Dieser Beitrag enthält Werbung für Visit Britain. Kostenlose Museen, ein riesiges Aquarium mit 3.500 Fischen, eine der längsten Hängebrücken der Welt, Yachthafen und Vintageshops – in Hull an der Nordostküste Englands gibt es viel zu entdecken. Ich verrate dir meine 7 Highlights für Sehenswürdigkeiten. Eine einheimische Bloggerin zeigte mir ihre Stadt vier Tage lang.

Meine Reise nach Nordengland
Großbritannien ist eins meiner absoluten Lieblingsländer in Europa. Ich war hier schon zum Schüleraustausch und danach noch etliche Male.
Denn ich mag die Menschen, die Sprache, Großstädte wie London, schnuckelige kleine Städtchen wie Rye, Badeorte wie Brighton, die Gärten und das Essen.
Doch bisher habe ich immer nur London und Südengland mit Brighton und Cornwall besucht.
Warum nicht mal Hull (kurz für: Kingston upon Hull) in Nordengland erkunden, an der Ostküste?
Ich wusste: Die Stadt mit ihren rund 260.000 Einwohnern ist die UK City of Culture 2017, mit vielen Events und Aktionen in diesem Jahr.
Sie liegt 130 Kilometer von Manchester entfernt und 248 Kilometer nördlich von London.
Anreise nach Hull mit Flugzeug & Zug
Mit Eurowings fliege ich in einer Stunde und 15 Minuten von Köln nach Manchester. Dann geht es mit dem Zug in 2,5 Stunden (mit einmal Umsteigen am Hauptbahnhof Manchester Piccadilly) nach Hull.
Das Hin- und Rückfahrtticket für den Zug habe ich für 58,70 Pfund bei Trainline gekauft. Am Manchester Airport drucke ich es mir an einem der Automaten mithilfe meiner Bestellnummer und meiner Kreditkarte aus.
Mein Tipp: Unbedingt einen Platz im Zug reservieren! Ich stehe in der ersten halben Stunde, weil ich das versäumt habe.
Dagegen sehr schön: Mein Zug hat Steckdosen zum Aufladen von Smartphones und Tablets. Und immer mal wieder kommt ein Mann mit einem Wägelchen vorbei.
Ich fühle mich wie Harry Potter im Hogwarts Express: Auf dem Wagen stapeln sich Schokolade, Chips und Getränke. Love it!
Hull: Hotel am Bahnhof
Ich übernachte im Royal Hotel Hull, das praktischerweise direkt am Bahnhof liegt. Auch wenn die Lage sehr zentral ist, schlafe ich hier ruhig und gut.
Morgens bediene ich mich am üppigen Frühstücksbuffet – mit Full English Breakfast, Obst, Weetabix Frühstücksflocken oder Marmite (für alle, die den salzigen Hefeaufstrich mögen).
An einem Tag gönne ich mir das komplette Englische Frühstück mit Rührei, Baked Beans, Tomaten, Pilzen, Hash Browns, Würstchen, Speck, Toast und Brown Sauce. Dazu viel schwarzen Tee. Danach bin ich satt für den Tag…
Zum Frühstück laufen schon mal Amy Winehouse, The Kooks oder Bloc Party. Die Musik – ein weiterer Grund, warum ich England so mag.
Wusstest du übrigens, dass die 80er-Jahre-Band Housemartins in Hull gegründet wurde? Vermutlich nicht… Denn alle, denen ich vorab von meiner Reise nach Hull erzählte, fragten erstmal: “Wo liegt das denn?”
Zu Gast bei einer lokalen Bloggerin
Courtney (21) zeigt mir die Stadt. Sie wohnt in Hull und schreibt als Lifestylebloggerin auf Retro and Thrift.
Ich freue mich darauf, mit einer Einheimischen die Stadt zu entdecken. Denn die haben immer die besten Tipps.
Was ich von Hull erwarte? Wenn ich ehrlich bin: eine graue Industriestadt. Stattdessen entdecke ich eine lebendige Hafenstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Für eine Städtereise am Wochenende: perfekt!
