(Enthält Werbung) Eines der beliebtesten Reiseziele Polens ist die zweitgrößte Stadt Kraków (Krakau). Kein Wunder: Es ist die ehemalige Hauptstadt, früherer Sitz der polnischen Könige und gehört zum UNESCO Welterbe. Im Herbst 2024 machte ich für ein langes Wochenende einen Städtetrip nach Krakau. Ich verrate euch weniger bekannte Sehenswürdigkeiten sowie Geheimtipps eines Einheimischen.
Inhaltsverzeichnis
Städtetrip nach Krakau, Polens zweitgrößte Stadt
Mein Eurowings Flug von Düsseldorf nach Krakau dauerte gerade mal 1 h 45 min.
Krakau liegt im Süden Polens in der Woiwodschaft (polnischer Verwaltungsbezirk ) Kleinpolen. Fast 800.000 Menschen leben hier, rund ein Viertel davon sind Studierende.
Meine Städtereise ging über ein langes Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag. Dabei erlebte ich im Oktober strahlendes Sonnenwetter mit bis zu 21 Grad. Viele saßen draußen in Cafés und Restaurants. Toll fand ich auch, dass ich fast überall hin laufen konnte.
Da Krakau im Zweiten Weltkrieg wenig zerstört wurde, sah ich viele gut erhaltene Gebäude. Die große Schlossanlage mit Kathedrale liegt auf einem Hügel am Fluss Weichsel. Prachtvoll ist auch der Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkirche.
Die schöne Altstadt sowie das jüdische Viertel Kazimierz gehören zum UNESCO Welterbe. Außerdem entdeckte ich alternative Highlights sowie vegane Foodspots, Vintage Shops und Buchhandlungen (alles Geheimtipps eines Einheimischen).
Ich übernachtete im charmanten Hotel Klezmer-Hois im jüdischen Viertel.
Einen ersten Eindruck erhaltet ihr mit meinem Instagram Reel und TikTok Video.
Ballonfahrt: Aussicht auf Stadt und Schloss
Einen fantastischen Ausblick auf Krakau bei Sonnenuntergang hatte ich aus dem Balon Widokowy.
Dieser ist beim Riesenrad Kraków Eye am Fluss verankert. In den 12 Minuten Fahrzeit stiegen wir sanft auf, bis wir 150 Meter erreicht hatten.
Aus dieser Höhe bewunderte ich das Königsschloss. Während die Sonne langsam versank, ließ ich meinen Blick über die Stadt schweifen.
Bei diesem schönen Anblick habe ich glatt meine Höhenangst vergessen. Hättet ihr euch auch getraut?
Wir waren gut gesichert, so umgab den Passagierbereich ein festes Netz. Die Maschen waren weit genug, dass ich dadurch bequem fotografieren und filmen konnte.
Hier gehts zu meinem TikTok Video von der Ballonfahrt.
Rynek Underground: Unterirdisches Museum am Marktplatz
Krakau von unten erlebte ich beim Hauptmarkt Rynek Glówny.
In den Tuchhallen boten schon Händler im Mittelalter ihr Waren an. Heute könnt ihr hier Souvenirs kaufen.
An einer Seite der Tuchhallen findet ihr den Eingang zum „Rynek Underground“ (Rynek Podziemny). Das unterirdische Museum befindet sich unter dem Marktplatz.
Rund eine Stunde verbrachte ich im Museum und tauchte tief in die Geschichte der Stadt ein. Krakau war bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen.
Ich schaute mir ein großes Bild der Ausgrabungsstätten an und wanderte durch einen engen Gang mit Ausstellungsstücken wie Münzen oder Schmuck. Zum Leben erweckt wurde in einem großen Raum etwa die Werkstatt eines Schmiedes aus dem 12./13. Jahrhundert.
Zur Erklärung gab es beleuchtete Tafeln mit Texten, neben Polnisch u. a. auch auf Deutsch oder Englisch.
Jüdisches Viertel Kazimierz
Dieses Viertel mochte ich besonders gerne: mit vielen Second Hand Stores, einem Sonntagsflohmarkt auf dem Plac Nowy, schönen Cafés und Restaurants sowie Ausgehmöglichkeiten am Abend.
Hier übernachte ich im Hotel Klezmer-Hois. Direkt davor waren häufiger Gruppen auf Besichtigungstour unterwegs, ansonsten war der Stadtteil relativ ruhig. Von hier aus war ich zu Fuß in rund 20 Minuten bei Schloss und Marktplatz, Kazimierz liegt also ein wenig abseits vom größten touristischen Trubel.
Klezmer-Hois: Hotel, Buchhandlung und Konzertort
Von außen sah das ehemalige jüdische Badehaus aus dem 15. Jahrhundert schon beeindruckend aus. Als ich das Gebäude betrat, staunte ich nur noch: Überall standen und lagen Bücher. Für mich als Buchliebhaberin ein Traum!
