New Orleans fiel mir zum ersten Mal in Filmen und Serien auf. War es James Bond, Interview mit einem Vampir oder The Originals? Ich weiß nur: Ich wollte einmal dorthin! Dabei dachte ich an bunte Häuser mit schmiedeeisernen Balkons, Pferdekutschen, Schaufelraddampfer, Jazz und kreolische Küche. Ich zeige dir meine Highlights in der historischen Altstadt French Quarter – mit Sehenswürdigkeiten, Hotel und Restaurants.
Inhaltsverzeichnis
Meine USA Reise: New Orleans & Florida
In den Vereinigten Staaten hatte ich bislang nur New York und Chicago besucht. Jetzt habe ich den Süden erkundet:
- zwei Tage in New Orleans mit einer Freundin
- weiter mit ihr im Greyhound Bus, Mietwagen und Amtrak Zug nach Miami
- in Miami Beach traf ich meinen Freund Carsten für 10 Tage Florida Rundreise
Mit meiner Freundin nahm ich zuerst den Condor Nonstopflug von Frankfurt nach New Orleans, er geht immer mittwochs und sonntags. Elf Stunden später landeten wir beiden Mädels gut gelaunt und erwartungsvoll am Louis Armstrong Airport (MSY). “Laissez les bons temps rouler!” oder auch: “Let the good times roll!”.
New Orleans mit viel Südstaatencharme
Der Franzose Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville gründete New Orleans 1718 mitten in den Sümpfen, 1762 ging die Stadt an die Spanier über. 1800 fiel sie an Frankreich zurück, seit 1803 gehört sie zu den USA. Die heute größte Stadt Louisianas hat rund 390.000 Einwohner und liegt am Mississippi.
New Orleans ist mit der Bourbon Street im French Quarter und Mardi Gras als Partyhochburg bekannt.
Kennst du Mardi Gras? Das Fest am Faschingsdienstag erinnert mich an den Kölner Karneval. Der „fette Dienstag” (der so heißt, weil am Tag danach die Fastenzeit beginnt) wird jedes Jahr in New Orleans gefeiert. Mit viel Musik, Umzügen, Perlenketten und Kostümen. Es gibt rund 45.000 Umzugsteilnehmer und eine Million Besucher. Das würde ich gerne mal erleben!
Bei meinem ersten Besuch gefiel mir an “NOLA” oder auch “The Big Easy” am besten:
- die historische Altstadt French Quarter, wo es die meisten Besucher hinzieht
- die Livemusik überall, New Orleans gilt als Wiege des Jazz
- der Schaufelraddampfer Natchez auf dem Mississippi
- der weiche Singsang im Englisch der Einheimischen. Einige verstand ich zwar nicht, aber es hörte sich immer toll an!
- das verboten gute Essen mit kreolischen Spezialitäten und Beignets Gebäck
French Quarter: Historische Altstadt
Das French Quarter – auch als Vieux Carré bekannt – lockt die meisten Besucher an. Hier befinden sich zahlreiche Gebäude im spanischen und französischen Kolonialstil, wie die wunderschönen Pontalba Buildings auf dem Foto.
Der Großteil des French Quarters stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Die bunten Häuser mit schmiedeeisernen Balkons haben mein Bild von New Orleans geprägt.
2005 kam der Hurrikan Katrina. Durch die Deichbrüche wurden rund 80 Prozent der Stadt bis zu sechs Meter hoch überschwemmt. Das French Quarter ist dabei nur relativ leicht beschädigt worden.
Wir verbrachten die meiste Zeit im French Quarter. Daneben unternahmen wir Touren in und um New Orleans, dazu kommt noch ein Artikel:
- Movie Tour im Auto
- Fahrt mit dem Schaufelraddampfer Natchez
- Fahrt zur Oak Alley Plantage, wo u. a. Szenen für “Interview mit einem Vampir” gedreht wurden
Dauphine Orleans Hotel – mitten drin im French Quarter
Unser kleines, charmantes Dauphine Orleans Hotel (415 Dauphine Street) lag nur wenige Minuten von der Bourbon Street entfernt. Sehr zentral, aber doch ruhig – perfekt! Da wir meist sonniges Wetter und 23 bis 26 Grad hatten, passte auch der Pool mit Liegestühlen gut.
In New Orleans soll es an vielen Ecken spuken, du kannst hier an Geistertouren teilnehmen. Ein Stopp ist beim Hotel, 18 Geister bewohnen es. Dazu gehören “Dancing Girl” und “Lost Bride” – ich bekam als Gruselfan leider keine von beiden zu Gesicht.
In New Orleans war es sieben Stunden früher als in Deutschland. In den USA merkte ich fast nichts vom Jetlag, ich hatte Glück.
Nach einem erholsamen Schlaf bekamen wir im Hotel ein reichhaltiges Frühstück: Waffeln, Muffins, Frühstücksflocken und Obst. Danach waren wir gestärkt, um New Orleans zu entdecken.
