Beitrag von Ariane Bille. Im September bin ich zusammen mit meinem Freund Yuri in seine Heimat Mosambik gereist. Ich erzähle euch mehr über das Essen in dem Land im Südosten Afrikas, welche Orte ich besucht habe und wie ich mich beim Autofahren auf den mosambikanischen Straßen im Linksverkehr geschlagen habe.
Essen in Mosambik
Die mosambikanische Küche hat ostafrikanische, portugiesische und indische Einflüsse.
Traditionelle Gerichte wie Matapa (ein Eintopf aus Maniokblättern, Kokosnuss und -milch und gestoßenen Erdnüssen mit Meeresfrüchten), werden häufig mit Xima (einem Maisbrei), Maniok oder Reis serviert.
Die Basis vieler Eintöpfe oder indisch geprägter Curries (Caril) ist oft Kokosmilch.
Fast jedes Gericht würzt man mit der feurigen Sauce Piri Piri, die aus Chili, Zitronensaft, Zwiebeln und Koriander besteht. Das knusprig gegrillte Hühnchen mit Piri Piri, das es an fast jeder Straßenecke gibt, dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
(Süß-)Kartoffeln, Kohl, Maniokblätter, Cashew- und Erdnüsse und Bohnen findet ihr in vielen traditionellen Gerichten wieder.
Zum Nachtisch habe ich bei Yuris Eltern oft Bananas com Queijo (Bananen mit Käse) gegessen. Hört sich recht eigenartig an, aber in Italien wird schließlich auch Pecorino mit Birne serviert. Oder in Spanien Manchego mit Quittencreme. Wieso also nicht mal Käse mit Banane probieren?
Wer in dieser Hinsicht nicht so experimentierfreudig ist, kann sich anstelle dessen dem Aroma der Ananas, Papaya oder Mango hingeben. Die beste Ananas meines Lebens habe ich definitiv in Mosambik gegessen (wo ich einige Monate zuvor noch behauptete, die gäbe es in Costa Rica).
Das Beste kommt zum Schluss: Mosambikaner lieben die Vielfalt ihrer Meeresfrüchte. Peixe Grelhade ist die beliebteste und frischste Variante, bei der der Fang des Tages gegrillt serviert wird.
Ein ganz besonderer Tipp: Auf dem Fischmarkt in Maputo kann man sich frisch gefangene Riesengarnelen, Hummer, Flusskrebse, Krabben, Tintenfische oder Muscheln kaufen und direkt vor Ort, in einem der kleinen Restaurants im hinteren Teil des Markts, zubereiten lassen.
Reiseziele und Aktivitäten
Mosambik hat eine traumhafte Küste, einsame Inseln und eine atemberaubende Unterwasserwelt. Vor allem Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.
Die Tiervielfalt der Nationalparks sind noch nicht vergleichbar mit den Parks in Südafrika, weil während des Bürgerkriegs in Mosambik viele Tiere getötet wurden. Doch wer sich bei einer Safari für mehr als die Big Five in den Parks interessiert, wird hier mit der atemberaubenden Schönheit der Natur belohnt.
Mosambik ist aber vielmehr für seine Unterwasserwelt bekannt. Im Bazaruto Nationalpark, dem größten Meeres-Nationalpark ganz Afrikas, kann man Walhaie, Schildkröten und zahlreiche beeindruckende Wassertiere beobachten.
Maputo
Um ganz ehrlich zu sein: Mosambiks Hauptstadt Maputo ist nicht gerade eine Augenweide. Schön ist anders.
Aber ein paar Perlen sind auch in Maputo versteckt.
Wenn ihr auf der Durchreise seid, würde ich mir das Bahnhofsgebäude Estação do Caminho de Ferro de Maputo, für dessen Bau angeblich Gustave Eiffel verantwortlich ist, angucken. Dort gibt es eine schöne Bar, in der gelegentlich Bands auftreten.
Auch der kolonial-portugiesische Baustil des französisch-mosambikanischen Kulturzentrums Centro Cultural Franco-Moçambicano (CCFM) ist, neben all den neuen Wolkenkratzern, Baustellen und Ruinen Maputos, eine Augenweide. Hier finden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt und im Innenhof des Cafés könnt ihr euch vom Großstadtlärm erholen.
Der Fischmarkt Maputos ist Pflicht für jeden Foodie – schließlich hat hier schon Anthony Bourdain gegessen.
Meine persönliche Restaurantempfehlung in Maputo ist das Txhapo Txhapo. Das Restaurant gehört einem Freund von Yuris Schwester. Hier gibt’s hausgemachte portugiesische Burger, frische Salate und frischgepresste Säfte, z. B. aus Orange, roter Beete und Rucola.
Chidenguele
Nach 4 bis 5 Stunden Autofahrt von Maputo, erreicht ihr Chidenguele. Direkt an einer Lagune und in Strandnähe gelegen, haben wir mehrere entspannte Tage im Ferienhaus von Yuris Familie verbracht.
In der Umgebung gibt es einige luxuriöse Eco Lodges, allerdings sollte man am besten mit einem 4×4 Geländewagen anreisen, da die Lodges meistens schwierig bzw. nur über Sandpisten zu erreichen sind.
Wenn man einmal sein Ziel erreicht hat, kann man sich auf eine entspannt friedliche und erholsame Zeit freuen.
