festwagen nachts durch die Straßen fahren, begleitet von Musik und Tanz. Erinnerte mich als Rheinländerin ein wenig an den Kölner Karneval.

Essen in NordjapanEssen gehen in Nordjapan

Ein großer Spaß: Soba Nudeln essen. Wir besuchten das Hatsukoma Restaurant in Morioka. Hier wird nichts anderes serviert.

Wir nahmen am laaangen Tisch Platz. Die Kellnerinnen füllten in die kleine Schälchen, die wir ihnen hinhielten, jeweils eine Mundvoll Nudeln. Schnell aufessen. Die leeren Schälchen stapelt jeder vor sich. Und ein neues Schälchen hinhalten.

Da hieß es wirklich “All you can eat”.  Die Kellnerin erklärte: “Bei mehr als 50 leeren Schälchen ist man ein ganzer Mann, bei mehr als 100 bekommt ihr ein kleines Geschenk.”

Soba Nudeln Essen in JapanIch schaffe schlappe 12 Schälchen. Aber zwei von uns Frauen mehr als 100. Auch zwei der Männer…

Schaut mal in mein Instagram Story Highlight “Tohoku”, da findet ihr Bilder und Videos dazu.

Japanische Kneipe IzakayaJapanische Kneipen heißen “Izakaya”. Weiße Laternen bedeckten die ganze Vorderseite der Kneipe, als wir sie abends betraten. Dort bekamen wir mit unserer Gruppe einen kleinen Raum zugewiesen. Wir setzten uns an den niedrigen Tisch und probierten viele Kleinigkeiten. Etwa meine geliebten Okonomiyaki Pfannkuchen, rohen Tintenfisch (nicht ganz mein Fall) oder Edamame Bohnen. Dazu tranken wir Bier und Sake Reiswein.

Wart ihr schon mal in Nordjapan?

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Website zu den Onsen in der Tohoku Region, Nordjapan
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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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1 Kommentar

  • Antworten
    Joanna
    31. Mai 2022 um 11:20

    Ich liebe Onsen in Japan! Sie sind großartig!

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