Cannes in einem Tag

CannesStars aus der ganzen Welt kommen zu den Filmfestspielen im Mai in den ehemaligen Fischerort Cannes. Aber auch Anfang Oktober treffen sich an der Côte d’Azur noch die Reichen und Schönen. Kein Wunder: Ich erlebe drei Tage bei rund 25 Grad – Strand, türkisfarbenes Meer und Palmen inbegriffen. Ich erzähle euch, wie ihr in Cannes einen schönen Tag verbringen könnt, auch ohne allzu üppiges Budget.

Cannes - YachtenMir kam Ibiza schon glamourös vor. Aber Cannes toppt das noch mal: Im Alten Hafen liegen dicke Yachten, Menschen (Promis?) werden per Hubschrauber eingeflogen und die Strandpromenade Croisette säumen superteure Hotels, Boutiquen und Strandbars.

Cannes - PalmenDas Gute: Auch ohne Millionärsgeldbeutel könnt ihr tolles Wetter, Strand, Palmen, Art Deco Häuser und gutes Essen genießen. Die Faustregel lautet: Je näher Hotels, Boutiquen oder Restaurants an der Croisette sind, umso teurer sind sie.

Cannes - Art Deco HausDie Stadt mit ihren etwas über 70.000 Einwohnern ist sehr kompakt, so dass ihr euch an einem Tag schon viel ansehen könnt. Ich bin übrigens von London aus nach Nizza geflogen, das liegt nur eine halbe Stunde entfernt. Von da aus ging es dann weiter zu meinem Zielort Cannes.

Cannes - Altstadt 2Hier kommen meine Tipps für Cannes:

Hotel
Unterkünfte gibt es in allen Preisklassen. Ein Backpackerziel ist Cannes aber definitiv nicht. Ich sehe viele asiatischen Besucher und höre oft Franzosen – meist Paare in den 20ern bis 60ern. Als Alleinreisende bin ich ungewöhnlich, das merke ich schon daran, dass die Kellner immer stutzen, wenn ich einen Tisch für mich haben möchte.

Citadines Hotel CannesIch übernachte im Citadines Croisette. Das hübsch eingerichtete Apartment-Hotel liegt nicht weit von der Strandpromenade entfernt.

Citadines Hotel Cannes - FrühstückMorgens frühstücke ich im Erdgeschoss auf der Terrasse. Mein Zimmer ist mit Kühlschrank, Herd, Mikrowelle und Geschirrspülmaschine eingerichtet. In einem der Supermärkte in der Nähe kaufe ich ein und bereite mir eine Hauptmahlzeit pro Tag im Hotel zu (immer auswärts essen ist mir zu teuer). Ich esse auf meinem kleinen Balkon. Der ist wie die Dachterrasse auch schön für ein Glas Wein abends.

Cannes - FestivalgebäudeFestivalhaus & La Croisette
Mein erster Weg nach meiner Ankunft führt mich zu der berühmten Strandpromenade – ich bin ein großer Filmfan. Dabei laufe ich am Festivalgebäude vorbei. Schnell schaue ich mich um: kein Promi in Sicht. Aber ihr könnt nicht weit davon mit Pappfiguren von Stars posieren oder mit einer kleinen Bahn auf Filmtour gehen.

Cannes CroisetteAuf der Croisette selbst gibt es Stühle, die ihr kostenlos nutzen könnt. Ich setze mich hin, lasse mich von der Sonne wärmen und beobachte die Vorbeilaufenden. Von jung bis alt – es ist alles dabei. Und auch von lässiger Kleidung bis hin zu sehr chic.

Cannes StrandStrand
Die Privatstrände an der Croisette sind teilweise richtig teuer: Hier kann die Sonnenliege bis zu 40 Euro pro Tag kosten. Ich überlege an einem Tag kurz, mir an einer Strandbar einen Kaffee mit Petit Fours für 15 Euro zu gönnen. Angesichts der Size Zero Models mit verspiegelten Sonnenbrillen gebe ich den Gedanken schnell wieder auf.

Aber es gibt auch ein paar öffentliche Strände, die ihr nutzen könnt. Am Strand liegen – das gehört zu Cannes dazu. Mir ist es aber selbst jetzt im Oktober noch zu warm, ich setze mich lieber auf einen der Stühle im Schatten oder in ein Restaurant. Oder ich gehe auf Shoppingtour.

Shopping
Ich habe vor allem Windowshopping in den Edelboutiquen gemacht. Hinter der Croisette liegt die Rue D’Antibes mit günstigeren Geschäften. Da es aber häufig die Ketten sind, die es auch bei uns gibt, habe ich dort nicht viel gefunden. Viel besser gefällt mir da die Rue Meynadier, eine schmale Gasse, die ich zur Altstadt nehme.