French Quarter: Häuser mit verschnörkelten Balkons
Das Viertel haben wir zu Fuß erkundet. Da es relativ übersichtlich ist, klappte das sehr gut. Immer wieder blieben wir stehen, um uns die schönen alten Häuser anzuschauen.
Manche waren in tollem Zustand, einigen sah man ihr Alter an. Was mir sehr gut gefiel: Viele Einwohner hatten ihre Balkons oder Innenhöfe bepflanzt, mit Plastikblumen oder auch mit Mardi Gras Ketten geschmückt.
Partymeile Bourbon Street im French Quarter
Die Bourbon Street (auch Rue Bourbon genannt) ist mit ihren vielen Bars die bekannteste Straße im French Quarter. Tagsüber wirkte sie etwas verschlafen, abends erwachte sie zu vollem Leben.
Viele Menschen schlenderten durch die Straße, hielten immer wieder für einen Drink an und hörten Livebands zu. Einige probierten die bunten Drinks, für die die Straße bekannt ist. Wir schauten uns die Bourbon Street kurz an, zogen aber schnell weiter. Zu voll und zu trubelig…
St. Louis Cathedral am Jackson Square
Wie ein Schloss aus einem Disney Märchen kam mir die Kathedrale vor. Ich fotografierte sie vom Jackson Square aus, mit seinen schönen Bäumen. Es ist die älteste Kathedrale der Vereinigten Staaten.
Rings herum lesen dir Wahrsager aus der Hand, Jazzmusiker spielen und Künstler stellen ihre bunten Bilder aus. Wir setzten uns auf eine Bank in die Sonne und schauten dem bunten Treiben zu.
Missisippi mit Schaufelraddampfer Natchez
Ein Orientierungspunkt im French Quarter ist der breite Fluss. Auf ihm schwimmt das Steamboat Natchez. In meiner Vorstellung gab es viele davon in New Orleans, tatsächlich ist es das einzige Exemplar.
Du kannst hierfür eine der Fahrten buchen. Ich habe etwa die Dinner Jazz Cruise erlebt – mit Sonnenuntergang, Musik sowie Cocktails und Abendessen auf Wunsch. Sehr empfehlenswert!
Ausprobieren: Beignets
Wenn du in New Orleans bist, musst du die Beignets probieren. Das sind luftige, frittierte Krapfen, die mich an Berliner erinnerten. Sie sind außen knusprig und innen weich, mit reichlich Puderzucker bestreut. Der verteilt sich gerne über Tisch und Kleidung…
Die klassische Anlaufstelle für Beignets ist das Café du Monde. Das Hauptgeschäft befindet sich seit 1862 in der 800 Decatur Street, am Rande des French Quarters. Für 3,59 US-Dollar wurden mir hier drei Beignets serviert.
Ein großes Plus des Café du Monde: Es ist rund um die Uhr geöffnet – bis auf die Weihnachtsfeiertage. Ich kann mir vorstellen, dass die Beignets nach einer durchfeierten Nacht besonders gut schmecken.
Am Freitagmorgen um 9.30 Uhr standen allerdings die Gäste draußen Schlange und saßen innen an Tischen eng zusammen, mir war es hier zu voll und zu hektisch.
Deshalb ist mein Tipp für dich das Café Beignet (334 Royal Street). Hier erhältst du für 3,99 US-Dollar drei Beignets. Sie sind riesig und reichen locker für mehrere Personen.
Ich mochte die Herzstühle draußen, aber auch das kühle Innere. Das hübsches Café hat einen schwarz-weißen Boden, eine Bar und genügend Sitzmöglichkeiten unter dem Ventilator.
Nachmittags um 16 Uhr waren hier nur wenige Leute. Bei der Musik des Saxophonspielers konnte ich entspannen und meine Beignets genießen. Um ehrlich zu sein: Ich schaffte nur einen halben.
Mein Highlight: Jazz Brunch bei “The Court of Two Sisters”
Das Essen in New Orleans mochte ich sehr. Die kreolische Küche etwa ist geprägt von den Einwanderern aus Europa, also Franzosen, Spaniern oder Italienern. Hinzugefügt wurden amerikanische und afrikanische Elemente.
Ein absolutes Highlight war der Jazz Brunch bei “The Court of Two Sisters” (613 Royal Street). Wir nahmen im schönen Innenhof unter dem Blätterdach der Bäume Platz, bedienten uns drinnen am Buffet und aßen dann draußen zu den Klängen der Jazzband.
Das Jazz Brunch Buffet bietet für 32 US-Dollar satte 80 heiße und kalte Gerichte. Es findet täglich von 9 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags statt. Perfekt sowohl für Frühaufsteher als auch für Langschläfer (zu denen gehöre ich).
Hier findest du das Menu, ein paar Highlights: Garnelen, Langusten, Southern BBQ Pork Ribs (so gut!) oder Süßkartoffelmus mit Pecannüssen. Zum Nachtisch gab es etwa Mardi Gras King Cake, Southern Pecan Pie (davon hatte ich zwei Portionen) oder Bread Pudding mit Whiskey Sauce.
