Ihr wollt Karibikfeeling, Palmen, weißen Strand und Meer? Dann kommt mit mir auf die Insel Roatan in Honduras. Korallenriffe, Schildkröten und bunte Fische gibt es in Zentralamerika noch dazu. Und viele, viele bonbonfarbene Häuser.
Von der Stadt La Ceiba auf dem Festland nehme ich einen winzigen Propellerflieger auf die Insel. Rund eine halbe Stunde später landen wir am Nachmittag auf Roatan.
Die Insel gehört zu den “Islas de la Bahia” (auch Bay Islands), einer Inselkette vor der Nordküste von Honduras. Hier in der Nähe liegt das Belize Barrier Reef, das weltweit zweitgrößte Riffsystem nach dem Great Barrier Reef in Australien.
Die Inseln haben eine bewegte Geschichte: Hier gab es Piraten aus vielen Ländern, dem Piraten Coxen verdankt Roatans Hauptstadt “Coxen Hole” ihren Namen. Roatan ist die größte der Inseln: Sie ist 60 Kilometer lang, 8 Kilometer breit und hat rund 30.000 Einwohner.
Ich kannte Honduras vorher vor allem wegen der Maya-Ruinenstadt Copan. Aber noch mehr Besucher kommen nach Roatan. Das sind vor allem die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die hier regelmäßig anlegen. Ich freue mich über das Klima: Auf dem Festland von Honduras war es schwül-warm, hier weht eine angenehme Meeresbrise.
Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel sehe ich aus dem Fenster und schaue mir die Insel, ihre bunten Holzhäuser und die Einheimischen an. Die Bevölkerung besteht u. a. aus Garifuna, die ursprünglich von der Karibikinsel St. Vincent stammen, und aus Caracol, Nachfahren der seit 1830 eingewanderten, englischsprachigen Zuwanderer, die von den Kaimaninseln kamen.
Da Roatan zeitweise britische Kolonie war, wird neben Spanisch auch Englisch gesprochen. Also kann ich hier meinem eingerosteten Spanisch eine kleine Pause gönnen.
Wir nehmen die Straße am Meer entlang – mit Blick auf Palmen und Wellen.
Schließlich komme ich am “Mayan Princess Beach & Dive Resort” an, das direkt am Meer liegt. Pünktlich zum Sonnenuntergang: Am Strand beobachte ich, wie die Sonne als orangeroter Feuerball im Meer versinkt. Dieses Bild sieht wie eine Fototapete aus? Ist aber echt!
Am nächsten Morgen habe ich um 8 Uhr noch etwas Zeit, mich kurz in eine der Strandmuscheln am Pool zu setzen. Nicht schlecht!
Natürlich zieht es mich wieder zum Strand. Um diese Uhrzeit ist er noch völlig verlassen. Ich laufe vorbei an großen weißen Muscheln und werfe einen verlangenden Blick auf die Hängematten. Hier eine Runde schaukeln, das wär’s! Aber ich habe schon etwas anderes vor…
Mit dem Shuttlebus fahre ich zum Gumbalimba Park. Die Leguane warten schon auf mich. Faul liegen sie auf der Mauer. Faul wäre ich jetzt auch gerne. Doch ich möchte auch etwas erleben und sehen auf dieser Insel.
Wie üblich sehr rege sind die Kolibris. Die winzigen Vögel flattern um eine Wasserstation herum. Sie zu fotografieren ist eine echte Herausforderung!
Um 10 Uhr treffe ich Carlos am Strand, mit dem ich heute schnorcheln gehe. Die Sonne brennt schon jetzt vom Himmel, deshalb ziehe ich mir lieber ein T-Shirt als Schutz vor Sonnenbrand an.
Carlos hat ein Ziel: Er will mir Schildkröten zeigen. Gemeinsam gehen wir ins Wasser, das lauwarm ist und seicht. Wir müssen relativ weit laufen, bis das Meer endlich tiefer wird. Ich setze die Maske auf und nehme den Schnorchel in den Mund – los geht’s!
Die Unterwasserwelt ist schön: Unter mir weißer Sand, grünes Seegras wiegt sich im Takt der Wellen und goldene Lichtflecken tanzen auf dem Untergrund. Wir paddeln los und sehen bald verschiedene Korallen in gelb, braun und lila. Sie wirken wie mit Schwämmen, Federn oder Farn bewachsen.
