Blogger Relations für Reiseblogger

Gerade war ich in Frankreich auf einer tollen Bloggerreise: eine kleine Gruppe, schöne Möglichkeiten für Fotos und Videos sowie genügend Zeit. Doch es kann auch anders laufen… Hier kommen meine Tipps aus Bloggersicht für Blogger Relations für Reiseblogger – von der Kontaktaufnahme über Maßnahmen bis hin zur Erfolgskontrolle.

Anja Beckmann über Blogger RelationsNach einer einjährigen Weltreise habe ich 2012 mein Reiseblog Travel on Toast gegründet. Inzwischen war ich auf zahlreichen Blogger- und Pressereisen – etwa nach Guatemala, Thailand oder Malta. Viele Reisen übernehmen auch die 6 Mitglieder meines Redaktionsteams.

Außerdem bin ich Markenbotschafterin bei Kampagnen wie #ebayinspiriert, #ehrlichnrw (Deutsche Bahn) oder #t100travel (Asus). Und ich schreibe für viele Corporate Blogs.

Seitdem ich mein Blog gestartet habe, hat sich einiges getan: Blogger professionalisieren sich zunehmend. Und auch viele Destinationen, Reiseveranstalter, Airlines, Hotels oder PR-Agenturen haben sich mittlerweile gut auf Blogger eingestellt. Leider sind noch nicht alle top in Blogger Relations, deshalb schreibe ich diesen Artikel.

Mit dem Blog habe ich mir einen Traum erfüllt: Mit der Tätigkeit Geld verdienen, die mir am meisten Spaß macht. Damit unterscheide ich mich von anderen, die einen Vollzeitjob haben und nebenher bloggen – aus Spaß an der Freude.

Ich war lange Zeit Journalistin und Pressesprecherin. Heute bin ich selbstständig als Reiseblogger und als Berater für Blogger Relations, Blogs und Social Media.

Meine Tipps für Blogger Relations für Reiseblogger:

Kontaktaufnahme

Erstkontakt per E-Mail
Wenn man mich anruft, dann bin ich gerade auf Reisen, gebe Seminare oder arbeite an Konzepten für Kunden. Günstig ist das nie für den Start in die Blogger Relations. Noch schlechter ist es bei den Bloggerkollegen, die einen Vollzeitjob haben. Deshalb besser eine Mail schicken!

E-Mail mit allen Details
Schreiben Sie mir gerne an hallo@travelontoast.de. Wer sind Sie, was möchten Sie von mir und was habe ich von einer Kooperation? Etwa interessanten Content, mehr Reichweite oder ein Honorar? Übrigens werden viele Blogger beim Erstkontakt gerne gesiezt.

Vorher über Blog informieren
Sie sparen sich und dem Blogger Zeit, wenn Sie sich das Blog vorher anschauen. Über “About” oder “Werbung & PR” sowie die Kategorien und Artikelüberschriften erhalten Sie schon viele Informationen.

Einige Blogger möchten generell nicht mit Unternehmen kooperieren. Ich bin dafür offen, habe deshalb unter Werbung & PR meine Mediadaten hinterlegt (werden monatlich aktualisiert) – etwa zur Anzahl der Blogleser, Social Media Kontakten, Zielgruppe oder bisherigen Kooperationen.

Bei mir heißt es: “In diesem Blog geht es um die schönen Dinge des Lebens: Sonne, Strand, Wassersport, Abenteuer, Großstädte, leckeres Essen, Entspannung bei Yoga und Wellness sowie Luxus mit 4 und 5 Sterne Hotels. Mein 6-köpfiges Autorenteam und ich schreiben vor allem über Fernreisen, die Sonnenziele Europas und Städtereisen.”

Für Familienreisen ist z. B. Mrs. Berry ein passendes Blog, für Ziele in Deutschland Teilzeitreisender und für Kultur Meikemeilen.

Keine unverlangten Warensendungen
Jede Woche kommen mehrfach unverlangt Päckchen für mich an. Über ein paar Sachen freue ich mich, anderes ist für mich völlig wertlos – z. B. ein Ballon in einem großen Karton. Doch oft muss ich für diese Pakete extra zur Post laufen, da weder ich noch Nachbarn da waren. Bitte deshalb vorher bei solchen Blogger Relations Aktionen anfragen!

Maßnahmen

Bloggerreisen
Je früher die Einladung zu einer Reise kommt, umso besser sind die Chancen, dass ich mitfliegen kann. Ansonsten vertreten mich meine Autoren, wie gerade Ariane in Ecuador oder Daniel in der Türkei. Sie schreiben dann für mein Blog und ich teile ihre Bilder auf den Social Media Kanälen von Travel on Toast.

Ich verreise am liebsten allein (individuelle Reise) oder mit einer kleinen Gruppe. Zu dritt wie in Frankreich war perfekt, mit 10 geht es gerade noch so.

Denn je mehr wir sind, umso weniger Zeit bleibt für eigene Interessen und Recherchen. In Marseille sind wir drei einen Vormittag lang unabhängig voneinander losgezogen – das gab unterschiedliche Bilder und Geschichten. Gut für uns, weil passend zu unseren Blogs. Gut aber auch für das Tourismusamt.

