Was mir besonders gut an der Maya-Ruinenstadt Tikal gefällt? Einzelne Bauwerke und Wege sind freigelegt, ansonsten ist dort dichter Urwald. Hier sehe ich Affen, Nasenbären, winzige Frösche, Tukane und Schmetterlinge.
Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal in Guatemala. Damals habe ich es zusammen mit Mexiko und Belize besucht. Bei der Reise habe ich mir berühmte Mayastätten in Mexiko wie Chichen Itza, Coba und Tulum angeschaut. Tikal war aber mein absolutes Highlight!
Ich verbringe jetzt 2,5 Wochen in Zentralamerika. Hier liegen viele interessante Länder dicht beeinander. Ich erkunde Guatemala und seine Nachbarländer Honduras und El Salvador.
Mit Iberia bin ich von Frankfurt aus nach Guatemala-Stadt geflogen – mit Zwischenstopp in Madrid. Wegen des Jetlags (Deutschland ist uns acht Stunden voraus) wache ich am nächsten Morgen um 2 Uhr auf. An Weiterschlafen ist nicht zu denken. Da passt es gut, dass mein Flug schon um 6.30 Uhr geht.
Ich fliege mit der Airline Taca in einer Stunde nach Flores. Es ist eine kleine ATR-42 Propellermaschine. Schnell sind wir oben. Ein letzter Blick auf Guatemala-Stadt, dann nehmen wir Kurs nach Norden.
Der Flug ist zwar ziemlich laut, aber ohne größere Turbulenzen. Bei der Landung kämpfen wir uns durch eine dichte Wolkendecke. Dann kommt Flores in Sicht, der kleine Ort liegt auf einer Insel.
An diesem Tag ist es hier schwül-warm und es sieht aus, als würde es jede Minute regnen. Ich fahre zum edlen Boutiquehotel “Las Lagunas”, um zu frühstücken. Hier sitze ich entspannt mit Blick auf den See Quexil.
Nach der kurzen Atempause geht es weiter. Als wir mit unserer kleinen Reisegruppe und Guide Walter Chiu-Fuentes in Richtung Tikal fahren, fallen uns die vielen lustigen Straßenschilder auf. Gewarnt wird vor Puma, Nasenbär oder Schlange.
“In Tikal ist von Oktober bis Dezember Hochsaison”, erklärt uns Walter. Deshalb ist der Park relativ leer. Wir gehen zügig los, in vier Stunden wollen wir uns die fünf Haupttempel anschauen.
Ich habe Turnschuhe, eine leichte Leinenhose, T-Shirt, Kopfbedeckung und Sonnenbrille an. Ich habe eine Wasserflasche dabei, mit Sonnenmilch und Insektenschutzmittel habe ich mich großzügig eingerieben. Gut so, denn bald bricht die Sonne hinter der Wolkendecke hervor. Der Mückenschutz ist wichtig wegen Malaria und Denguefieber.
Wir gehen auf dem gut ausgeschilderten Weg durch den dichten Wald, die Luft riecht nach Erde. Exotische Vögel zwitschern lautstark. Immer wieder raschelt es neben uns im Gebüsch oder oben auf den Bäumen – das sind die Bewohner des Dschungels.
Schon nach wenigen Metern hören wir die Brüllaffen. Sie schreien sehr laut, das ist irgendwas zwischen Kuhgebrüll und Schweinegrunzen. Dann sehen wir die schwarzen Affen hoch oben in den Bäumen sitzen.
Bald kreuzt auch der erste von vielen Nasenbären unseren Weg. Sie sind sehr niedlich mit ihren langen Nasen und den geringelten Schwänzen.
Tikal war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Über 10.000 Gebäude befinden sich im Park – genug für alle Geschichtsfans.
Tempel 1 und Tempel 2 stehen sich auf einem großen Platz gegenüber, die anderen sind über den Nationalpark verteilt.
