Beitrag von Tim Krischak. Pinienbäume spenden Zelten und Wohnwagen Schutz vor der Mittagssonne. Es ist warm, es riecht gut. Das sind meine Erinnerungen an Kroatien. Als Kind war ich oft hier. Jetzt habe ich wieder den Duft von Pinien in der Nase und Kindheitserinnerungen werden wach, als ich Opatija, Krk und Rovinj erkunde.
Es ist früh morgens und ich laufe meine Morgenrunde mit Blick auf die Kvarner Bucht. Hier ist es ruhig und leer.
Nur ein einsamer Surfer kreuzt durch die Bucht. Der Küstenabschnitt bei Opatija ist für Surfer etwas Besonderes, denn hier weht ein gleichmäßiger Nachtwind und man kann in den frühen Morgenstunden schon Surfer sehen.
Noch ein paar Meter und ich habe einen wundervollen Blick auf Opatija.
Istrien: Opatija
Opatija gilt als die Wiege des Tourismus in Kroatien. Der Ort war im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ferienziel der Wiener Oberschicht. Vor allem im Winter schätzte man den Kurort wegen des milden Klimas.
In Opatija findet man heute noch Grand Hotels, alte Villen, gepflegte Parkanlagen und sogar eine Oper.
Opatija lebt seit dem 19. Jahrhundert vom Tourismus. Nikola zeigt mir die Stadt und erzählt mir, dass auch seine Familie seit mehreren Generationen vom Tourismus lebt.
Er spricht sehr gut deutsch. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland und Österreich und sind schon etwas älter. Wir spazieren durch Parkanlagen und über die Promenade.
In einer alten Villa befindet sich das Hotel Continental. Zu empfehlen ist das dazugehörige Kaffee Continental (Maršala Tita 83, Opatija, Kroatien). Hier gibt es unzählige Kaffeesorten und tollen Kuchen.
Im Keller befindet sich eine Schokoladenmanufaktur (Milenij Choco World). Ihr könnt dort an einer Schokoladenverkostung teilnehmen. Ich probiere. Die hausgemachten Pralinen mit Balsamicofüllung sind der Knaller!
Eine kurze Autofahrt von Opatija entfernt (10 Minuten) befindet sich das Hotel Navis (Ivana Matetića Ronjgova 10, Opatija, Kroatien).
Das Designhotel wurde an eine Felswand gebaut. Es gibt einen kleinen Privatstrand und man hat von jedem Zimmer aus einen wunderbaren Blick auf die Kvarner Bucht.
Auf der Terrasse wird das Essen mit Aussicht serviert.
Aber nicht nur die Aussicht, sondern auch das Essen ist hier ganz vorzüglich. Es gibt ein köstliches Fisch-Menü. Die Vorspeise mit Dorade, Thunfisch und Oktopus hat es mir besonders angetan.
An der kroatischen Adria isst man seit jeher rohen Fisch, dünn geschnitten mit Olivenöl und Zitrone. Für Sushi-Fans wie mich genau das Richtige. Zum Essen gibt es schmackhafte Weine aus der Region.
Nach dem 4. Gang schleppe ich mich mit letzter Kraft auf mein Zimmer, falle todmüde ins Bett und schlafe wie ein Stein.
Ein neuer Tag beginnt. Nach dem Frühstück setze ich mich in den Mietwagen und fahre Richtung Süden. Die Straßen in Kroatien sind gut ausgebaut. Das Navi spricht Deutsch und bringt mich gut ans Ziel. Nach etwa zwei Stunden überquere ich die Brücke zur Insel Krk.
Die Insel Krk
Ich durchquere schöne Olivenhaine und fahre in Richtung Punat. Dort bin ich zum Wakeboarding bei Cable Wakeboarder Krk (Prvo more na Dunatu, Krk, Kroatien) verabredet.
Dabei stehe ich seitlich auf dem Brett und werde von einem Wasserskilift – auch Cable genannt – gezogen. Nach einer kurzen Einführung habe ich den Dreh schon ganz gut raus. Die Sonne scheint und das Meer ist warm. So macht Wakeboarding Spaß!
Krk ist die größte Insel in der Region. Hier gibt es Kiesel- und Karststrände. Das Wasser ist ganz klar und man kann bis auf den Grund schauen. Wer Sandstrände mag, wird auf der Nachbarinsel Rab fündig.
Die Altstadt von Krk ist einen Besuch wert.
Ich schlendere durch malerische Gassen und sehe mir eine alte Befestigungsanlage an. In Kroatien findet man viele Befestigungsanlagen. Sie dienten zum Schutz vor Seeräubern.
In der Bucht Puntarska Draga befindet sich die kleine Insel Kosljun. Von Punat aus ist man mit dem Taxiboot schnell da.
Sie hat einen Durchmesser von nur 300 Metern und es leben ausschließlich Franziskanermönche dort. Das Kloster, die Kirche (15. Jahrhundert) und das dazugehörige Museum könnt ihr besichtigen.
In der geschützten Bucht befindet sich auch der Ausgangspunkt zur Inselwelt der Adria. Die Marina Punat ist ein moderner Yachthafen mit über 850 Liegeplätzen. Ich spaziere durch die Marina und schaue mir die imposanten Schiffe an.
