Vancouver: Ein perfekter Tag

vancouver 1 - kanada - segelbootBeitrag von Caren Schütt. Das Meer, Berge, Schiffe, Wasserflugzeuge! Mein erster Eindruck von Vancouver haut mich schon ziemlich um. In Frankfurt ging es los, nach 10,5 Stunden Flug mit Condor komme ich in der kanadischen Metropole an. Vom Flugzeug aus sehe ich die Rocky Mountains, schneebedeckte Gipfel und türkisblaue Bergseen. Am liebsten möchte ich sofort die Stadt erkunden.

Die Zeitumstellung in Kanada ist jedoch nicht ganz ohne. Ein kleiner Spaziergang ist trotzdem noch drin. Ich setze mich ans Wasser und höre das für Vancouver so typische Brummen der startenden und landenden Wasserflugzeuge.

vancouver 2 - fairmont waterfrontDas Hotel ist super zentral. Ich schaffe es trotzdem orientierungslos auszusehen, jedenfalls fragen mich gleich zwei Leute, ob ich „lost“ wäre und beschreiben mir den Weg zum Hotel. Diese Kanadier! So nett!

Ich checke im Fairmont Waterfront Hotel ein. Der Blick aus dem Hotelzimmer ist schon mal grandios: Ich sehe den Hafen im Sonnenuntergang. Da ich aus Hamburg bin, kriegt man mich damit natürlich. Aber irgendwann will der Kopf doch schlafen. Das Kissen gewinnt immer!

Der Tag in Vancouver beginnt mit Sonnenschein und das ist mit Hinblick auf den ersten Programmpunkt wirklich top. Mit “Cycle City Tours” geht es durch den Stanley Park.

vancouver 3 - fahrradtour stanley parkFür die Tour darf ich mir ein Fahrrad aussuchen und treffe auch auf die Mitfahrer. Wir sind eine buntgemischte Gruppe aus der ganzen Welt: Mexiko, USA, England und Deutschland. Unser Guide Nick erklärt kurz wo es lang geht. Vancouver ist wirklich eine fahrradfreundliche Stadt, unsere Tour führt zu 80 % über Radwege.

Ich bin ein Fan von großen Parks und natürlich auch vom Central Park in New York. Der Stanley Park in Vancouver ist in seiner Dimension noch mal eine andere Hausnummer. 400 Hektar Grün mit Meerblick und Blick auf die Berge. Nicht zu vergessen die Vancouver Skyline! Zu Fuß kann man das alles gar nicht schaffen, daher ist das Fahrrad optimal.

Wir fahren an der Seawall entlang, stoppen immer mal wieder, damit Nick Sachen erklären kann. Ich persönlich freue mich sehr über die „Nine O’ Clock Gun“, eine Kanone, die hier seit 1898 steht, sie wird heute noch jeden Abend um 9 Uhr abgefeuert.

Sie ist wirklich verdammt laut, so dass man sie mitunter im 70 Kilometer entfernten Mission noch hört. Dort allerdings ein paar Minuten später. Wer sich das Spektakel vorerst nicht anhören kann, die „Nine O’ Clock Gun“ in Vancouver ist auch auf Twitter. Jeden Abend um 9 twittert sie „BOOM“ :)

vancouver 4 - stanley parkEin bisschen irritiert bin ich, als wir an einer Statue vorbeifahren, die mich auf den ersten Blick verdammt an die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen erinnert. Nick kennt das schon von seinen Gästen aus Europa und erklärt, dass Vancouver seine eigene Meerjungfrau wollte, die Stadt Kopenhagen aber keinen Spaß mit ihrem Copyright versteht.

Daher hat sich 1972 ein Künstler schlicht „Girl in a Wetsuit“ einfallen lassen. Für Kanada und Vancouver passend in Tauchkluft samt Flossen und Maske. Wenn die Vancouver Canucks in den Eishockey-Playoffs sind, dann trägt sie aber auch gerne mal ein Eishockey-Trikot.

vancouver 5 - stanley park - salmonVon der Seawall geht es jetzt ein bisschen weiter in den Park hinein. Das „Salmon Crossing“ Schild ist übrigens kein Scherz, hier gibt es tatsächlich einige Lachs-Routen durch den Wald. Die Touristin im Foto wird aber leider auch bei ganz genauem Hinsehen nichts finden können, da dieser Bachlauf (für Vancouver ungewöhnlich) aufgrund mangelnden Regens ausgetrocknet ist.

vancouver 6 - stanley park beaver lakeIm Stanley Park radeln wir vorbei an riesigen Bäumen, die Red Cedar Trees (Rotzedern) sind typisch für die Region. Wir machen kurz Rast am „Beaver Lake“, einem kleinen See mitten im Park, wo mehrere frustrationsresistente Biber versuchen, einen Staudamm zu errichten. Ihr mühsames Werk wird aber regelmäßig von den Park-Rangern aus dem See gefischt. Der Holzhaufen ist ihre jüngste Damm-Produktion.