Das Wetter in Hull
Gegen Ende März schwanken die Temperaturen zwischen acht und elf Grad. Mal ist es sonnig mit blauem Frühlingshimmel, mal regnet es. Ich bin froh über meinen Lagenlook mit Winterjacke. Und mein Regenschirm ist immer dabei.
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 1: Stadtführung zu Fuß
Wie ich am liebsten eine Stadt erkunde? Zu Fuß! Hull eignet sich dafür sehr gut, es hat eine überschaubare Größe.
Allerdings gibt es viel Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Also pack am besten stabile Schuhe ein.
Tourguide Paul Schofield führt seit 28 Jahren Stadtführungen in Hull durch. Er erzählt uns auf Englisch informativ und unterhaltsam vieles über die Stadt.
So zeigt er uns etwa das kleinste Fenster Englands im George Hotel (251 Walton Street).
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 2: Altstadt
Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Doch die schöne Altstadt blieb weitgehend erhalten.
Wir sehen uns Kirchen, alte Häuser und malerische Pubs an.
Das “Lion and Key” (48 High Street) nennt Paul sein “Arbeitszimmer”. Hier essen wir in gemütlicher Atmosphäre zu Mittag.
Ich bestelle das “Hull Chippy Special” für 9,95 Pfund: Fish & Chips, dazu Mushy Peas und Tatarsauce. Das Besondere ist dabei die “Hull Pattie”: Dafür wird Kartoffelbrei mit Kräutern versehen, wie eine Hamburger Patty geformt und frittiert.
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 3: Arkaden & Vintageshops
Die historischen Einkaufspassagen haben es mir angetan. Die Hepworth’s Arcade (Silver Street) von 1897 mit ihrem Glasdach hält dich auch bei Regen trocken.
Darin findest du Vintage- und Hutläden sowie den altmodischen Scherzartikelladen “Dinsdale’s famous joke & trick shop”.
Im angrenzenden Trinity Market bekommst du Kaffee, Gebäck wie die italienischen Cannoli und Obst.
Ebenfalls schön ist die kleinere Paragon Arcade (Carr Lane). Darin befindet sich “The Magpie’s Den”, ein Vintagegeschäft mit Kleidung aus den 60er bis 90er Jahren. Hier kannst du Blumenkleider, Jeansjacken oder Vintagesonnenbrillen kaufen.
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 4: Hafen & Fruit Market
Der Yachthafen mit seinen Segelschiffen ist vor allem bei schönem Wetter einen Besuch wert.
Ich mag den Fruit Market mit seinen ehemaligen Lagerhallen, direkt am Hafen.
Hier kannst du in Galerien, Cafés, Pubs, Restaurants oder ins Schokoladengeschäft “Cocoa Chocolatier and Patisserie” (7 Humber Street) gehen. Der Salted Caramel Brownie und der Pistachio Almond Blondie dort schmecken himmlisch!
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 5: Kostenlose Museen
Hull ist eine günstige Stadt, wie mir Courtney verrät. Tatsächlich geben wir für ein Mittagessen mit Getränk meist um die zehn Pfund aus.
Besonders schön: die Museen in Hull sind kostenlos. Also kannst du einfach nach Lust und Laune hineinschnuppern – so wie ich es mache.
Mir gefällt von außen besonders das Hull Maritime Museum am Queen Victoria Square.
Aus dem “weeping window” (= weinenden Fenster) quellen noch bis zum 14. Mai 2017 bei der “Poppies” Kunstinstallation tausende roter Porzellanmohnblüten.
Es sieht toll aus. Einheimische wie Besucher bleiben bewundernd davor stehen. “Isn’t is beautiful?”, fragt mich die Frau neben mir.
Ferens Art Gallery gegenüber bietet Kunst verschiedener Epochen. Ich sehe mir dort Bilder von Francis Bacon an.
Mein absoluter Liebling ist aber das Streetlife Museum of Transport (High Street). Es zeigt das Hull längst vergangener Zeiten – mit alten Zügen und Bussen, Autos und Fahrrädern vor Ladengeschäften.
