Beitrag von Melanie Zanin. Es ist grau und kalt, als ich in Düsseldorf in mein Flugzeug steige, das mich in knapp zwei Stunden nach Thessaloniki bringt. Ich habe mir eine kleine Route zusammengestellt: Es geht auf die griechische Halbinsel Chalkidiki, die ich mit allen Sinnen genieße.
Inhaltsverzeichnis
Riechen: Meeresluft in Griechenland
Es ist farbenfroh, klar, warm und duftet nach Meer, als ich in Thessaloniki lande.
Ich bin zum ersten Mal in Griechenland. Lange habe ich dieses Land bei meinen Reiseplanungen links liegen gelassen. Zu touristisch, zu viel Cluburlaub und zu krisenreich. Aber stimmt das eigentlich alles?
Es wird Zeit, dass ich mich von den Vorurteilen trenne und einfach mal selber erlebe, wie Griechenland tatsächlich ist. Dabei verlasse ich mich ganz auf meine Sinne.
Sehen: Ankunft auf Chalkidiki
Ich checke nach gut 30 Minuten Fahrt vom Flughafen Thessaloniki im Ikos Olivia All-Inclusive Strandresort in Gerakini ein.
„Die Chalkidiki“ ist eine Halbinsel mit drei Fingern, die in das Ägäische Meer ragen: Kassandra, Sithonia und Athos.
Auf Athos befinden sich der gleichnamige Berg und die Pilgerstätten. Das Betreten ist nur männlichen Pilgern erlaubt.
Fühlen: Laufen auf dem Sandstrand des Ikos Olivia Resorts
Es gibt sicher viel zu entdecken auf der Chalkidiki. Ich entdecke erst einmal die Umgebung um mich herum. Gerakini liegt zwischen den zwei Halbinseln Kassandra und Sithonia.
Die Poollandschaft des Ikos Olivia entspricht der Weitläufigkeit der Anlage. Ich habe die Wahl zwischen einem Lagunen-Pool mit Wasserbar, dem 450 Quadratmeter großen Hauptpool oder dem Privatpool, da ich zu den Deluxe-Collection-Gästen gehöre.
Wahl zwischen 5 Restaurants
Als der kleine Hunger einsetzt, kann ich mich zwischen 5 Restaurants entscheiden – angefangen von A wie asiatisch im Anaya, bis O wie Ouzo.
Das Ouzo befindet sich direkt am Strand, so dass ich mit den Füßen im Sand speisen könnte.
Doch ich entscheide mich für ein windgeschütztes Plätzchen im lichtdurchfluteten Innenbereich. Hier werfe ich einen Blick in die Karte mit ihren landestypischen Speisen.



Schmecken: Griechisches Essen & Wein
Zu Beginn gönne ich mir ein Gläschen Wein und ein paar Mezze, das sind kleine griechische Vorspeisen.
Um mich ist es ruhig, grün und ich bin mit ein paar Schritten am Meer. Die Umgebung des Ikos Resorts Olivia mit seiner parkähnlichen, weitläufigen Anlage bietet mir eine perfekte Oase der Entspannung.
Umland entdecken
Von hier lässt sich die Chalkidiki bequem und komfortabel entdecken. Genau das will ich nun tun. Am besten mietet ihr euch dafür einen kleinen Bus oder nehmt an einer organisierten Tour teil. Auf www.syrtakitravel.gr findet ihr dazu mehr Infos.
In Griechenland ist der Frühling bereits eingezogen. Bei der Fahrt über die schmalen Landstraßen ziehen immer wieder sattgrüne Weinberge an mir vorbei. Ist Griechenland und die Gegend um Chalkidiki denn ein solch großes Weinanbaugebiet?
Zu Gast auf dem Weingut
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, biege ich beim nächsten Weingut ab und finde mich vor einem urigen Landhaus wieder. Es gehört Marianna und ihrer Familie.
Mariannas Sohn Sakis Kazakis empfängt mich mit offenen Armen. Und kurz darauf befinde ich mich inmitten der eineinhalb Meter hohen Weinreben.
Ich bekomme schnell einen Eindruck davon, was man alles aus den Pflanzen produzieren kann. Es beginnt mit eingelegten Blättern, die als Ntolmadakia den Reis zusammen halten, über Rosinen bis hin zu Traubensirup, einem natürlichen Süßungsmittel.
Nur eine einzige, aber elementare Sache fehlt, der Wein. “Wir machen alles aus Wein, außer Wein”, so Sakis. Aber hey, Griechenland hat ja noch mehr zu bieten als Wein!
Nach dem Rundgang lasse ich mich mit den Familienmitgliedern in einer kleinen grünen Laube zu einer wohlverdienten Pause nieder. Sie versorgen mich mit all den kulinarischen Köstlichkeiten, die aus eigener Produktion hervor gehen.
Auf meinem Teller finden sich sauer eingelegte junge Weinreben, ein leckerer Kuchen gefüllt mit Weinblättern in der Art eines Börek und die obligatorischen gefüllten Weinblätter. Die köstlichsten, die ich je gegessen habe.
Hören: Zu Gast beim Klavierbauer
Weiter geht die Erlebnisreise der Sinne. Sakis empfiehlt mir einen benachbarten Klavierkonstrukteur zu besuchen. Das klingt so verrückt, dass ich mich gleich auf den Weg mache.