Inhambane und Tofo
Die Provinz Inhambane grenzt im Norden an Manica und Sofala, im Osten an den indischen Ozean, im Westen an Gaza und ist Mosambiks meistbesuchte Region. Von Maputo kann man die Strecke mit dem Auto in etwa 8 bis 9 Stunden schaffen – ein Zwischenstopp ist natürlich angenehmer.
Die Strände von Tofo (Praia do Tofo) ziehen Surfer aus aller Welt an, und wem das noch nicht reicht, kann sich mit Tauchen oder Whale Watching beschäftigen.
Ich habe mir an den paradiesisch einsamen Stränden von Praia da Barra meine Zeit vertrieben. Besonders schön war es in der Strandbar Green Turtle Restaurant, die einem französischen Paar gehört und wo man ausgezeichnet speisen kann.
Crab Balls (Krabbenbällchen), Polvo Carpaccio (Tintenfisch-Carpaccio) und Crab Curry (Krabben-Curry), danach noch hausgemachtes Kokosnuss- und Mango-Eis, der Blick auf’s türkisfarbene Meer und ich bin im Himmel auf Erden.
Autofahren in Mosambik
In Mosambik herrscht Linksverkehr. Am Anfang unserer Reise machte mich das sehr nervös, allerdings habe ich mich schnell daran gewöhnt, dass alles andersherum läuft.
Am besten dreht ihr zur Übung ein paar Runden auf einem leeren Parkplatz und lasst es ganz ruhig angehen.
Wenn man dann im Straßenverkehr fährt, muss man immer nur daran denken, dass man als Fahrer immer in der Mitte der Straße sitzen muss – vorausgesetzt, der Fahrersitz befindet sich rechts im Auto.
Die mosambikanische Verkehrspolizei wartet innerhalb der Städte und Orte an gefühlt jeder Ecke. Ich kann euch nur raten, dass ihr euch penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzung haltet, denn sonst ist euer Führerschein schneller weg als ihr denkt.
Leider ist Mosambik ein sehr korruptes Land. Man kann sich also überlegen, ob man lieber ein bisschen mehr Strafe zahlt und den Führerschein behält oder ihn einige Tage später bei der Polizei abholt.
Allerdings kommt es häufig vor, dass der Führerschein dann auf einmal wie vom Erdboden verschwunden ist. Das wurde mir von mehreren Einheimischen erzählt.
Ich hatte das Glück, einen Tag vor meiner Abreise angehalten zu werden, weil ich angeblich falsch abgebogen bin. Nach langer Diskussion und ein paar Matecais mehr, durfte ich dann mit Führerschein weiterfahren.
Gerade für solche Auseinandersetzungen ist es gut, wenn man sich auf Portugiesisch verständigen oder der Beifahrer dabei helfen kann.
Die Straßenverhältnisse waren viel angenehmer als gedacht. Die ganze Strecke von Maputo nach Chidenguele bis nach Inhambane und Tofo ist geteert, die Verkehrsverhältnisse sind entspannt. Kein Vergleich zu Indien!
Je nachdem, wo man hinfährt, ist ein Auto mit Vierradantrieb vonnöten, denn abseits der großen Straßen kann es manchmal doch etwas abenteuerlich zugehen. Aber das kann auch Spaß machen, wenn man den geregelten deutschen Verkehr gewohnt ist!
Was sind eure Tipps für Mosambik?
Weiterlesen zu Mosambik
Mosambik für Einsteiger – die Reisevorbereitung
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Anja Beckmann
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5 Kommentare
Janet
4. März 2016 um 23:53Ich liebe Afrika und Mosambik steht auch noch auf meiner Wunschliste! Auch wenn du Tourismusorte besucht hast – der Artikel ist toll geschrieben und macht Lust mehr von dem Land zu entdecken. Und wieder unglaublich tolle Fotos! Danke!!!
Ariane
24. Februar 2016 um 18:45Hallo Lena, wow – 11 Jahre! Da hast du ja einen gewaltigen Vorsprung! Mosambik ist ein riesengroßes Land, natürlich konnte ich während meiner Reise nicht überall hin und alles sehen. Das wäre ja verrückt ;) Mein Post ist für Einsteiger gedacht. Danke für deinen Link, den werde ich mir gleich ansehen. Viele Grüße, Ariane
Lena Fritsch
24. Februar 2016 um 15:30Liebe Ariane. Du hast noch gar nichts von Mocambique gesehen. Die Orte, welche du besucht hast, sind Tourismusorte. Alleine diese Vielfalt an Obst und Gemüse, wie es auf deinem Titelbild abgebildet ist, gibt es vielleicht in Maputo, anderswo jedoch ganz sicher nicht. Wenn du willst, schau doch mal auf Facebook auf The Nutrition Project.
Liebe Grüße
Lena
PS: Ich wohne seit 11 Jahren in Mocambique, etliche Jahre davon im tiefsten Busch von Zambezia. Da gibt’s genau gar nichts.
Ariane
24. Februar 2016 um 11:45Danke, liebe Kathi! :)
Kathi
23. Februar 2016 um 23:52Richtig schöne Fotos! Der Bericht macht total Lust, einmal nach Mosambik zu reisen :)
Liebe Grüße,
Kathi