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 6: Aquarium The Deep
Das “The Deep” (Tower Street) sehen wir schon von weitem. Das markante Gebäude in Dreiecksform ragt am Flussufer auf – es erinnert an ein Schiff oder einen Hai.
Es ist um ein riesigen Aquarium mit 2,5 Millionen Litern Wasser gebaut. Im “The Deep” findest du 3.500 Fische (inklusive Haie und Rochen) sowie Pinguine.
Ich sehe die Tiere lieber in der freien Wildbahn. Doch dazu haben nicht alle Gelegenheit und gerade für Kinder ist das Aquarium ein schönes Erlebnis.
Toll finde ich den Bubble Lift, der dich im großen Tank nach oben zum Café bringt. In der Glasröhre hast du freien Blick auf alle Meeresbewohner.
Im The Deep kannst du übrigens auch essen, von donnerstags bis samstags. Im Two Rivers Restaurant schaust du dann beim Abendessen den Fischen zu. Ein Zweigängemenü kostet ab 21,95 Pfund, ein Dreigängemenü ab 25,95 Pfund – je nach Wochentag.
Hull Sehenswürdigkeiten, Nr. 7: Humber-Brücke
Die Humber Bridge spannt sich scheinbar endlos über den Fluss – sie ist 1,4 Kilometer lang. Als die Hängebrücke 1981 eröffnet wurde, war sie die längste der Welt. Heute ist sie die fünftlängste.
Vom Bahnhof Hull nehmen wir ein Taxi dorthin. Es kostet pro Strecke rund neun Pfund.
An der Brücke gibt es ein paar niedliche Cottages. Viele führen ihre Hunde hier spazieren. Und ein Vater sitzt mit seinen beiden kleinen Kindern auf der Brüstung.
Während wir langsam am Ufer entlangwandern, freue ich mich über vier schöne Tage, die ich in Hull erlebt habe. Und beschließe: Ich komme wieder – dieses Mal mit meinem Freund.
Hast du noch Fragen zu Hull? Oder weitere Tipps für die Stadt?
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Visit Britain hat meine Reise ermöglicht. Vielen Dank dafür! Weitere Informationen findest du auf den Websites von Visit England (deutsch) und von Visit Hull and East Yorkshire (englisch).
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Anja Beckmann
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7 Kommentare
Hildegard Frank
30. März 2017 um 16:09Ja war jetzt schon mehrmals dort. Fahre dieses Jahr auch wieder. Schöne stadt. Kannte ich vorher auch nicht. Habe auf der Playstation jemanden kennengelernt, der dort wohnt. Freue mich bald wieder dort zu sein. In diesem Sinne. Have a good trip.
Denise
28. März 2017 um 14:15Hallo Anja,
toller Bericht.
Dank Deinen Worten steht Hull nun auch auf meiner Liste :) .
Die Hepworth’s Arcade und das Streetlife Museum of Transport haben es mir besonders angetan ♥.
Liebe Grüße
Denise
Anja Beckmann
29. März 2017 um 13:27Hallo Denise,
das freut mich. :) Ich fand es spannend, nach Südengland auch mal einen Blick in den Norden zu werfen.
Liebe Grüße
Anja
Brigitte
27. März 2017 um 08:08Hi Anja, die Stadt sieht super interessant aus. Und ich habe vorher noch nie von ihr gehört :) Danke für die Tipps!
Liebe Grüße, Brigitte
Anja Beckmann
27. März 2017 um 15:53Hi Brigitte,
gern geschehen. :)
Liebe Grüße
Anja
Mila
26. März 2017 um 23:14Oh, Hafenstädte sind doch immer toll <3
Klingt nach einer guten Zeit!
LG Mila
Anja Beckmann
26. März 2017 um 23:15Hallo Mila,
ja, es war eine tolle Reise!
Und im August geht es wieder nach England, noch mal nach Brighton und Rye.
Liebe Grüße
Anja