Weiter geht es entlang der Strände nach Granville Island. Hier muss ich die Gruppe dann leider verlassen, denn ich habe noch ein Date im Stanley Park!

vancouver 7 - aquariumGenau genommen findet dieses Date im Vancouver Aquarium statt und die beiden Herzchen, die ich hier treffe, sind die beiden Seeotter Katmai und Tanu. Sie freuen sich auch (vermutlich eher auf ihren außerplanmäßigen Nachmittagssnack).

Wer im Stanley Park unterwegs ist, sollte sich dringend das Vancouver Aquarium angucken, wer mag, kann so eine Tier-Begegnung ebenfalls erleben. Das geht neben den Seeottern übrigens auch mit Delfinen, Weißwalen, Seelöwen, Pinguinen und Schildkröten.

Katmai und Tanu sind jedenfalls nun meine neuen Lieblinge und da Seeotter am Tag bis zu 30 % ihres Körpergewichts essen können, sehe ich da auch eine gewisse Seelenverwandtschaft.

vancouver 8 - aquarium -kompassqualleIm Vancouver Aquarium bekomme ich eine Art „Behind the tanks-Führung“ und bin begeistert. Besonders die Aquarien mit den Quallen haben es mir angetan. Auf dem Bild seht ihr japanische Kompassquallen, diese Spezies hat kein Hirn, kein Herz und keine Eingeweide, ist dafür aber sensorisch ein Profi, also keinesfalls blöd. Im Regenwaldgehege treffe ich sogar ein Faultier, das macht aber seinem Namen alle Ehre und bewegt sich null.

Nach so einem aufregenden Tag habe ich natürlich einen Mordshunger. Dinner gibt es heute bei “Raw Canvas”, einem besonderen Restaurant im hippen Stadtteil Yaletown. Hier kann man nämlich selber zum Künstler werden und ein eigenes Gemälde kreieren. Aber erst mal etwas essen!

vancouver 9 - raw canvas - tapasZur Auswahl stehen diverse Tapas. Ich entscheide mich für verschiedene Käsesorten. Auf den Käse abgestimmt, gibt es noch passende Oliven und eine Auswahl an Konfitüre dazu, in meinem Fall Birne-Rosmarin, was sich mit dem Ziegenkäse passenderweise zu einer Art Gesamtkunstwerk verbindet.

vancouver 10 - raw canvas art-studioNach dem Essen werfe ich mir einen bunten Kittel über und begebe mich in das Art Studio im Restaurant. Nach einer kurzen Einweisung, wo es Farbe, Pinsel und Leinwand gibt, darf ich mich kreativ austoben. Bei Fragen ist eine Künstlerin zur Stelle.

Erst mal stehe ich aber ziemlich unkreativ vor meiner Leinwand und weiß so gar nicht, was ich darauf zaubern soll. Ich kann leider nicht wirklich zeichnen und entscheide mich daher schon mal für ein abstraktes Werk. Dann fülle ein paar Kleckse Pink, Lila, Kreischrot und Weiß auf die Palette und warte auf die Eingebung.

Vancouver11 - Raw Canvas CollageDas Ergebnis sieht man links. Es hat wirklich Spaß gemacht. Sobald man sich überwunden hat und die weiße Leinwand übergepinselt hat, läuft das Kunstwerk praktisch von selbst. Jetzt hängt das Vancouver-Werk in meinem Wohnzimmer. Ein Souvenir mit Seltenheitswert!

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Zu der Reise hat mich Canusa Touristik eingeladen, der Reiseveranstalter für USA- und Kanada-Reisen. Vielen Dank dafür!

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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2 Kommentare

  • Antworten
    Caren
    14. Oktober 2014 um 21:29

    Hej Franziska, das freut mich! Es war wirklich eine so so schöne Reise und immer wenn ich an dem Bild vorbeigehe, muss ich ein bisschen grinsen, also “a souvenir that does what souvenirs should do” :)

    Liebe Grüße
    Caren

  • Antworten
    Franziska
    14. Oktober 2014 um 21:22

    Hallo Caren, ein wirklich sehr schöner Artikel! Kanada ist auch ein großes Wunschreiseziel auf meiner Liste und du hast jetzt für reichlich Inspiration gesorgt :) Vor allem das selbstgestaltete Bild als ganz individuelles Souvenir gefällt mir total gut!
    viele Grüße
    Franziska

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