Beitrag von Caren Schütt. Ich finde reisen toll, spontan verreisen finde ich sogar noch besser! Wenn mich das Fernweh packt, muss ich einfach weg. Istanbul ist ein gutes Ziel für eine Städtereise, ich stelle euch meine Lieblingsorte vor.
Meine Methode beim Reisen: Günstigen Flug finden, buchen und los. Zu meinem ersten Spontantrip nach Toronto 2011 habe ich meinen Blog “Pronto Toronto” gegründet. Danach gab es noch einige weitere Städtereisen. Über kommende Trips werde ich als neues Mitglied im Redaktionsteam von Travel on Toast auch hier berichten.
Ich bin ein großer Kanada-Fan. Neben Toronto gibt es noch eine Stadt, in die ich mich sofort und unsterblich verliebt habe: Istanbul! Der April (hint! hint!) ist übrigens ein guter Reisemonat.
Wer ein langes Wochenende nach Istanbul fährt, muss an den Hauptattraktionen wie z. B. der Hagia Sophia mitunter sehr lange Schlange stehen. Da ich bei Kurztrips nicht besonders mit Geduld gesegnet bin, investiere ich potenzielle Wartezeit lieber in einen Fußmarsch und suche Alternativen.
Das führte mich zur Süleymaniye-Moschee. Im Stadtteil Fatih thront sie auf dem dritten Hügel der Stadt. Insgesamt gibt es sieben, Istanbuls Beiname ist “Stadt auf sieben Hügeln”. Und das ist nicht nur so dahingesagt, bergauf-bergab kann man schon einiges an Höhenmetern machen.
Auch Sonntags ist in Istanbul viel los. Die Gartenanlage der Süleymaniye Moschee ist jedoch eine Oase der Ruhe. Natürlich muss man sich die unglaubliche Moschee auch von innen angucken. Eigentlich selbstverständlich, trotzdem erwähnenswert: Schuhe müssen am Eingang ausgezogen werden und die Mädels sollten sich ein Kopftuch umbinden. Wer kein eigenes hat, kann sich auch eines leihen. Aber wenn man schon in Istanbul ist, sollte man sich einfach einen Seidenschal kaufen.
In der Moschee einfach den Blick (Nackenstarre garantiert) nach oben richten: die aufwendig verzierten Kuppeln und die lichtdurchfluteten Fenster sind unglaublich schön. Oder gleich hinsetzen, entspannen und den Gebeten des Imam lauschen. Die Akustik ist der Wahnsinn. Ein Aufenthalt wirkt wie eine Kurz-Kur.
Ich gebe es zu: Meine Orientierung ist mies. Ich verlaufe mich eigentlich ständig. Da ich das Glück habe, dass meine Reisebegleitungen meistens ähnlich talentiert sind, lande ich oft an Orten, die so nicht geplant waren. Zum Glück! Sonst hätte ich die schönste Terrasse in Istanbul nicht gefunden.
Nach einer Wanderung durch den Stadtteil Fatih, erblickte ich irgendwann Sonnenschirme. Völlig k.o. und mit dem dringenden Wunsch nach einem Mokka, schleppten wir uns den steilen Anstieg hinauf. Und wurden belohnt! Das Restaurant Zeyrekhane ist ein kleines Paradies.
Auf altem Gemäuer und in unmittelbarer Nähe zur restaurierten Molla Resque Moschee gelegen, bietet es einen atemberaubenden Blick über die Süleymaniye Moschee und das Goldene Horn. Wie die Lage noch zu toppen ist? Der Mokka war der beste, den ich in Istanbul getrunken habe.
Eine der schönsten Entdeckungen habe ich im Istanbuler Stadtteil Sultanahmet gemacht: die berühmte Boza-Schenke Vefa Bozacisi. Boza war mir bis dahin völlig unbekannt. Es ist ein puddingartiges Getränk, das aus fermentierter Hirse hergestellt wird. Es wird mit Zimt bestreut und aus einem Glas gelöffelt.