Die Marina ist für Besucher geöffnet und hat ein gutes gastronomisches Angebot.
Ein typisches Gericht von der Insel Krk heißt Šurlice. Das sind Nudeln, die von Hand mit einer Stricknadel geformt werden. Dazu kann man gut ein Glas Žlahtina trinken, ein Weißwein, der nur auf der Insel Krk angebaut wird.
Es ist schon spät und ich muss los. Vor mir liegt noch eine zweistündige Autofahrt. Es geht zurück nach Istrien. Und zwar nach Rovinj.
Istrien: Rovinj
Rovinj war eine Insel, die erst im 18. Jahrhundert mit dem Festland verbunden wurde. Die Altstadt von Rovinj ist ein echtes Highlight.
Sie liegt auf einem Hügel und es gibt unzählige kleine Gassen, durch die ihr schlendern könnt, bis ihr auf die Kirche der heiligen Euphemia stoßt. Von dort aus habt ihr einen wundervollen Blick auf die Umgebung.
Die Hausfassaden, Terrassen, Balkone und Kopfsteinpflaster erzählen die Geschichte von Rovinj. Der Ort wirkt wie ein Museum, ist aber viel lebendiger.
Es gibt so viele charmante Bars und Restaurants und hinter jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. In Rovinj kann man gut Fisch essen.
Rovinj wirkt auf mich authentisch, ist aber ein auch Touristenmagnet. So ist auch das Angebot an Aktivtäten reichhaltig. Man kann z. B. Mountainbikes ausleihen, Delfine beobachten oder mit dem Schiff einen Tagesausflug in das benachbarte Venedig machen.
Wer Zeit am Strand verbringen möchte, folgt am besten der Promenade Richtung Süden. So gelangt man zu einer Landzunge mit einer tollen Parkanlage (Park šuma Zlatni). Dort gibt es viele kleine Buchten.
Mit dem Schiff fährt man etwa 15 Minuten nach Red Island (St. Andreas). Auf der kleinen Insel gibt es einen schönen Kiesstrand mit Wassersportmöglichkeiten.
Hier bin ich mit Nenad verabredet. Er will mir zeigen wie man taucht. In der Gegend gibt es viele gesunkene Schiffe, in denen man Wracktauchen kann. Da ich noch nie getaucht bin, nehmen wir davon erst einmal Abstand.
Wir tauchen am Strand. Nenad erklärt mir alles und los geht’s. Wir tauchen 6 Meter tief, das Wasser ist klar und ich sehe sogar ein paar kleine Fische.
Dann probiere ich Stand Up Paddeln. Ich werde mit Brett und Paddel ausgerüstet und paddele los. Das ist ganz leicht und man kommt schnell voran.
Gerne würde ich auch noch windsurfen. Aber ich habe keine Zeit mehr, denn ich muss schon wieder nach Hause.
Dann muss ich eben noch einmal wiederkommen nach Kroatien. Am besten wieder im September, dann ist es angenehm warm und nicht zu heiß. Und am liebsten wieder nach Rovinj, denn hier hat es mir am besten gefallen.
Die Altstadt hat ein tolles Flair, es gibt ein reichhaltiges Angebot an Aktivitäten und ihr findet hier schöne Strände und Buchten. Mit dem Mietwagen könnt ihr gut die Region (Krk, Opatija, Pula) erkunden. Bis bald!
Verbindet ihr auch Kindheitserinnerungen mit Kroatien? Welches ist euer Lieblingsort?
Vielen Dank für die Unterstützung an die Kroatische Zentrale für Tourismus (auf der Website findet ihr viele hilfreiche Informationen), die die Reise ermöglicht hat.
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Anja Beckmann
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4 Kommentare
Doris
17. Juli 2018 um 08:30Ich war diesen Winter in Opatija und es hat mir richtig gut gefallen. Die vielen hippen Lokale, kleinen Boutiquen und alten Villen und Gebäude. Es fühlte sich an als wäre man in einer Stadt wie Wien, nur eben klein und mit Meer. :)
Liebste Grüße
Doris
Anja Beckmann
17. Juli 2018 um 14:39Hallo Doris,
ja, wirklich schön! Ich muss auch bald mal wieder nach Kroatien…
Liebe Grüße
Anja
Monika Kazmirek
20. Oktober 2015 um 23:39Mein Lieblingsort ist seit 33 Jahren Baška auf der Insel Krk. Bin nun schon seit 3 Monaten hier. Die beste Zeit – zumindest für mich – ist April, Mai, Juni und September, Oktober… Aber auch im Winter ist es sehr schön hier…
Zoe
24. September 2015 um 02:44Einfach schön.
Dein Artikel und besonders die Fotos haben mich an die Zeit in Krk diesen Sommer erinnert.
Ich vermisse das Essen, die Sonne und den Duft des Meeres..
Opatija kann ich auch nur weiterempfehlen..
Als Kroatin war ich natürlich schon oft in Kroatien unterwegs.. auch als Kind..
Die Menschen sind einfach super dort.. ☺