Um rote Seesterne, schwarze Seeigel und bunte Fische zu sehen, nehme ich auf Malta am “PADI Discover Scuba Diving” Kurs teil. Sechs Tage lang bin ich auf der Inselgruppe in der Nähe von Sizilien unterwegs, das Tauchen auf Malta mit Lehrer Tiit Krutob ist eins der Highlights.
Goldene und rötliche Sandstrände, bunte Fischerboote und Balkone an den Häusern, Märkte, Weinberge und leckeres Essen – ich erlebe ein tolles Programm auf Malta und der Nachbarinsel Gozo. Das Beste daran: Beide Inseln sind so klein, dass das Meer nie fern ist.
Als ich an diesem Mittwoch gegen 8 Uhr morgens das Hotel verlasse, ist der Himmel grau. Ungewohnt, denn bisher hatte ich immer schönsten Sonnenschein – wenn auch am Anfang mit ziemlich viel Wind. Doch an diesem Tag soll das Wetter wenig später wieder richtig gut werden, mit 25 Grad und Sonne.
Direkt bei meinem “Corinthia Hotel St. George’s Bay” (5 Sterne) im hippen Ort San Giljan/St. Julian’s liegt die “Starfish Diving School”. Sie bietet seit 2002 Tauchgänge um Malta, Comino und Gozo an. Ich laufe einfach ein paar Meter Richtung Meer, schon bin ich da.
Tauchlehrer Tiit (wir verständigen uns auf Englisch) sperrt die Tauchschule auf und erklärt mir den Ablauf beim “PADI Discover Scuba Diving”:
1) Erst schaue ich mir rund 20 Minuten lang ein Video mit Sicherheitshinweisen an.
2) Dann üben wir im Hotelpool.
3) Schließlich geht es mit Tiit ins Meer – hurra!
4) Zuletzt muss ich noch Testfragen beantworten und erhalte mein PADI Zertifikat.
Das Tauchen auf Malta wird nämlich bei der PADI Ausbildung (Scuba Diver oder Open Water Diver) angerechnet. Üblicherweise nehmen bis zu vier Neulinge an dem zweistündigen Kurs teil, der 65 Euro kostet. Ich bin an diesem Tag allein mit meinen Tauchlehrer.
Das ist etwas anderes als der Gruppen-Schnuppertauchkurs, den ich mit einer größeren Gruppe und deutlich weniger Zeit auf Teneriffa mitgemacht habe.
Tiit hat eine angenehm ruhige Art, erklärt mir jeden Schritt ausführlich und geduldig. Die Zeichensprache habe ich schnell drauf: Einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger formen = alles in Ordnung. Daumen rauf = ich möchte nach oben. Daumen runter = es soll abwärts gehen. Easy, oder? Auch die anderen Zeichen sind nicht weiter schwer.
Schwieriger ist da schon das Anlegen der Taucherausrüstung: Ich habe mich schon fast komplett in den hautengen Wetsuit gekämpft, nur noch der Reißverschluss ist vorne offen, da ruft Tiit: “Reißverschluss nach hinten.” Also muss ich mich wieder aus dem engen Anzug schälen und es richtig herum versuchen.
Dann legt mir Tiit den Tank an und zusätzlich acht Kilo Gewicht als Gürtel um die Hüften. Ich gehe fast in die Knie und beeile mich, zum Pool zu kommen. Im Wasser wird alles leichter… Ich ziehe meine Schwimmflossen an, setze die Maske auf und nehme den Atemregler in den Mund. Ich gleite ins Wasser.
Etwas Überwindung kostet es am Anfang, das Gesicht ins Wasser zu halten. Komisch, denn ich war schon oft schnorcheln und bin ansonsten einen Wasserratte. Am Anfang sind meine Atemzüge noch ziemlich hektisch, dann werde ich ruhiger.
Ziemlich schnell schaffe ich es, durch den Pool zu paddeln. Schub geben nur die Schwimmflossen, die Arme sind ausgestreckt am Körper. Leider klebe ich meist an der Wasseroberfläche oder am Beckenboden. Irgendwas in der Mitte wäre schön…
Schließlich haben wir genug im Pool geübt. Wir hieven uns aus dem Wasser und machen uns – leise vor uns hin tropfend – auf den kurzen Weg zum Meer. Hier führt eine Leiter von der Steinkante ins Wasser.
Tiit hat schon vorher bei mir Vorfreude geweckt: “Ich liebe das Tauchen auf Malta. Das Meer ist voller Leben, mit Fischen und Krabben. Für Anfänger ist es hier an dieser Stelle gut, weil es relativ flach ist – wir können maximal auf 12 Meter runtergehen.”
Vorsichtig paddele ich los, Tiit steuert mich dabei am Arm. Beim Heruntergehen zeigt er mir an, wenn ich den Druckausgleich machen soll: Wie im Flugzeug Nase zuhalten und Luft hineinpressen. Immer wieder fragt er mich auch durch das OK-Zeichen, ob alles in Ordnung ist. Ist es, sehr sogar!
Ich werde immer sicherer, sinke weiter nach unten – bis auf 5 Meter Tiefe. Im Wasser ist alles so schön ruhig und die Sicht klar. Ich sehe mir Seegras, die vielen Fische dazwischen und die Seesterne und -igel an. Ein großer Tintenfisch schwimmt vorbei.
Ich halte es rund eine Stunde aus, dann wird mir trotz des Wetsuits kalt und ich steige wieder aus dem Meer. Ich habe Feuer gefangen: Gerne möchte ich das Tauchen auf Malta wiederholen. Dann mache ich auch Fotos und Videos von den Meeresbewohnern, versprochen! Und ich möchte irgendwann mal die Riffe, Höhlen und Wracks Maltas erkunden.
Inhaltsverzeichnis
Habt ihr PADI Tauchen schon mal ausprobiert?
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Hinweis
Zu dieser Reise haben mich Visit Malta und Air Malta eingeladen. Vielen Dank auch an die Starfisch Diving School!
Anja Beckmann
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7 Kommentare
Andersreisender
7. April 2015 um 19:13Ich kann mir vorstellen, dass Du beim Discover-Dive “Feuer gefangen” hast. Tauchen ist einfach traumhaft, ich habe kürzlich den Open Water Tauchkurs gemacht und bin seitdem richtig “angefixt”. Kommenden Samstag geht’s wieder ins Wasser, diesmal aber nicht wie beim Tauchkurs bei 28 Grad sondern ins 4 Grad kalte, heimische Gewässer. ;-)
Neni
30. Mai 2014 um 15:32Tauchen will ich auch mal lernen. Aber ich verschiebe das immer nach hinten. Hoffentlich klappts bei mir auch mal :)
Anja Beckmann
31. Mai 2014 um 11:42Es lohnt sich auf jeden Fall!
Oli
29. Mai 2014 um 15:11Zum Tauschen hab ich so eine etwas gespaltene Haltung. Einerseits finde ich die Unterwasserwelt faszinierend, andererseits traue ich mich nicht so recht mit den Geräten ins Wasser. Wie war das bei dir? Brauchte das Überwindung oder lief alles wie von allein?
Anja Beckmann
29. Mai 2014 um 15:38Es hat mich Überwindung gekostet, den Kopf ins Wasser zu stecken. Aber ich hatte einen tollen, sehr geduldigen Tauchlehrer – das hat geholfen!
Naninka
28. Mai 2014 um 20:07Das mit der Mitte kommt bald mit etwas Übung…. aber… warum denn Padi????
Anja Beckmann
28. Mai 2014 um 20:22Warum nicht Padi? Frage ich mal so als Laie. :)