Ich freue mich immer über ein Programm, das mir schöne Stories liefert. Und über genügend Zeit, um diese zu entdecken.

Oft mache ich mir unterwegs ausführliche Notizen oder starte schon mit dem Schreiben, so dass ich die Artikel während oder kurz nach der Reise online stellen kann.

Über Social Media können meine Leser die Reise direkt miterleben. Ich brauche jedoch Wifi zum Posten, ob im Hotel, im Restaurant oder über ein mobiles Wifigerät.

Ein Blogger hat seinen Artikel veröffentlicht? Dann verbreiten Sie ihn über Ihre Social Media Kanäle. Sie haben dabei Content gewonnen, der Blogger freut sich über eine erhöhte Reichweite. So nutzen Blogger Relations beiden Seiten.

Allerdings sollten Sie immer nur die Links teilen. Sie möchten Fotos des Bloggers für Ihre Website verwenden oder sein Video auf Ihrem Unternehmensblog einsetzen? Fragen Sie den Blogger, für viele wird das gegen ein Honorar in Ordnung sein.

Pressemitteilungen nur als Ideengeber
Ich blogge nur über selbst Erlebtes. Auf vielen Verteilern stehe ich trotzdem, weil ich dadurch Anregungen für spätere Reisen bekomme. Den jeweiligen Blogger aber besser vor Aufnahme in den Verteiler fragen, ob er das möchte.

Kennzeichnung von Advertorials
Wenn Unternehmen und Thema passen, nehme ich gerne Advertorials an. Diese redaktionell gestalteten Anzeigen sind immer am Anfang als Werbung gekennzeichnet.

Die Links sind googlekonform auf Nofollow gesetzt. Damit werden sie für das Googleranking nicht gezählt.

Ich gehöre zur Gemeinschaft der Reiseblogger, die den Reiseblogger-Kodex beachten. Zudem bin ich Mitglied der Professional Travel Bloggers Association (PTBA).

Honorar
Für Kampagnen bekomme ich als Markenbotschafter ein Honorar, ein Gewinnspiel kostet Handlingsgebühren (außer der Gewinn ist sehr attraktiv) und auch für Corporate Content (z. B. Blogartikel für Unternehmensblogs) werde ich bezahlt. Damit decke ich einen Teil meines Lebensunterhalts ab.

Auf PR-Seite ist deshalb wichtig, für Blogger Relations ein entsprechendes Budget einzuplanen. Wie hoch das ist? Das hängt von Faktoren wie Leserzahl und Bekanntheitsgrad ab, kann aber selbst bei ähnlich starken Blogs schwanken.

Fragen Sie ruhig offen an mit einem Honorarvorschlag von Ihrer Seite oder mit der Frage nach dem Honorar des Bloggers.

Erfolgsmessung für Blogger Relations
Bitten Sie den Blogger, Ihnen den Link des Blogartikels zu schicken, wenn er erschienen ist. Auch die URLs der Social Media Posts können Sie sich zuschicken lassen. Ich habe auch schon Google Analytics Daten zur Leserzahl des Blogbeitrags verschickt. Bei Gewinnspielen gebe ich an, wie viele Leser der Beitrag hatte und wie viele Teilnehmer es gab.

Weiterlesen
Blogger Relations: Relevante Blogs finden – eine Checkliste
Traumjob Reiseblogger?
Die besten Reiseblogs

An die Reiseblogger unter euch: Habt ihr noch Tipps zu Blogger Relations?

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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19 Kommentare

  • Antworten
    Michael
    20. Juli 2015 um 14:49

    Ein schöner und informativer Artikel! Ich sammle selbst erst seit einigen Monaten erste Erfahrungen mit Kooperationen, habe selbst erst vor kurzem meine erste Pressereise erlebt. Ich bin erstaunt, wie unterschiedlich man als Blogger doch behandelt wird. Sehr gute Erfahrungen mache ich im direkten Umgang mit Unternehmen. Im Umgang mit Agenturen oder Marketingfirmen habe ich bisher eher negative Erfahrungen gesammelt. Durch die inzwischen große Fülle an guten Blogs am Markt, scheint es durchaus üblich zu sein, zu versuchen, mit möglichst wenig (finanziellen) Aufwand, Blogs deutlich unter Wert zu Kooperationen zu bewegen. Bei manchen Anfragen hat man gar das Gefühl, man müsste noch dankbar sein, wenn man einen Artikel o.ä. für ein quasi “Trinkgeld” schreiben dürfte. Ich lehne im Moment jedenfalls mehr Angebote ab, als ich annehme. Glücklicher Weise betreibe ich meinen Blog nur nebenberuflich und bin finanziell nicht darauf angewiesen. Ich wünsche mir vor allem eines im Umgang zwischen Blogger und Kooperationspartnern – Fairness & Ehrlichkeit. Ein guter Artikel kostet nun mal Zeit und wird von mir auch mit entsprechender Sorgfalt erstellt. Dafür erwarte ich im Gegenzug aber auch eine faire Vergütung und einen respektvollen Umgang miteinander.

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