Das Klezmer-Hois beherbergt Gästezimmer, Café und Restaurant, abends finden hier Wohnzimmerkonzerte statt. Außerdem befinden sich darin ein Verlagshaus und eine Buchhandlung. Ein paar Schritte weiter in der ehemaligen Popper-Synagoge werden die Bücher ebenfalls verkauft.
Im Klezmer-Hois waren schon König Charles, Steven Spielberg oder Ralph Fiennes zu Gast.
Mein Zimmer Nr. 19 im ersten Stock war riesig und prachtvoll eingerichtet. Ein wenig fühlte ich mich hier wie eine Prinzessin. Dabei ist das Hotel absolut bezahlbar, wie ich finde.
Beim Frühstück nahm ich an einem der Tische Platz. Diese waren liebevoll für die Gäste eingedeckt, mit geblümter Tischdecke und Geschirr sowie Blumen in einer Vase. An veganen Optionen gab es Hummus, Tomate und Gurken, Marmelade sowie Banane, Pflaumen und Orangensaft.
Ein echtes Highlight war das kleine Konzert am Abend. Immer um 20 Uhr spielen Bands für die Gäste zum Abendessen auf (Preis fürs Konzert: 45 Złoty, zurzeit rund 10,40 Euro). Ich fand die Sängerin mit ihren beiden Musikern sehr gut, die Musik war stimmungsvoll und voller Schwung. Dazu aß ich vegetarisches bzw. veganes Cholent, eine Art Gemüseeintopf.
Drehorte zum Film „Schindlers Liste“
Wusstet ihr, dass Steven Spielberg 1993 „Schindlers Liste“ an verschiedenen Orten in Krakau gedreht hat?
Einen der Drehorte sah ich im jüdischen Viertel, die Adresse ist Józefa 12.
Außerdem besuchte ich Oskar Schindlers Emaillefabrik (Fabryka Oskara) im Viertel Podgórze, hier befand sich damals das jüdische Ghetto.
Das heutige Museum beherbergt die Dauerausstellung „Krakau unter der deutschen Besatzung 1939 – 1945“. Oskar Schindler rettete rund 1.100 Juden, indem er sie in seiner Fabrik arbeiten ließ. Die Ausstellung fand ich sehr beeindruckend, aber auch beklemmend.
Ausflug zum Salzbergwerk Wieliczka (UNESCO Welterbe)
Diese Sehenswürdigkeit dürft ihr ebenfalls nicht verpassen! Im Salzbergwerk Wieliczka ging ich auf eine Tour bis in 135 Metern Tiefe.
Dabei bestaunte ich eine riesige Kapelle ganz aus Salz, Salzfiguren (geschaffen von den Bergleuten) oder türkisfarbene Salzseen.
Von Krakau aus liegt die Salzmine nur rund 15 km entfernt. Vom 13. Jahrhundert bis 1996 wurde hier Salz abgebaut. Heute gehört sie ebenfalls zum UNESCO Welterbe.
Rund drei Stunden dauerte unsere Tour mit deutschsprachiger Fremdenführerin durch das Salzbergwerk. „Glück auf!“, rief sie zum Start. Auf der drei Kilometer langen Touristenroute sahen wir über 20 Kammern, in denen früher das weiße Gold gewonnen wurde.
Diese Kammern lagen auf drei Etagen verteilt. Insgesamt stiegen wir 800 Treppenstufen hinab. Wieder hinauf ging es am Ende mit dem Aufzug.
Besonders beeindruckend fand ich die Kingakapelle (33 m lang, 15 m breit und 11 m hoch). Der Saal bestand komplett aus Salz – ob Boden, Altäre, Figuren oder Kronleuchter. Hier finden immer noch Gottesdienste statt, Hochzeiten oder Konzerte. Da wäre ich zu gerne mal dabei, das muss eine ganz besondere Stimmung sein.
In der Tiefe gab es auch ein Restaurant, Snackstände, Souvenirläden und Toiletten. Außerdem befand sich hier ein Sanatorium, in dieser Unterkunft könnt ihr übernachten. Das ist bestimmt spannend!
Das Salzbergwerk ist eine bekannte polnische Sehenswürdigkeit, die schon Goethe besichtigte. Es war gut besucht, aber die Tour lohnt sich auf jeden Fall! Hier findet ihr ein TikTok Video dazu.
Shopping: Vintage Kleidung, Bücher und Poster
Ihr mögt Vintage und Retro? Dann seid ihr in Krakau genau richtig. Denn in der Unistadt fand ich sooo viele Second Hand Läden.
Die neuere Kleidung von H&M, Zara und Co. ließ ich links liegen. Stattdessen schaute ich mir Schätzchen aus den 60er bis 90er Jahren an, manche waren vermutlich noch älter.
Turnusy
Hier entdeckte ich viel gut erhaltene Second Hand Mode, z. B. Kleider für 40 Złoty (9,25 Euro). Ich verliebte mich in neues Geschirr, das ein einheimischer Künstler liebevoll mit Hundemotiven versehen hatte.