Cannes - Altstadt 3Ich gehe vorbei an kleinen Geschäften mit Kleidung (vieles in weiß), Souvenirs, Restaurants, Cafés oder Boulangerien, aus denen es verführerisch duftet.

Besonders interessieren mich die Süßigkeitenläden mit glasierten Früchten, kandierten Blüten und Karamell. Karamell mit einer Prise Salz kommt aus der Bretagne und ich liebe es… Leider sind auch die Preise gesalzen. Ich kaufe für meine Schwester Salzkaramell-Brotaufstrich und zahle 9 Euro.

Cannes - AltstadtAltstadt
“Le Suquet” – die Altstadt von Cannes – hat viele kleine Gassen mit alten Häusern. Hier ist es ziemlich ruhig, als ich bergauf wandere. Vom Hügel mit seiner Kirche aus habt ihr einen tollen Blick auf die ganze Stadt und den Hafen.

Cannes - HausUnd auf dem Weg wieder herunter zum Meer gibt es immer wieder schöne Dinge zu entdecken.

Essen
In den Restaurants esse ich mal Lachs, mal Pizza. Ich esse immer etwas abseits von der Croisette und zahle um die 20 Euro für Gericht und Getränk. Dafür kann ich ab und zu auch Wifi nutzen, wenn es vorhanden ist. Die Preise im Supermarkt sind etwas höher als bei uns. Dafür gibt es große Obst- und Gemüseabteilungen und leckere einheimische Gerichte.

Cannes - Insel Sainte-MargueriteInsel Sainte-Marguerite
Euch bleibt an diesem Tag noch ein wenig Zeit? Dann macht wie ich einen Abstecher zu Insel Sainte-Marguerite. Die Boote fahren alle halbe bis ganze Stunde vom Alten Hafen ab, Hin- und Rückfahrtticket kosten 13 Euro.

Als ich das Boot verlasse, gehen viele zum Meer. Hier könnt ihr sonnenbaden, schwimmen oder Boot fahren. Ich ziehe jedoch weiter.

Die kleine Insel (3.200 Meter lang und 900 Meter breit) ist bewohnt und hat ein paar Restaurants. Ich esse in einem von ihnen eine Thunfischpizza, mit Blick auf das Meer. Wenig später wünsche ich, das hätte ich nicht getan. Zur Festungsanlage geht es bergauf und der Aufstieg ist mit vollem Bauch etwas beschwerlich.

Cannes - Insel Sainte-Marguerite - GefängnisOben bezahle ich 6 Euro Eintritt für die gesamte Festung, die von einer hohen Mauer umgeben ist. Die Anlage ist weitläufig, mit einzelnen Gebäuden. Die Hauptattraktion ist die Zelle des “Mannes mit der eisernen Maske” beim Meeresmuseum. Ich schaue durch das vergitterte Fenster aufs Meer und versuche mir vorzustellen, hier zwei Jahre lang eingesperrt zu sein. Kein angenehmer Gedanke.

Schnell wieder raus in die Sonne. Hier wandere ich einen der Pfade entlang. Aber allein ist mir nicht so ganz wohl, denn schnell wird es sehr ruhig um mich. Zu dieser Zeit des Jahres geht das letzte Boot um 17 Uhr und ich beeile mich, das zu bekommen. Vom Boot aus sehe ich auf das Meer, spüre die Sonne und den Wind. Unbezahlbar…

Citadines Apart’hotel hat meine Reise nach Cannes ermöglicht. Vielen Dank dafür!

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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5 Kommentare

  • Antworten
    Nicole
    7. Oktober 2014 um 21:02

    Toller Bericht und schöne Fotos!!!
    Inspirierend um direkt loszufahren…

  • Antworten
    Elke
    6. Oktober 2014 um 20:01

    Anja, schon wieder die Côte d’Azur! Gab’s in Cannes denn keine Enten? :-)

    • Antworten
      Anja Beckmann
      7. Oktober 2014 um 20:40

      Ja, ich bin wieder auf den Geschmack gekommen. :) Enten habe ich leider nur in Paris gesehen…

  • Antworten
    Sarah
    6. Oktober 2014 um 13:00

    Hallo Anja,

    ein toller Beitrag und traumhafte Fotos! Ich liebe ja solche kleinen Gassen. Bis jetzt habe ich mich noch nie näher mit Cannes beschäftigt, da ich (ja scheinbar) das Vorurteil hatte, dass ich danach arm bin und den Rest des Jahres nicht mehr verreisen kann ;-) Werde mich dann doch mal damit beschäftigen!

    Viele Grüße
    Sarah

    • Antworten
      Anja Beckmann
      6. Oktober 2014 um 16:28

      Hallo Sarah,

      ich hatte ähnliche Vorstellungen, bevor ich dorthin gereist bin. Aber es hält sich in Grenzen und die Stadt ist wirklich nett! Ich vermisse gerade in Köln schmerzhaft Sonne, Palmen und Meer.

      Liebe Grüße
      Anja

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