Ich mag Superlative. Und große Städte – je größer, umso besser. Kein Wunder, dass es mich da nach Hongkong gezogen hat. Die chinesische Metropole hat 7 Millionen Einwohner und jede Menge Superlative. Hier gibt es etwa die längste Rolltreppe der Welt, die höchste Bar und den größten freistehenden Buddha. Ich erzähle euch von einigen Superlativen, die ich in Hongkong auf den “Wow”-Faktor überprüft habe.
In Asien war ich schon oft, in Hongkong bin ich zum ersten Mal. Drei Tage habe ich, um die ehemalige britische Kronkolonie und heutige Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China zu erkunden.
Schon von Anfang an raubt mir die Weltstadt an der Südküste Chinas den Atem: Als wir in die Stadt hineinfahren, sehe ich den Hafen und unzählige Hochhäuser.
Kein Wunder, soll es doch hier die größte Ansammlung von Wolkenkratzern geben, dazu die teuersten Wohnungen und die meisten Rolls Royce. Diese Luxuswagen sehe ich leider gar nicht…
Hier kommen einige Superlative aus Hongkong, ich gebe dazu den Wow-Faktor an – von 5 (Wahnsinn!) bis 1 (hat mich nicht so beeindruckt).
Ausblick vom Victoria Peak
Das ist Hongkongs beliebteste Sehenswürdigkeit. Die Fahrt mit der historischen Drahtseilbahn Peak Tram geht steil bergauf. Und dann sind wir auf 552 Metern angelangt, am höchsten Punkt von Hong Kong Island.
Von hier aus haben wir einen gigantischen Ausblick, schauen auf die Stadt mit ihren Skyscrapern, dem Hafen und den grünen Hügel der New Territories. Leider ist es ziemlich diesig, so dass viele meiner Hongkongbilder etwas trüb sind. Trotzdem ist es ein tolles Panorama vom Victoria Peak aus!
Wow-Faktor: 5
Günstigste Hafenrundfahrt der Welt
Ihr kennt mich – mein Herz schlägt eher für das Wasser als für die Berge. Kein Wunder, dass mich neben “The Peak” auch Victoria Harbour zwischen Hong Kong Island und der Halbinsel Kowloon sehr beeindruckt.
Ich liebe die Überfahrt mit der Star Ferry, die seit 1888 Fahrgäste transportiert. Damit bekommt ihr die wohl günstigste Hafenrundfahrt – für 25 Cent.
Ich könnte den ganzen Tag hin- und herfahren, um den Blick auf das Wasser und die umliegenden Wolkenkratzer zu genießen und mit Fotos festzuhalten. National Geographic hat die Überfahrt mit der Star Ferry übrigens als einer der “50 Plätze, die man in seinem Leben besucht haben sollte” ausgezeichnet.
Wow-Faktor: 4
Symphony of Lights, die größte Lichtershow der Welt
Wenn ihr lange genug am Hafen bleibt, dann erlebt ihr um 20 Uhr ein weiteres Highlight. Die Hafenpromenade von Tsim Sha Tsui ist ein guter Aussichtspunkt für die allabendliche Show Symphony of Lights. Laut Guiness Buch der Rekorde ist es die größte regelmäßig stattfindende Lichter- und Klangshow der Welt.
Ich verfolge sie von der Dschunke Aqua Luna aus. Wir fahren 45 Minuten durch den Hafen, 13 Minuten dauert die Show. Vom Schiff aus sehe ich – während ich an einem Glas Wein nippe – wie über 40 Hochhäuser im Takt der Musik mit farbigen Lichtern, Laserstrahlen und Scheinwerfern in Szene gesetzt werden. Die Rundfahrt für umgerechnet 23 Euro lohnt sich auf jeden Fall!
Wow-Faktor: 5
Die höchste Bar der Welt
Mit dem Fahrstuhl fahren wir in den 118. Stock des siebthöchsten Gebäudes der Welt. In der Ozone Bar im Ritz-Carlton trinke ich einen Gin Tonic. Für den „Ginelicious“ mit Orangenschale und Zimt bezahle ich umgerechnet 20 Euro.
Ob es sich lohnt? Die Aussicht auf den Hafen ist beeindruckend, der Drink gut und es ist toll, sich unter die Besucher in ihren schicken Outfits zu mischen. Leider waren die Sitze direkt an den Fenstern alle belegt und es gab es keine Terrasse, um von dort aus Fotos zu machen. Durch das Glas zu fotografieren, ist etwas schwierig.
Wow-Faktor: 3
„Big Buddha“ auf Lantau Island
34 Meter ist der Tian Tan Buddha aus Bronze hoch – seinen Spitznamen “Big Buddha” trägt er zu Recht. Als wir ihn auf Lantau Island besuchen, versteckt er sich jedoch zuerst hinter dichtem Nebel, bis dieser sich langsam verzieht.
Wirklich imposant, die weltweit größte freistehende Buddhastatue in sitzender Haltung. Es dauerte zwölf Jahre, bis sie fertiggestellt war. Wer mag, kann die 268 Stufen zu ihr erklimmen – ich bewundere sie bei 30 Grad nur von unten.
Wow-Faktor: 4
Die längste Rolltreppe der Welt
Die Fahrt mit dem “Central Mid-Levels Escalator” dauert 20 Minuten. Kein Wunder, es ist die längste Außenrolltreppe der Welt.
1993 wurde die 800 Meter lange, überdachte Rolltreppe eröffnet, die über 135 Meter ansteigt. Sie besteht aus 20 hintereinander gestaffelten Rolltreppen und drei Förderbändern.
