Nachhaltiger Städtetrip nach Leipzig: Sehenswürdigkeiten und Tipps

Szeneviertel Plagwitz

(Enthält Werbung) Habt ihr bei einer Städtereise auch am liebsten einen Mix aus klassischen Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps? Genau das erlebte ich bei meinem langen Wochenende in Leipzig. So unternahm ich etwa eine Kajaktour, entdeckte die Szeneviertel Plagwitz und Südvorstadt sowie veganes Essen und faire Mode. Hier kommen meine Tipps.

Leipzig Tipps für ein Wochenende

Altes Rathaus LeipzigWie viele Tage braucht man für Leipzig? Im September nahm ich mir für meinen Kurztrip drei Tage.

Westwerk PlagwitzSo hatte ich genügend Zeit, um bei einer Stadtführung einige klassischen Attraktionen sowie zwei Museen zu besuchen. Darüber hinaus entdeckte ich Sehenswertes und Aktivitäten abseits der üblichen Pfade.

In Leipzig leben rund 600.000 Menschen, darunter viele Studierende. Ein Drittel der Stadt besteht aus Grünflächen, dazu gibt es viele Seen und Wasserwege – ganz nach meinem Geschmack!

Ich kam mit dem Zug am Hauptbahnhof an und lief zu meinem Hotel. Vor Ort war ich an diesem Wochenende zu Fuß, per Kajak und Straßenbahn unterwegs. Bei letzterem hatte ich mit der Leipzig Card freie Fahrt.

Übrigens könnt ihr euch beim Bike-Sharing-Anbieter nextbike Räder ausleihen. Da Leipzig gute Radwege und eine kompakte Größe hat sowie ziemlich flach ist, könnt ihr es gut mit dem Fahrrad erkunden.

veganer KuchenWas mir auch super gefallen hat: Hier gab es viel veganes Essen. Ob Burger, Pizza, vietnamesische Küche, Sushi oder Carrot Cake. Für mich als Veganerin perfekt, da ich mich quer durch die Stadt probieren konnte.

Außerdem sah ich Geschäfte für Fair Fashion, Second Hand Shops oder Bioläden. Meist nicht zu voll, so dass ich in Ruhe stöbern konnte.

Geführte Kajaktour ab Stadthafen

Geführte Kajaktour in LeipzigAn diesem Wochenende ging es für mich erstmal ab aufs Wasser. Denn ein rund 300 km langes Netz aus Flüssen und Kanälen durchzieht die Stadt.

Beim Stadthafen (Schreberstr. 20) könnt ihr verschiedene Wasseraktivitäten buchen. Dazu zählen etwa Kanu, SUP bzw. Stand-Up-Paddling oder Drachenboot.

Ich fuhr an diesem Freitag ab 10 Uhr Kajak, das hatte ich vorher schon zweimal ausprobiert. Vorm Umkippen müsst ihr euch nicht fürchten, das passiert wohl nur selten. Für alle Fälle könnt ihr euch wasserfeste Beutel für Smartphone & Co. ausleihen.

Aber das Paddeln geht ganz schön in die Arme, zumindest in meine eher wenig gestählten Arme. Deshalb war ich sehr froh, Fabi als Guide und Mitpaddler dabei zu haben.

Die kürzesten Touren dauern zwei Stunden. Wir fuhren erst auf dem Elstermühlgraben, am Palmengartenwehr vorbei und auf der Weißen Elster bis hin zum ehemaligen Industrieviertel Plagwitz.

Während wir langsam vorankamen, erzählte mir Fabi immer wieder Interessantes über die Stadt. Dabei glitten wir an Enten und der Villa der Verlegerfamilie Baedeker vorbei, fuhren unter Brücken hindurch und ich bewunderte echt venezianische Gondeln. Die Gondelfahrten könnt ihr beim Ristorante da Vito (Nonnenstraße 11B) buchen.

KanutourIch sah auch die Buntgarnwerke (Nonnenstraße 21), sie erinnerten mich ein wenig an die Speicherstadt in Hamburg. Das Gebäude mit roter Backsteinfassade und der zweigeschossigen Brücke aus Glas und Eisen entstand zwischen 1887 und 1895. Es ist Deutschlands größtes Industriedenkmal der Gründerzeit, enthält heute Lofts und möblierte Appartements.