Ein Schwarm hellblauer Fische zieht langsam vorbei, Clownfische scheinen sich zu jagen und ein blauer Fisch mit orangefarbenen Augen schaut mich neugierig an. Ich entdecke zwei schwarze Seesterne. Nur Schildkröten machen sich rar…
Nach über einer Stunde tauche ich wieder aus dem Meer auf, mit einem salzigen Geschmack auf den Lippen. Als ich aus dem Wasser herauskomme, ist der Sand unter meine Füßen ganz warm.
Was mir auf Roatan neben dem Meer so gefällt? Die Farben der Häuser, die in ihren Pastellfarben wie exotische Süßigkeiten wirken. Auf der Fahrt zum Restaurant sehe ich viele von ihnen.
Nicht nur die Häuser, auch manche Zäune sind farbig angestrichen.
“Gio’s Restaurant” liegt in French Harbour direkt am Meer. Es hat Bullaugen wie ein Schiff und von der Veranda aus einen tollen Blick auf den Ozean.
Im Restaurant esse ich Hummer, bei uns als Delikatesse sehr teuer. Hier kostet er 10 US-Dollar. Türkisfarbener Tisch, rosa Hummer und zartgrüne Limetten – auch hier sind wieder Pastellfarben zu sehen.
Viel zu schnell geht die Zeit auf Roatan vorbei. Ich komme wieder und genieße dann länger bonbonfarbene Karibikträume.
Inhaltsverzeichnis
Wart ihr schon mal auf Roatan oder möchtet ihr noch dorthin?
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Tikal: Maya-Ruinen, Affe & Nasenbär
Antigua Guatemala: Die Farben einer Stadt
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Bei der Reise durch Zentralamerika hat mich das Tourismusamt von Honduras eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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8 Kommentare
Peter / PetersTravel
17. September 2014 um 10:15Ich habe auf meinem Trip nach Honduras die kleinere Isla Utila vorgezogen. Hier kann man besonders günstig tauchen lernen. Fast jedes zweite Haus ist eine Tauchschule. Aber natürlich gibt es in Honduras viel, viel mehr zu entdecken…
Christine
28. August 2014 um 16:04Hallo Anja,
über google plus bin ich auf diese Seite gekommen und werde jetzt ein bißchen schmökern. Witzigerweise hab ich gerade vor einigen Tagen meinen alten Reisebericht mal wieder durchgelesen, ich war 1997 auf Roatan und es hat mir damals super gefallen. Sicher hat sich seitdem vieles verändert, Liegen am Strand gab es damals z.B. nicht.
Viele Grüße Christine
Anja Beckmann
28. August 2014 um 17:36Hallo Christine,
das ist ist ja schon wenig her, da hat sich sicherlich einiges verändert. :) Aber schön ist es auf Roatan immer noch.
Liebe Grüße
Anja
Nora
28. August 2014 um 12:08Wunderschön :) am liebst würde ich da jetzt sofort hinfliegen, in der Karibik waf ich auch noch leider nie. Im Moment bin ich im kalten Neuseeland und warte sehnlichst auf den Sommer, damit ich auch endlich wieder ins Meer kann :)
Liebe Grüße aus Neuseeland :)
Anja Beckmann
28. August 2014 um 17:37Neuseeland ist aber auch toll! So ein schönes Land.
Liebe Grüße
Anja
Smutje Rosa
28. August 2014 um 06:16Wunderschönes Karibik-Feeling. Eine Kollegin von mir wohnt seit vielen Jahren auf Roatan. Früher in Ihrer Hütte am Strand (wenn sie nicht gerade beim Arbeiten war) . Heute geht das leider nicht mehr. Mit der touristischen Erschließung ist leider auch Neid und Kriminalität mit eingezogen, wie überall wo der Massentourismus aufschlägt. Schade.
Trotzdem, wunderbare Bilder und träumen darf man ja weiter …
Liebe Grüße
Ulli
Anja Beckmann
28. August 2014 um 08:25Hallo Ulli,
durch die Kreuzfahrtschiffe kommen sicherlich einige Besucher nach Roatan. Überlaufen kam es mir allerdings nicht vor.
Und leider gibt es wirklich überall Schattenseiten. Aber ich habe schon viele Länder – auch in Lateinamerika – besucht und mir ist nie etwas passiert.
Liebe Grüße
Anja
Nadja
28. August 2014 um 04:59Wow, da schaut es ja wirklich schön aus! Und die süßen Kolibris…. Da will ich auch gerne mal hin:)