Wir sitzen abends bei gutem Essen und Wein auf der Dachterrasse. Dabei blicken wir auf den Garten mit seinen vielen Pflanzen, Kürbissen und Sonnenblumen. Die Sonne geht langsam hinter den Hochhäusern unter. Bei meinem Wochenende in Rotterdam ging ich dem Trend Urban Gardening nach.
Noch bis zum 27. Oktober findet in Rotterdam erstmals das World Food Festival statt. Schließlich leben hier Menschen aus 170 Kulturen. Beim Festival gibt es Essen aus aller Welt an einem Ort.
Inhaltsverzeichnis
Leckereien und Future Food
Die Besucher können vom Streetfood über die Sterneküche bis hin zur Nahrung der Zukunft alles probieren. Restaurants, Nahrungsmittelerzeuger, Wissenschaftler und Spitzenköche zeigen, was die Stadt isst.
Ein Besuch in einer Schokoladenfabrik? Da wäre ich gerne dabei! Im Future Food House könnt ihr Nahrungsmittel zum Einatmen entdecken – Geschmack ganz ohne Kalorien.
Trend beim World Food Festival: Urbaner Gartenbau
Urban Gardening oder auch Urban Farming steht für Gartenbau mitten in der Stadt. Umgeben von Häusern werden Gemüse und Obst angebaut. Urban Gardening gibt es schon so lange, wie es Städte gibt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt schließlich hier. Warum nicht an der Stelle anpflanzen, wo die Menschen wohnen, dann sind die Transportwege kurz.
Rotterdam wird wegen seiner vielen Hochhäuser auch “Manhattan an der Maas” genannt. Doch es grünt zwischen den Bauwerken, auf Dachterrassen und sogar an Häuserfassaden. “Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für Rotterdam. Seit 2010 hat die Stadt einige grüne Schritte vorwärts gemacht”, so Kim Heinen von Rotterdam Marketing. Die Ergebnisse seither:
- 140.000 Quadratmeter begrünte Dächer
- 6.000 Bäume wurden zusätzlich gepflanzt
- 850 Quadratmeter “geveltuinen”, das sind vertikale Gärten an den Fassaden der Häuser
- Die größte städtische Farm ist Uit je eigen stad, also “Aus deiner eigenen Stadt”. Sie wurde im September 2012 eröffnet.
Stadtfarm Dakakker
“Dachacker” klingt doch schön, oder? Wir haben auf dem Dakakker des Bürohauses Schieblock gegessen.
Erik hat für unsere Gruppe ein ganzes Lamm gegrillt – erst nach vier Stunden war es durch.
Für mich war der Aufenthalt auf der Dachterrasse ein schönes, ganz neues Erlebnis. Ich wohne in Köln, mitten in der Großstadt. Aber meine Großeltern hatten einen eigenen Bauernhof mit Obst, Gemüse und Schafen. In Rotterdam bekam ich große Häuser und Grünes zusammen serviert, gefiel mir!
Obstgarten Voedseltuin
Auch besuchte ich Voedseltuin: Es ist Teil einer Food Bank, 3.500 Pakete werden jede Woche an Bedürftige ausgegeben.
Vor anderthalb Jahren wurde die Farm in Hafennähe gestartet. Es werden auf einem Hektar Land etwa Äpfel, rote Beete, Salat und Kohl angebaut. Auch Himbeeren und Brombeeren wachsen hier. Rund 20 Freiwillige helfen bei der Arbeit. Die Produktion reicht für 40 bis 50 Familien.
Die finden hier auch schon mal einen schönen Platz für ein Picknick.
Mitarbeiterin Claudia Kaput und Hund Binky begleiteten mich auf meinem Rundgang.
Der Ansatz, Stadt und Land zusammenzubringen, gefällt mir. In Köln werde ich auch einmal auf die Suche nach dem Grün im Grau gehen…
Ihr wollt selbst zum World Food Festival und die zahlreichen Veranstaltungen, Märkte, Verkostungen, Workshops, interaktiven Ausstellungen, Stadtrouten und Hafenexkursionen erleben? Auf der Website findet ihr das Programm.
Hinweis
Nach Rotterdam eingeladen wurde ich von Rotterdam Marketing und vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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7 Kommentare
The Great Mrs. Gatsby
23. September 2013 um 17:47Interessant! Rotterdamm kenne ich nur vom Durchfahren. Ich hatte die Vermutung, dass es dort nicht viel mehr als den riesigen Hafen gibt. Doch dies zeigt eine andere Seite der Stadt.
Planet Hibbel
22. September 2013 um 20:29Coole Sache. Gefällt mir total gut. Eigentlich ist das ja so ein typisches New Yorker Ding, aber da sieht man mal wieder das die Holländer wie immer ganz weit vorne sind. Wie gut das ich mein urban gardening direkt vor der Haustür habe. ;) LG, Nadine
Anja Beckmann
22. September 2013 um 20:42Ich wünsche mir jetzt einen privaten Dakakker. :)
Liebe Grüße
Anja
Tiffany
22. September 2013 um 14:37Sieht echt toll aus! Irgendwie habe ich immer ein bisschen davon geträumt mal eine Dachterrasse zu haben und damit dann eine Stadt zu begrünen. Vielleicht eines Tages dann mal, wenn ich nicht mehr auf Reisen bin :)
Anja Beckmann
22. September 2013 um 19:43Eine Dachterrasse ist auch mein Traum! :)
Nadja
22. September 2013 um 13:08Hört sich echt toll an! In New York muss es so Urban Gardening auch geben- hab ich mal einen Bericht drüber gesehen. Ich finde durch Gärten mitten in der Stadt wird die Stadt einfach noch schöner! Oasen in mitten von Großstädten.. toll:)
Anja Beckmann
22. September 2013 um 19:44Ich bin auch ein Fan – ob in Rotterdam oder der Prinzessinnengarten in Berlin.