Für mich war die Kanufahrt ein toller Einstieg in ein entspanntes Wochenende.

Buntes Szeneviertel Plagwitz

Street Art in PlagwitzIndustriekultur, Street Art, Second Hand Shops und Restaurants findet ihr in Plagwitz, rund drei Kilometer westlich des Stadtzentrums.

Vieles spielt sich um die Karl-Heine-Straße ab, hier sind zahlreiche junge Leute unterwegs. In der Gegend rund um diese und die Zschochersche Straße könnt ihr als Vintage und Retro Fans richtig gut shoppen.

Von der König-Albert-Brücke aus habt ihr einen schönen Ausblick auf den Karl-Heine-Kanal.

Tolle Street Art Spots

Der Illusionist – Die Welt als Wille und Vorstellung (Karl-Heine-Straße 93)
Der pinke Engel (Karl-Heine-Straße 87) schwebt oben an der Fassade des Westwerks
<3 ELEMENTS-OBJECTS <3 (Karl-Heine-Straße 63)
Graffiti-Buddha (Karl-Heine-Straße/Ecke Walter-Heinze-Straße)
Die Persil-Frau (Zschochersche Straße 54)
Fassade des „Ventils“ (Zschochersche Straße 55)

Westwerk

Second Hand Shop in PlagwitzDas Westwerk beheimatet Gastronomie, Ausstellungen, Märkte, Musikveranstaltungen und Theater. Hier sah ich etwa den Second Hand Shop „Hipster‘s Paradise“ und den vietnamesischen Stehimbiss „Bamboo’s Street Food“. Bzw. war es eher ein Sitzimbiss: Die Gäste saßen an den niedrigen Tischen auf Hockern, wie ich es schon in Vietnam erlebt hatte.

Veganes Quan Chay Restaurant

veganes EssenIn Leipzig sah ich zahlreiche vietnamesische Restaurants. Ich freute mich, denn es ist eine meiner liebsten Landesküchen. Pho Suppe, Sommerrollen oder Banh Mi Sandwiches mag ich sehr.

In der Karl-Heine-Straße 51 befindet sich das vietnamesische vegane Restaurant Quan Chay. Auf der Speisekarte standen etwa Suppen, Nudel- und Reisgerichte. Ich bestellte sehr gute Reisnudeln mit Zitronengras, Chili, Limettendressing und veganem Rind.

Roots. Pflanzencafé

Roots PflanzencafeFalls ihr einen kleinen Abstecher machen wollt: Das Pflanzencafé (Könneritzstraße 88) lohnt sich ebenfalls! Das Café ist so schön eingerichtet, ich nahm jedoch am Samstagnachmittag draußen an einem der Tische Platz.

Hier bekam ich veganen Carrot Cake und Latte mit Hafermilch. Danach schaute ich mich drinnen nach einem Mitbringsel um.

Südvorstadt: Alternatives Viertel und Kneipenmeile

Kleine Shops, Restaurants, Bars und Kneipen findet ihr in diesem alternativen bzw. Studentenviertel. Die Karl-Liebknecht-Straße – kurz „Karli“ – ist die bekannteste Straße.

Biomare Bioladen

Der „Biomare Südvorstadt“ (Karl-Liebknecht-Str. 27) ist einer der größten und bestsortierten Bioläden, die ich je gesehen habe. Der Leipziger Biomarkt hat vier Standorte.

In dieser Niederlassung schaute ich mich bei den Biolebensmitteln nach Obst und Keksen um. An der Bäckereitheke kaufte ich schließlich eine vegane Zimtschnecke und einen Kaffee, damit setze ich mich an einen der Tische.

Mein liebes Frollein – veganfreundliches Café

Außerdem entdeckte ich mit „Mein liebes Frollein“ (Fichtestr. 15) ein sehr hübsches Café. Hier gibt es veganes Frühstück, Bananenbrot und das Sandwich „Reuben“ mit Räuchertofu.

An Chay – vietnamesisches veganes Restaurant

Ich freue mich immer sehr, wenn ich rein vegane Restaurants finde. Denn dort kann ich alles von der Speisekarte bestellen, worauf ich Lust habe.