Kannst du verstehen, warum mein Hosenbund nach nur zwei Tagen New Orleans schon kniff?
Louisiana Bistro: Kreolisches Essen mit Wow-Effekt
Lässt du dich gerne überraschen? Du hast im Louisiana Bistro (337 Dauphine Street) – klein und gemütlich mit nur zwölf Tischen – bei Feed Me! die Wahl zwischen 3, 4 oder 5 Gängen.
Der Küchenchef fragte uns vorher nach Wünschen, Schärfegrad und Allergien. Dann legte er in der Küche los und wenig später kamen bei uns auf den Tisch:
- leckere grüne, knusprig gebratene Tomaten
- Jakobsmuscheln mit Paprika, leicht scharf
- Roter Trommler Fisch mit Spargel und Boudin Wurst
Warum ich dir so viel vom Essen in New Orleans erzählt habe? Für mich war es perfekt, um die Geschichte der Stadt zu erspüren. In den gemütlichen Cafés und Restaurants konnte ich außerdem dem schönen Dialekt der Einheimischen zuhören und das Leben im French Quarter beobachten.
Möchtest du auch unbedingt einmal New Orleans und vor allem das French Quarter sehen? Was reizt dich daran am meisten?
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Die Reise wurde unterstützt von Condor und dem Tourismusamt New Orleans, auf den beiden Websites findest du weitere Informationen. Vielen Dank für die Unterstützung der Reise!
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Anja Beckmann
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14 Kommentare
Carolin
28. Oktober 2024 um 13:54Hallo Anja,
Wir überlegen auch unsere Florida Rundreise mit New Orleans zu kombinieren. Wie bist du denn damals von New Orleans nach Miami gereist?
Liebe Grüße Caro
Anja Beckmann
28. Oktober 2024 um 21:12Hallo Caro,
wir sind mit dem Mietwagen nach Jacksonville und von dort aus weiter mit dem Zug nach Miami.
Liebe Grüße
Anja
Moser Kurt
28. März 2018 um 10:24Hallo Anja
Habe soeben Deine wunderbaren Berichte über New Orleans gelesen. Ich bin mit meiner reizenden Gattin vom 10. bis 14. Juni 2018 in New Orleans und wir freuen uns schon sehr darauf. Wir werden sicher einige der von Dir beschriebenen Orte besuchen und es uns gut gehen lassen. Wir wohnen direkt im French Quarter District im Hotel “The Bourbon Orleans”.
Anja Beckmann
28. März 2018 um 16:32Hallo Kurt,
das klingt toll! Ich würde an eurer Stelle versuchen, auf jeden Fall den Jazzbrunch zu erleben. Von dem Essen träume ich jetzt noch… Euch eine schöne Reise!
Viele Grüße
Anja
Angela
10. November 2017 um 19:44New Orleans war eines der Highlights unserer USA-Rundreise, wobei New Orleans bei den meisten Reisenden eigentlich “Das Frenchquarter” heisst. Die Architektur, das Leben und das Essen sind ein Erlebnis. Im French Market wird für jeden Gaumen eine Leckerei angeboten. Da weiß man gar nicht, für was man sich entscheiden soll.
Anja Beckmann
13. November 2017 um 12:50Das stimmt! :)
Liebe Grüße
Anja
Caro
6. Juni 2017 um 19:25Liebe Anja,
bis du mir neulich davon erzählt hast, wusste ich ehrlich gesagt gar nicht, dass New Orleans ein französisches Viertel hat. Jetzt, wo ich auch noch die ganzen Fotos sehe… Oh ja, da muss ich hin. Schon allein wegen der “architecture parisienne” :D
Schöne Grüße,
Caro
Anja Beckmann
7. Juni 2017 um 09:46Liebe Caro,
die Häuser sind wirklich wunderschön – die würden dir sicher auch gefallen!
Viele Grüße
Anja
Nina
5. Juni 2017 um 21:28Hallo Anja,
bin soeben über deinen Blog gestolpert und begeistert. :)
Und das Beste ist: Der Bericht über New Orelans erinnert mich sosehr an eine USA-Tour von vor zwei Jahren, dass ich direkt wieder los will. Sofort!
Viele Grüße
Nina
Anja Beckmann
6. Juni 2017 um 14:27Hallo Nina,
klasse, dass dir mein Beitrag gefallen hat! Ich vermisse die Musik und das Essen in New Orleans sehr…
Liebe Grüße
Anja
Lisa
5. Juni 2017 um 11:47Hallo Anja! Das nenn ich mal einen gelungenen Post, wirklich sehr inspirierend!
Herzlichst, Lisa
Anja Beckmann
6. Juni 2017 um 14:42Vielen Dank für die netten Worte!
Liebe Grüße
Anja
wolf
1. Juni 2017 um 13:07Hallo Anja,
BRAVO….seit langem einer Deiner BESTEN Reiseberichte, weiter so….!!
Herzlich grüßt
Wolf
Anja Beckmann
1. Juni 2017 um 14:35Vielen Dank! :)
Viele Grüße
Anja