Sie diente schon als Kulisse für eine Reihe von Filmen, darunter “Chungking Express” (ich liebe den Film) von Wong Kar-Wai bis hin zu Hollywoodblockbustern wie “Batman: The Dark Knight”
Warum ich ihr trotzdem den geringsten Wow-Faktor gebe? Die Fahrt ist relativ langsam und unspektakulär.
Wow-Faktor: 2
- Die leersten Straßen für eine asiatische Großstadt. Wenn ich da an Bangkok, Hanoi oder Kuala Lumpur denke…
- Die U-Bahn, bei der trotz dichten Menschengedränges alles am besten klappt. Ich verliere dort kurz meine Reisegruppe, frage einen Einheimischen auf Englisch nach dem richtigen Bahnsteig (das funktioniert tadellos) und finde sie zehn Minuten später wieder.
- Das wohl einzige Seafoodlunch in einem Fischerdorf (Tai O Village auf Lantau Island), bei dem als erste Gänge Ente und geröstete Schweinehaut serviert werden.
- Die süßesten Dim Sum in Pinguinform.
Weitere Superlative in Hongkong:
Tim Ho Wan, das günstigste Sternerestaurant der Welt
Wenn ihr gutes Essen so gerne mögt wie ich, dann ist Hongkong das richtige Reiseziel für euch! Insgesamt befinden sich hier rund 11.000 Restaurants, wobei die Garküchen auf der Straße (Dai Pai Dong) noch nicht berücksichtigt sind.
Im trubeligen Stadtviertel Mongkok findet ihr mit Tim Ho Wan das günstigste Sternerestaurant der Welt. Es wurde mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Für umgerechnet 10 Euro genießen die Gäste hier Dim Sum, die köstlich sein sollen.
Ich liebe diese kleinen, gedämpften Leckereien und kann mich daran nicht sattessen. 150 Variationen findet ihr auf der Speisekarte. Der Jo Igele Reiseblog hat das Sternerestaurant ausprobiert, in seinem Bericht “Hongkong, die kulinarische Hauptstadt Asiens” könnt ihr den Abschnitt dazu nachlesen.
Hong Kong Jockey Club, der reichste Verein auf Erden
Der 1844 gegründete Hong Kong Jockey Club (HKJC) setzt pro Jahr etwa zwölf Milliarden Euro um. Der HKJC ist ein Non-Profit-Unternehmen. Was der Verein nicht an Steuern oder Gewinnen auszahlt oder reinvestiert, geht in Wohltätigkeitsfonds. Jährlich spendete der HKJC rund 150 Millionen Euro.
Vorstandschef des reichsten Vereins der Welt ist übrigens ein Deutscher. Winfried Engelbrecht-Bresges kam 1998 als Renndirektor zum Hong Kong Jockey Club, seit 2007 ist er Chef des Vereins.
Superlativ der Zukunft
Die längste Brücke der Welt
Gerade wird an der längsten Meeresbrücke der Welt gebaut: Sie soll Hongkong mit Macao und dem Festland verbinden und wird 50 Kilometer lang sein. 2009 wurde mit dem Bau begonnen, 2016 soll die Brücke eröffnet werden.
Welche Superlative habt ihr schon in Hongkong erlebt und welchen Wow-Faktor hatten sie für euch?
Tipp für Hongkong: App “My Hong Kong Guide”
Diese App könnt ihr euch kostenlos herunterladen, sie hilft euch bei der Planung eurer Reise und der Navigation vor Ort.
Weiterlesen zu Hongkong
Hongkong, my love – ein Travel Guide
Hong Kong: Geheimtipps einer Einheimischen
Vielen Dank für die Unterstützung an das Hong Kong Tourism Board (auf der Website findet ihr viele hilfreiche Informationen), das die Reise ermöglicht hat.
Inhaltsverzeichnis
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Anja Beckmann
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6 Kommentare
Frank
23. Dezember 2015 um 20:22Hong Kong steht noch ganz oben auf meiner Liste. Bei der nächsten Asien Reise wird ein Zwischenstopp eingelegt.
Anja Beckmann
23. Dezember 2015 um 21:29Das lohnt sich auf jeden Fall! Mich haben vor allem der Hafen und der Ausblick vom Peak begeistert.
Viele Grüße
Anja
Neni
9. August 2015 um 12:48Haha der Wow-Faktor. Ich muss ehrlich sein, bei jedem Bild dachte ich wow, ich muss nach Hong Kong!
Anja Beckmann
10. August 2015 um 10:18Das musst du wirklich! Die Stadt hat mir sehr gut gefallen. :)
Liebe Grüße
Anja
Ingrid
8. August 2015 um 21:18Ich gebe ja zu, ich bin Lateinamerika Fan (wie Du weisst), aber auch Asien muss man mal besucht haben. Während meiner Lufthansa Zeit war ich oft in Hong Kong und fand die Stadt faszinierend aber auch unheimlich anstrengend. Was mich sehr überraschte war, dass ich kaum Englisch sprachige Menschen traf. Einstl verlor ich mich in der Stadt, sprach zig Menschen an, keiner verstand mich und ich dachte bereits ich müsste für immer auf den Strassen Hong Kongs leben. Irgendwann traf ich eine Mutter mit ihrem bilingualen Grundschulkind (!!!) und die halfen mir schliesslich aus der Patsche.
Anja Beckmann
10. August 2015 um 10:22Das klingt ja wirklich nach einem Abenteuer! :) Ich habe glücklicherweise Menschen getroffen, die mir auf Englisch weitergeholfen haben. Hongkong fand ich im Vergleich zu anderen asiatischen Großstädten fast entspannend, aber mir hat die Hitze ziemlich zugesetzt.
Liebe Grüße
Anja