Beitrag von Melanie Zanin. Es rumpelt nicht mal, als der Flieger sanft auf dem staubigen Boden von Windhoek in Namibia aufsetzt. Den ganzen Flug über kreisten Bilder von rotem Sand und wilden Tieren durch meinen Kopf. Ob sich meine Vorstellung bewahrheitet hat und von meinen schönsten Erlebnissen erzähle ich euch in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Namibia in Südwestafrika
Vorab noch ein bisschen Wissen:
- In Namibia leben auf einer Fläche von rund 825.000 Quadratkilometern nur 2,1 Millionen Einwohner. Damit ist es mehr als doppelt so groß wie Deutschland mit seinen 82 Millionen Einwohnern. Namibia ist also dünn besiedelt.
- Die Jahreszeiten sind auf der Südhalbkugel umgekehrt zu unseren. Das Klima ist trocken und heiß. In den Sommermonaten (November bis März) klettern die Temperaturen auf über 35 Grad und im Winter (Mai bis September) sind es in den Wüstenregionen immer noch 25 Grad. Dafür sind die Nächte kalt, gerade in den Wintermonaten kann es auch mal Frost geben. Aber Achtung! Die Temperaturen in den Küstenregionen können auch mal frischer sein.
- Namibia ist ein sehr trockenes Land, was nicht zuletzt den beiden Wüsten – der Kalahari und der Namib – geschuldet ist. Und genau in die Wüsten geht es jetzt!

In der Kalahari Wüste
Die Kalahari Wüste ist eine Halbwüste, ganz genau ist es eine Dornstrauchsavanne. Mit einer Größe von über 1 Million Quadratkilometern ist sie eine der größten Sandwüsten der Welt. Sie reicht von der südafrikanischen Provinz Nordkap durch Namibia und Botswana hindurch bis nach Angola und Sambia.


Unsere Unterkunft: Kalahari Anib Lodge
Nach einer Fahrt durch das karge Land kommen wir in der Kalahari Anib Lodge an.
Es ist schon ein seltsam beeindruckendes und spannendes Gefühl, mitten in der Wüste zu übernachten. Um mich herum viele „wilde“ Tiere, die ungehindert unsere Lodge betreten können.
Aber die meisten sind dafür viel zu scheu. Nur ein paar kleine Springböcke hüpfen in den Abendstunden über den Rasen.
Die Lodge ist eine traumhafte Oase.
Das Interieur bezaubert durch landestypische Elemente.
Zur Abkühlung gibt es zwei Pools, der eine geschützt unter Palmen und der andere mit Blick in die Wüstenlandschaft.


Safari in der Kalahari Wüste: Zebras, Gnus & Giraffen
Die Nachmittagsstunden sind perfekt für eine Safari Tour in der Kalahari Wüste. Vor der Lodge empfängt uns unser Guide Shiimi von Namibia Tracks and Trails mit einem offenen Jeep.
Bald schon stehen wir vor einer kleinen Herde Zebras. Die Aufregung ist groß, als jeder das beste Bild schießen will.
Von links starren uns ein paar Gnus an. Und kurz darauf ziehen Oryxantilopen an unserem Jeep vorbei.
Oryx sind Überlebenskünstler, die über 45 Grad in der Wüste überstehen können. Damit haben sie es zum nationalen Symbol auf das Landeswappen Namibias geschafft.
Gerade folgt mein Blick ein paar Springböcken, die elegant durch die Landschaft gleiten, da taucht hinter einem Kameldornbaum eine grazile Giraffe auf.
Fasziniert beobachte ich, wie elegant und gigantisch sie wirkt.
Ein Rückstaumechanismus im Hals der Giraffe verhindert, dass ihr das Blut in den Kopf schießt, während sie trinkt. Außerdem ist ihre Zunge so rau und unempfindlich, das sie sogar die Blätter des stacheligen Kameldornbaumes fressen kann.

Der Kameldornbaum: Überlebenskünstler in der Wüste
Der Kameldornbaum prägt das Bild Namibias. Das Gestrüpp in den Ästen gehört nicht zum Baum, sondern ist das Nest des Webervogels. Diese Nester lasten den Ästen des Kameldornbaumes ein tonnenschweres Gewicht auf.
Die Webervögel, eine Sperlingart, bauen aus Zweigen eine ausgeklügelte Konstruktion. Das Nest wird im Laufe der Zeit immer größer.
Ein Ausgang und ein Eingang sorgen für eine gute Durchlüftung, so dass im Inneren des Nestes eine konstante Temperatur von 24 Grad herrscht.
Wer in Namibias Wüsten kein Überlebenskünstler ist, hat verloren. Das gilt für Pflanzen wie für Tiere. Doch irgendwie profitieren alle voneinander.
Auch wenn hier nie Wasser in Form von Flüssen und Seen zu sehen ist, so ist es dennoch da. Unterirdisch verlaufen Wasseradern, von denen die Bäume mit ihren tiefen Wurzeln zehren.