Vintage Shop
Viele günstige und schöne Second Hand Sachen sah ich in der Starowiślna 25. Diese waren nach Farben sortiert – ob rot, schwarz, Herbstfarben oder mit Karomuster. Eine Cordhose kostet etwa 16 Złoty (3,70 Euro). Die Auswahl war gut, die Preise ebenso (es gab auch Rabatte) – kann ich nur empfehlen!
Flaming SH / Second hand shop
In diesem Vintage Shop gab es schöne Kleidung, die aber etwas teurer war (z. B. 88 Złoty bzw. rund 20 Euro für einen Mantel). Auch neue Sachen wie bunte Brillen oder Anstecknadeln wurden angeboten.
Inspiro Vintage Shop
Prachtvolle Kleider findet ihr hier. Einiges an Abendkleidern schien aus den 60er und 70er Jahren zu stammen, andere waren wohl noch älter.
Szpeje Vintage
Die Sixtieslampe und -vase in Orange gefielen mir sehr. Ebenfalls mochte ich die Poster mit Vintagemotiven, z. B. einer schwarzen Katze, einem weiß-schwarzen Hund oder einem Motorrollerfahrer.
Massolit Books
Englischsprachige Bücher findet ihr bei Massolit. Ihr könnt gemütlich nach einem Buch suchen und euch dann mit eurer Neuerwerbung, Kaffee und Kuchen niederlassen und lesen.
Vegan essen gehen: Restaurants, Street Food und Cafés
Ich habe auch sehr gut gegessen. Laut der App „Happy Cow“ gibt es 18 rein vegane Lokale in der Stadt.
No Bones – veganes Restaurant
Das kleine Restaurant lag etwas versteckt. Ich bog bei dem Schild in den Toreingang ein, ging auf eine Tür zu, folgte dem Pfeil nach links und gelangte in einen kleinen Innenhof. Ihr könnt draußen mit Decken sitzen oder im kuscheligen Innenraum mit buntem Wandbild.
Ich probierte polnisch-asiatische Fusion Küche: Das waren kleine Klöße in einer scharfen Erdnusssoße mit Pilzen und Brokkoli. Sah gut aus und schmeckte sogar noch besser! An veganem Food gibt es dort auch Pierogi, Salat oder veganen Burger.
Veganic – rein pflanzliche Küche
Leckere Tagliatelle mit Kürbissauce, Waldpilzen, Grünkohl, Rucola und veganem Parmesan aß ich im Veganic. Das schöne Restaurant befindet sich in einem prachtvollen Haus mit Säulen und kleiner Veranda mit acht Außentischen.
Ich setze mich bei dem sonnigen Wetter an einen dieser Tische. Auf der Speisekarte stehen etwa polnische, italienische oder thailändische Gerichte.
Hamsa Restaurant mit veganen Optionen
Das Restaurant lag genau neben meinem Hotel Klezmer-Hois. Ihr könnt drinnen oder draußen sitzen, in schönem Ambiente. Auf der Speisekarte stehen einige vegane und vegetarische Optionen.
Ich bestellte einen hübsch angerichteten Teller mit leckeren Mezze (Vorspeisen): Hummus, Falafel, gefüllten Weinblättern, Oliven und Pita Brot.
Street Food Markt am Plac Izaaka
Die besten veganen Pierogi überhaupt hatte ich beim Foodtruck Farsztat auf dem Street Food Markt am Plac Izaaka. Pierogi gehören zu den polnischen Nationalgerichten, ich habe sie schon häufiger gegessen.
Auf dem schönen kleinen Street Food Markt bestellte ich die Teigtaschen mit einer Füllung aus Pilzen und Kohl. Die neun Stück waren unglaublich saftig und lecker.
Ansonsten gab es auf dem Foodmarkt etwa vegetarische Hot Dogs oder Burger.
Obwarzanek Krakowski als Snack
Eine Art Bagel bekommt ihr in der Altstadt an kleinen blauen Ständen. Vegan gibt es sie mit Sesam. Ich kaufte mir am Marktplatz den leckeren Snack für 3,50 Złoty (rund 80 Cent).
Massolit Bakery
Auch empfehlen kann ich die Bäckerei Massolit. Es ist ein schönes Café mit braun-weiß gewürfeltem Bodenmuster. Ihr könnt draußen an der Straße oder drinnen an der breiten Fensterfront sitzen.
An der Theke entdeckte ich eine große Auswahl an veganem Gebäck wie Brownie oder Bananenbrot. Zum Kaffee mit Hafermilch bestellte ich eine riesige Kardamom Zimtschnecke.
Finca Coffee
Süßes Café mit Backsteinwänden und Pflanzen. Es gab leider kein veganes Gebäck für mich, aber eine Latte mit Hafermilch und Herzmuster im Schaum.
Wart ihr schon mal in Krakau?
Dieser Artikel ist in Kooperation mit dem Polnischen Fremdenverkehrsamt entstanden. Unter www.polen.travel/de/ findet ihr viele weitere Informationen über Reisen nach Polen. Weitere Tipps zu Krakau gibts auf www.krakowheritage.com und zur Region Kleinpolen auf www.visitmalopolska.pl/de_DE/
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Anja Beckmann
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