“Wir Franzosen haben eine liebevolle Beziehung zu unserem Essen”, erklärt mir Guide Alexandra bei unserer Foodtour in Paris. “Bei jedem Essen mit Freunden geben wir uns gegenseitig Tipps für den besten Käse oder die beste Wurst.” Einige ihrer Tipps teilt sie mit mir. An diesem Sonntag bin ich ganz im Zeichen des Genusses unterwegs: Zuerst bei der Foodtour durch die Viertel Saint-Germain-des-Prés und Quartier Latin und dann allein im Viertel Marais.
Ausgangspunkt ist mein Hotel an der Seine, das Citadines Prestige Saint-Germain-des-Prés. In diesem Viertel findet ihr eine Reihe bekannter Cafés wie “Les Deux Magots” und “Café de Flore”, es war früher das Zentrum der Existentialisten (z. B. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir).
Das angrenzende Quartier Latin ist das Studentenviertel von Paris. Viele Schriftsteller haben in der Gegend gewohnt bzw. darüber geschrieben, Honoré de Balzac, Gabriel García Márquez und Klaus Mann (über ihn habe ich meine Magisterarbeit in Germanistik verfasst).
Durch beide Viertel führt uns an diesem hellen, warmen Sonntag Alexandra von Wonderful Time 2,5 Stunden lang. Sie kauft mit uns Leckeres bei Gourmet Shops ein und erklärt uns vieles zur französischen Küche. Was gibt es bei den Franzosen zum Frühstück? “Croissant oder Baguette”, so Alexandra. Ich esse ein Croissant, es ist knusprig, luftig und hat ein feines Butteraroma.
Wie schaffen es die Französinnen, bei dem guten Essen so schlank zu bleiben? Alexandra – blond, hübsch und gazellengleich – antwortet: “Wir laufen viel zu Fuß, essen kleine Portionen und vermeiden Junk Food.” Zu Fuß laufe ich an diesem Wochenende auch ausgiebig, gleich am ersten Tag ging es zur Kirche Sacré-Cœur hinauf.
Heute ziehen mich die Käseläden magisch an. Die Sorten riechen nicht nur wunderbar, sie sehen auch aus wie kleine Kunstwerke. Frankreich hat rund 400 Käsesorten, es gibt also eine riesige Auswahl.
Ich mag besonders gerne die Kombination von salzig und süß. Deshalb freue ich mich, als wir passend zum Käse frische Feigen und Trauben kaufen. An dem Obststand gibt es noch andere tolle Sachen wie z. B. Mandeln.
Wir kommen nicht nur an Essensgeschäften, sondern auch immer wieder an hübschen Restaurants und Cafés vorbei. In einem gesellen wir uns zu den zeitunglesenden Einheimischen und trinken einen Espresso.
Bei unserem kulinarischen Stadtbummel sehen wir auch Geschäfte für Fisch und Meeresfrüchte.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mit Austern kann ich mich auch nach mehreren Versuchen nicht anfreunden. Heute probiere ich sie erneut, sie schmecken einfach nur salzig.
Schnell mit einem Schluck süßem Wein gegensteuern…
Zuckersüß sind die Macarons. Sie sind meist so zart, dass sie im Mund schmelzen. Meine Lieblingssorten sind übrigens Salzkaramell und Pistazie. Bei einer Patisserie nehmen wir uns einen Nachtisch mit.
In einem Spezialitätenladen essen wir schließlich Käse zu Feigenbrot, Paté auf Baguette, Feigen, Trauben und Törtchen.
Danach muss ich erstmal eine Pause im Hotel einlegen. Glücklicherweise ist mein nächstes Ziel Marais nicht weit. Es ist das Viertel, in dem viele Juden und Schwule wohnen. Da die jüdischen Einwohner samstags statt sonntags ihren Ruhetag haben, sind die Geschäfte geöffnet und es ist ganz schön viel los. Mir gefällt das Flair des Viertels: Viele junge, hippe Leute sind unterwegs und ich finde viele Secondhandläden. Auch die Essensgeschäfte wie z. B. Bäckereien sind spannend.
Als ich an diesem Abend zurück ins Hotel komme, möchte ich nur noch schlafen. Das mache ich auch gleich: Dann klappe ich mein Notebook zu und begebe mich ins Land der Träume. Denn morgen früh geht es für drei Tage nach London.
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Anja Beckmann
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Andrea
29. September 2014 um 19:52Was für ein wundervoller Bericht. Du machst echt Lust nach Paris zu fahren. Danke für die schönen Bilder. Genaus so stellt man sich Frankreich vor. Mein Lieblingsbild ist das von dem Bistro. Das ist soooo typisch.
Ah la France :-)
Anja Beckmann
29. September 2014 um 22:22Vielen Dank für deine netten Worte! Ich bin auch wieder verzaubert von Paris.