Tempel 2 und Tempel 4 können als einzige der 5 Haupttempel bestiegen werden. Meine Lieblingsstelle ist der Ausblick von Tempel 4 aus 65 Metern Höhe. Also klettere ich mit den anderen die Holztreppe hoch.
Es ist ziemlich anstrengend, auch wegen der Wärme und der hohen Luftfeuchtigkeit. Oben dann: Über den Bäumen erheben sich die Spitzen der Mayaruinen – ein toller Anblick. Ich setze mich auf die sonnenwarmen Steinstufen, ruhe mich aus und genieße den Blick.
Zwischen Tempel 3 und 4 gibt es übrigens die meisten Nasenbären. Mehr als 10 wuseln über den Hügel und suchen nach Futter. Dabei verständigen sie sich mit leisem Quietschen.
In Tikal sehen wir auch Spinnenaffen. Mit ihren langen Armen und Schwänzen hangeln sie sich elegant von Ast zu Ast.
Auf einem Baum wirken zwei Spinnenaffen ziemlich aufgeregt. Sie ziehen heftig an den Zweigen. Dazwischen entdecken wir ein Stück Fell: Ein Nasenbär möchte auch ein paar Früchte haben.
Guide Walter meint: “So viele Tiere habe ich hier noch nie gesehen.” Gerade morgens sind sie aktiv, dann kommen aber auch die meisten Besucher in den Park.
Mein Fazit
Hier machte ich einen Ausflug in die Welt der Maya, sah aber auch viel Grün und interessante Tiere. Ich wandere nicht besonders gerne, aber in Tikal hat der Rundgang Spaß gemacht. Die Maya-Ruinenstadt würde ich gerne ein drittes Mal besuchen – es gibt noch so viel zu entdecken!
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Inhaltsverzeichnis
Habt ihr Tikal schon besucht?
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El Tunco: Surfen in El Salvador – die Welle oder ich?
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Hinweis
Bei der Reise durch Zentralamerika hat mich das Tourismusamt Guatemala eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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7 Kommentare
Crischo
19. Februar 2016 um 10:40Tikal ist wirklich atemberaubend. Was mich vor allem fasziniert ist die Vorstellung zu wwas für grandiosen Bauleistungen die Menschen zu dieser Zeit fähig waren, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie das Rad noch nicht kannten und ihnen auch Werkzeuge aus Eisen unbekannt waren. Die Natur des Regenwaldes um Tikal herum ist beeindruckend. Ich war alleine dort und die ersten Lebewesen, die ich auf meinem Spaziergang durch die Ruinen traf, waren eine Horde Nasenbären, die vor und hinter mir über den Weg huschten.
Anja Beckmann
19. Februar 2016 um 19:52Die Nasenbären sind so niedlich – ich bin ein Fan! :)
Jens
27. Oktober 2014 um 00:36Als ich damals in Mexiko studiert habe, hatte ich leider keine Chance Tikal zu besuchen, oder besser gesagt, ich habe Sie nicht wahrgenommen.
Wenn ich die Fotos von dir sehe, ärgert mich das ein wenig :).
Anja Beckmann
27. Oktober 2014 um 12:41Ein Besuch in Tikal lohnt sich wirklich. Aber vielleicht kannst du ihn noch mal nachholen?
Viele Grüße
Anja
Neni
6. Mai 2014 um 12:09Die Tempel, wirklich ein Traum. Das Pumaschild ist ja auch allerliebst, das würde ich wohl in einer Nacht- und Nebelaktion klauen :D
Kekstesterin
6. Mai 2014 um 07:19Hui, bei dir war ich ja schon lange nicht mehr, da hat sich ja jede Menge getan – herzlichen Glückwunsch! Und Mexiko steht dir :)
Christina
4. Mai 2014 um 18:23*___* Ein Traum! Seit unserem Dschungelausflug in Argentinien träume ich von noch mehr Dschungel. Ich finde vor allem die Kombination aus Regenwald, uralten Tempeln und niedlichen Nasenbären einfach genial.
Liebe Grüße
Christina