Beim „An Chay Vegan Diner“ (Karl-Liebknecht-Straße 1) könnt ihr drinnen und draußen sitzen. Zum Abendessen bestellte ich eine große Reisbowl mit fake Duck.

Motel One Leipzig-Post – Hotel im Zentrum

Motel One Leipzig PostÜbernachtet habe ich im Motel One (Grimmaischer Steinweg 1) am Augustusplatz. Diese Hotelkette nutze ich bei Citytrips immer wieder gerne. Denn die Unterkünfte haben meist eine super Lage, sind relativ günstig und haben ein schönes Design.

Das Motel One Leipzig-Post wurde im November 2018 eröffnet. Von hier aus konnte ich bequem zum Hauptbahnhof und zu den Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt laufen. Wir haben hier schon mal mit unserem Hund Buddy übernachtet, Haustiere sind also erlaubt.

Das Frühstücksbuffet enthielt viele regionale sowie Bio- und Fairtrade-Produkte. Dort fand ich als Veganerin eine große Auswahl: Es gab pflanzliche Aufstriche, Aufschnitt, Schokocreme, Marmelade und drei Pflanzenmilchsorten für mein Müsli mit Obstsalat.

Als weiteres großes Plus kam die Panorama-Bar im 8. Stock mit Außenterrasse dazu. Denn von dort aus hatte ich einen fantastischen Blick auf den Augustusplatz mit City-Hochhaus, Universität und Oper.

SonnenuntergangAn einem Abend bestellte ich mir einen Cocktail und setzte mich damit auf einen der bequemen Außenplätze. So konnte ich den Sonnenuntergang beobachten.

Innenstadt – lohnende Sehenswürdigkeiten und Tipps

City-Hochhaus mit Aussichtsplattform

Aussicht vom City Hochhaus LeipzigLeipzig von noch weiter oben sehen könnt ihr vom City-Hochhaus (Augustusplatz 9) aus. Dieses wird auch Panorama Tower, Uniriese oder Weisheitszahn genannt. Es ist mit 142,5 Metern das höchste Gebäude Leipzigs.

In der 31. Etage findet ihr die offene Aussichtsplattform. Von hier aus ließ ich meinen Blick schweifen.

Restaurants und Cafés mit veganem Essen

Gourmetküche im Restaurant Panorama Tower

Restaurant Panorama Tower Im 29. Stock des City-Hochhauses besuchte ich das Restaurant Panorama Tower – Plate of Art. Beim Business Lunch gab es ein 3-Gang-Menü, die vegetarische Hauptspeise ließ sich veganisieren. Mein Gericht war extrem hübsch angerichtet und sehr lecker. Beim Essen bewunderten wir die Stadt aus 120 Metern Höhe.

Niiko – Sushi x Vegan

veganes SushiVeganes Sushi in einem Restaurant habe ich zum ersten Mal in Leipzig gegessen. Das hübsche kleine Lokal mit winkenden Glückskatzen am Eingang und Kirschblüten an der Decke befindet sich in der Nikolaistraße 40.

Ich brauchte etwas, bevor ich mir von der umfangreichen Speisekarte mein Sushi zusammengestellt hatte. Aber es lohnte sich, denn alles schmeckte sehr gut.

Kaffeehaus Riquet – über 100 Jahre altes Jugendstilcafé

Kaffeehaus RiquetEin bekanntes Fotomotiv aus Leipzig ist das Kaffeehaus Riquet (Schuhmachergäßchen 1). Das Gebäude von 1908/9 zieren ein chinesisches Pagodendach und zwei große Elefantenköpfe über der Eingangstür.

Hier trank ich draußen einen Cappuccino mit Hafermilch. Wie mir die nette Kellnerin sagt, gibt es manchmal veganen Kuchen. Schaut euch auf jeden Fall den denkmalgeschützten Innenraum des Eckladens an!

Bohemian Kids Café

„Coffee is always a good idea“ stand draußen auf dem Schild. Dieses coole Café in der Universitätsstraße 18 besuchte ich gleich zweimal. Zur Latte mit Hafermilch gab es einmal warmes Bananenbrot mit Erdnussbutter und Ahornsirup sowie einmal Kuchen.