Der Weg dahin war (mal wieder) nicht ganz leicht, kaum Touristen hatten sich in die Gegend verirrt. Keiner der Einheimischen, die ich nach dem Weg gefragt habe, sprach Englisch, aber sobald das Wort „Boza“ fiel, lachten sie und zeigten freudestrahlend den Weg. Boza ist ein Traditionsgetränk, eine Art türkisches Allheilmittel auf das man hier wirklich stolz ist. Seit 1876 wird bei Vefa Bozacisi Boza gebraut. Selbst Kemal Atatürk hat hier schon Boza getrunken.
Der Steinboden im Boza-Laden ist uralt. An der Theke schöpft der „Bozacisi“ das Getränk aus einer riesigen Marmor-Schale. Nach dem wir unsere Gläser bekommen hatten, setzten wir uns und beobachten die Einheimischen, die die Boza-Bar besuchten. Und wie schmeckt Boza nun? Ein bisschen nach Getreide, ein bisschen wie Yoghurt mit Apfelmus mit einer Prise Zimt. Lecker!
Wer sich den Boza-Zauber mit nach Hause nehmen will, kann das tun. Allerdings hat mein „Boza to go“ den Transport nach Deutschland leider nicht überlebt. Anscheinend braucht das Getränk eine ununterbrochene Kühlkette. Daher: lieber vor Ort trinken was geht!
Hier noch ein Souvenir-Tipp für Mokka-Fans: Wer über den Ägyptischen Basar (Gewürzmarkt) geht, sollte dringend auch bei Istanbuls Kaffeerösterei Nummer 1 Kurukahveci Mehmet Efendi vorbeischauen. Der ist nämlich ganz in der Nähe. Hier kaufen die Istanbuler ihren Mokka in der typischen braunen Papierverpackung. Wem das für den Heimtransport zu riskant ist, kann den Mokka auch in der Dose kaufen.
Kleiner Ratschlag zum Schluss: Eine Teepause lohnt sich immer.
Und ein Gang durch das Hafenviertel in Karaköy lässt das Instagram-Herz höher schlagen. Hier findet man tolle Motive und falls die Speicherkarte in der Kamera noch nicht voll ist, ist sie es spätestens danach!
Inhaltsverzeichnis
Wart ihr schon mal in Istanbul?
Anja Beckmann
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8 Kommentare
Kai-Christian
16. Januar 2015 um 20:52Das Hotel 4* “Sarnic Premier Hotel” im Sultanahmet (Old City) ist zu empfehlen. Es liegt gleich um die Ecke von der Blauen Moschee. Man kann alle Sehenswürdigkeiten sehr bequem erreichen. Ausflüge sollte man selbst organisieren, da die dann viel preiswerter sind als die über die Reise Agenturen. Eine tolle Bootstour 2,5 Stunden kann man preiswert am Hafen unten selbst kaufen für nur 10 türkische Lira (rund €3,00!!) auf den Schiffen gibt es auch Tee und Snacks zu kaufen. Am Abend geht es dann zum Taksim-Platz (türkisch Taksim Meydanı). Das Cafe “Hafiz Mustafa 1864” am Taksim Platz – Hobyar Mahallesi, Hamidiye Caddesi No:84 | Bahçekapı Eminönü, Istanbul 34420, Türke – muss unbedingt besucht werden! Tolle Torten, Kuchen und Gebäck!!
Anja Beckmann
18. Januar 2015 um 04:34Vielen Dank für deine Tipps!
Caren
28. Dezember 2014 um 19:59Hallo Nina,
ich wünsche Dir ganz viel Spaß in Istanbul! Eine so tolle Stadt!
Liebe Grüße
Caren
Nina
28. Dezember 2014 um 12:25Danke für die schönen Tipps. Bin Ende Januar in Istanbul und werde sicherlich den ein oder anderen Tipp in die Tat umsetzen.
Liebe Grüsse,
Nina
Daniel
30. März 2014 um 20:32Ebenso danke von mir. Hab mir deinen Artikel sehr aufmerksam sozusagen als Vorbereitung für meine Istanbulreise im April durchgelesen.
LG
Anja Beckmann
30. März 2014 um 20:34Das freut mich!
Liebe Grüße
Anja
Tanja
29. März 2014 um 13:06Tolle Tipps fernab des Mainstreams!
Danke für den schönen Artikel und die Inspirationen…
Anja Beckmann
30. März 2014 um 20:36Das gebe ich gerne an Caren als Autorin weiter.
Liebe Grüße
Anja