Sonnenuntergang in der Kalahari Wüste
Die Sonne steht immer tiefer und taucht die Halbwüste in ein spektakuläres Licht mit langen Schatten.
Unser Jeep steuert zielgerade eine Düne hinunter, haarscharf an ein paar Straußeneiern vorbei. Zum Glück sind es „alte“ Eier, wie unser Guide uns erklärt, die werden nicht mehr ausgebrütet.
Ansonsten würde der Strauß da hinten in der Ferne jetzt sicher die Beine in die Hand nehmen und uns mit seinen scharfen Krallen ein paar Andenken verpassen.
Wir haben viel gelernt auf unserer Wüstentour. Der krönende Abschluss sind ein Sundowner und der fabelhafte Sonnenuntergang in der Kalahari Wüste.

Namib Wüste mit Sossusvlei und Deadvlei
Unsere Tour geht am nächsten Tag weiter, über Maltahöhe in die älteste Sandwüste der Welt – die Namib.
Am Nachmittag fahren wir durch das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene Salz-Ton-Pfanne mitten in der Namib Wüste.
Die Pfannen sind ausgetrocknete Seen, die nur in seltenen Regenzeiten mit wenigen Zentimetern Wasser gefüllt sind.
Hier kommen wir mit unserem Bus nicht weiter. Wir steigen in einen Jeep mit Allradantrieb um, der uns durch den tiefen Sand zum Deadvlei bringt. Deadvlei ist einer der ausgetrockneten Seen, der wahrscheinlich der malerischste von allen ist.
Aus dem hellen Salzboden ragen schwarze Akazienbäume. An diesem beeindruckenden Ort, mit der klaren Luft, den kontrastreichen Farben und messerscharfen Schatten wird mir die Weite und Schönheit des Landes noch einmal besonders bewusst.

Einige der höchsten Dünen der Welt: Big Daddy und Dune 45
Wer nach dem anstrengenden Marsch durch den heißen Sand und die brennende Sonne noch genügend Kraft und Wasser hat, der kann auf den Big Daddy (325 Meter Höhe) steigen, eine der höchsten Dünen der Welt. Sie wird auch Crazy Dune genannt.
Überhaupt gehören die Dünen hier zu den größten und wohl meist fotografierten der Welt. Die Dune 45 (80 Meter hoch) zum Beispiel hat sicher jeder von uns schon mal auf einer Postkarte gesehen.
Auch dieser Tag neigt sich wieder viel zu schnell dem Ende zu. Was bleibt, sind unglaubliche Bilder und unvergessliche Erlebnisse.
Eine letzte Überraschung hält der nächste Morgen noch bereit: Beim Sonnenaufgang taucht die Sonne die Namib in goldenes Licht. Und wir verabschieden uns schweren Herzens von ihr, den Dünen und Tieren.
Warst du schon mal in Namibia? Was hast du erlebt?
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Qatar Airways und das Tourismusamt von Namibia haben meine Reise ermöglicht. Vielen Dank dafür!
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Anja Beckmann
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3 Kommentare
Sigrid
31. August 2018 um 10:23Hallo Melanie,
leider schreibst du nicht, wann und wie lange du in Namibia warst.
Hast aber den (schönen :-) Fotos nach zu urteilen, nur einen kleinen Teil vom Land gesehen??
Wer hat dir diese Lodge in der Kalahari empfohlen?
Mir wurde sie nicht gefallen, z.B. die separaten Pools in der Wüste.
Auf jeden Fall solltest du noch mal hoch in den Norden bis zum Okawango bzw. in den Süden zu den Köcherbäumen fahren.
Vielleicht im Oktober / November ?
Wünsche dir weiterhin viel Spaß auf deinen Reisen / Entdeckungen,
Sigrid
P.S. Ich war übrigens 1986 im südlichen Afrika unterwegs: Namibia, Südafrik. Republik, Swaziland und Simbabwe. Unvergeßlich !!!
Anja Beckmann
1. September 2018 um 15:57Hallo Sigrid,
Melanie war zu der Reise eingeladen und natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken.
Ihre Fotos haben es mir jedoch so angetan, dass ich auf jeden Fall auch mal nach Namibia reisen möchte!
Liebe Grüße
Anja
Antje
28. Oktober 2016 um 19:49Hallo Melanie!
Die Bilder sind wirklich beeindruckend geworden! Das macht ja direkt Lust auf eine Reise nach Namibia. Würde so etwas zu gerne einmal selbst sehen können.
Ich wünsche dir weiterhin gute Reise!
Liebe Grüße, Antje