Ich saß draußen im Sonnenschein. Drinnen findet ihr Zeitschriften zum Lesen sowie Emailletassen oder hellbraune Sweatshirts mit „Mamaccino“ oder „Babyccino“ zum Kaufen.

Nachhaltiger Shop Grünschnabel

Grünschnabel LeipzigGrünschnabel ist ein großer Laden im historischen Oelßner’s Hof (Nikolaistraße 20). Hier findet ihr Mode für Frauen, Männer und Kinder von Labels, die ökologisch und fair produzieren.

Ich suchte nach Herbstfarben, sah mir etwa grüne Pullis und weinrote Cordhosen an. Auch Jeansjacken oder vegane Sneakers gibt es hier.

Stadtführung zu den klassischen Sehenswürdigkeiten

Naschmarkt LeipzigWelche bekannten Highlights lohnen sich richtig in Leipzig? Einen tollen Überblick bekam ich bei der öffentlichen Stadtführung, die am Samstag um 11 Uhr bei der Tourist-Information (Katharinenstr. 8) startete.

Unter dem Motto „Geschichten und Geschichte“ ging unser Rundgang 1,5 Stunden durch die Leipziger Innenstadt. Diese ist nur einen Quadratkilometer groß.

Guide Annett Kautz erzählte lebhaft und spannend, so machte die Stadtführung sehr viel Spaß. Wir erfuhren von der Handels- und Messestadt, die zeitweise die viertreichste Stadt Deutschlands war.

Wir sahen uns etwa an:

Nikolaikirche: Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution in der DDR, mit einem wunderschönen Innenraum samt Palmendekor

Goethedenkmal auf dem Naschmarkt LeipzigGoethedenkmal: Vor dem beeindruckenden Barockgebäude der Alten Börse auf dem Naschmarkt findet ihr die Statue des jungen Dichters, der in Leipzig studierte.

Mädler PassageMädler Passage mit Auerbachs Keller: 30 Passagen hat Leipzig heute. Kaufmann Anton Mädler erbaute diese von 1912 bis 1914 nach dem Vorbild der prachtvollen Galleria Vittorio Emanuele in Mailand. 140 Meter lang ist die Ladenstraße mit Modeboutiquen, Cafés und Restaurants wie Auerbachs Keller (den schon Goethe besuchte).

Markt und Altes Rathaus: Renaissancegebäude im Mittelpunkt der schönen Altstadt. Bitte nicht auf das große Stadtwappen davor treten, das soll Unglück bringen.

Museum der Bildenden Künste (MdBK)

Museum der Bildenden KünsteIn Leipzig warten einige spannende Museen auf euch. Am Sonntag machte das Museum der Bildenden Künste (Katharinenstr. 10) um 10 Uhr auf. Ich war unter den ersten Besucher:innen.

Das Museum befindet sich seit 2004 in dem auffälligen Designwürfel der Berliner Architekten Hufnagel – Pütz – Rafaelian. Hier findet ihr über 4.600 Gemälde, 1.800 Skulpturen sowie 5.000 Fotografien aus 500 Jahren Kunstgeschichte.

Künstler:innen der ehemaligen DDR sind mit über 500 Werken vertreten, darunter auch der Leipziger Schule.

Zeitgeschichtliches Forum | Haus der Geschichte

Zeitgeschichtliches ForumIn diesem Museum (Grimmaische Str. 6) ist der Eintritt frei. Auf den 2.000 qm Ausstellungsfläche mit rund 3.200 Objekten tauchte ich tief in die Geschichte der DDR und der Wiedervereinigung ein. Ich fand toll, dass ich dort viele Alltagsgegenstände bewundern konnte.

Mein Fazit zu Leipzig

Für mich ist es eine richtig coole Großstadt. Ich mochte die schöne Altstadt. Aber noch mehr gefielen mir die Szeneviertel Plagwitz und Südvorstadt mit Street Art, Second Hand Shops, Cafés und Restaurants. Super, dass ich so viel leckeres veganes Essen bekam. Mein absolutes Highlight war die Kajaktour. Denn es war toll, die Stadt vom Wasser aus zu erleben.

Habt ihr noch zusätzliche Highlights oder Insider Tipps für Leipzig?

Weitere Tipps zum Thema Nachhaltigkeit findet ihr auf der Website von Leipzig Tourismus.

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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