Nach ein paar Minuten stehe ich tatsächlich vor einem unscheinbaren Haus. Es könnte auch ein Wohnhaus sein, in dessen Wohnstube ein paar Klaviere stehen. Aber dann gelange ich durch eine kleine Tür in die Werkstatt des Klavierkonstrukteurs und bin überwältigt.
Drei offene Klaviere stehen da vor mir. Außerdem viele lose Klavierteile, Saiten, Holz und Farbe. Zwischen den Klavieren ragen die griechischen „Laternas“ hervor, eine traditionelle griechische Drehorgel.
Wenn Pano Ioannidis, der Klavierbauer, Zeit hat, baut er kunstvolle Klaviere.
So auch das Klavier, das er bis zur Hälfte im Wasser gefunden hat. Das hat er kurzerhand aus dem Wasser heben lassen und ihm eine Struktur von Sand und Meer gegeben. Auch die Farbigkeit hat er nachempfunden und so ein einzigartiges Kunstwerk geschaffen.
Pano macht eigentlich aus allem Kunst, was das Klavier so hergibt. Die Instrumente werden voll funktionsfähig aus Asien gekauft. Sobald sie die Schwelle von Panos Haus überschreiten, werden sie ausgeschlachtet, denn es kommt Pano nur auf den Stahlrahmen an.
Den Körper des Klaviers baut er selber um das Gerüst herum. So kann er den Klang selber bestimmen und der soll von ausgezeichneter Qualität sein.
Bootstour mit Delfinen
Nach diesem Ohrenschmaus wird es Zeit, ein wenig mehr vom Land zu erleben. Ich möchte mir noch etwas die frühlingshafte Luft um die Nase wehen lassen.
Mein Ikos Olivia Resort bietet eine kleine Bootsfahrt entlang der Küste von Kassandra an. Ich fahre also weiter nach Nea Moudania, einem Örtchen, an dessen kleinem Hafen einige Yachten und Boote ankern.
Da steht es schon und wartet auf mich, das Motorschiff Sunday. Ich sichere mir einen windstillen Platz am Bug. Hier mache ich es mir bequem und genieße die vorbeiziehende Landschaft.
Kapitän Panos Kalantidis steht mir auf alle Fragen Rede und Antwort. Er erklärt mir die Orte, an denen wir vorbeischippern.
Plötzlich ein Aufschrei von der Reling, es bewegt sich etwas in der Ferne im Wasser. Schnell zeigt sich, dass ein kleiner Schwarm Delfine von weitem an unserem Boot vorbei schwimmt und springt. Was für eine Überraschung!
Zwischenstopp in Nikiti
Auf dem Rückweg nach Gerakini mache ich noch einen kleinen Stopp in dem malerischen Dörfchen Nikiti.
Da es hier wirklich nicht viel mehr als Ruhe, einen schönen Ausblick und ein bezauberndes Café gibt, genieße ich genau das.
Ich bestelle mir einen typischen Frappé und ein etwas seltsames Dessert.
Es kommt ein Glas Wasser mit einem Löffel, auf dem eine weiße Paste klebt. Sie schmeckt etwas nach Zahnpasta und nicht wie beschrieben nach Vanille. Es heißt „Ypovricheio“, was U-Boot bedeutet und wird meist von Kindern oder eben Touristen bestellt.
Die Tage auf Chalkidiki gehen wie im Flug vorbei. Ein letztes Mal genieße ich den wunderbaren Sonnenuntergang am weitläufigen Strand von Gerakini im Ikos Olivia Resort.
Bei einem ausgezeichneten griechischen Dinner – untermalt von leichten Weinen und einem unglaublich schönen Blick auf das Meer – ziehe ich ein kleines Resümee meiner Eindrücke und der anfänglichen Bedenken.
Mein Fazit
Ich wurde in Griechenland sehr gastfreundlich, mit offenen Armen empfangen. Natürlich bleibt der Gedanke, dass ich an einem Ort Urlaub mache, wo es den Bewohnern finanziell nicht gerade gut geht. Ein Grund mehr, das Land noch öfter zu besuchen. Es gibt noch so viel zu entdecken. Griechenland hat mich für sich gewonnen!
Wart ihr schon mal auf Chalkidiki? Was gefällt euch dort besonders gut?
Ikos Resorts hat mir die Reise nach Griechenland zusammen mit dem Veranstalter Attika Reisen und dem Busunternehmen Syrtakitravel ermöglicht. Vielen Dank dafür!
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Anja Beckmann
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4 Kommentare
Ivonne
23. August 2016 um 14:28Mir hat Chalkidiki und ganz besonders Nikiti wunderbar gefallen :-)
Du hast tolle Fotos gemacht !
Alex
24. Mai 2016 um 21:09Ich war schon öfter in Griechenland, da ein Teil meiner Familie daher kommt, aber irgendwie landet man dadurch immer im selben Ort und wird schnell dazu verleitet, die Zeit dort am Strand zu verbringen, statt die Gegend zu erkunden. Aber ich bin mir sicher, dass ich beim nächsten Mal ein bisschen mehr vom Land erkunden werde! :)
Melanie
24. Mai 2016 um 09:27Das freut mich sehr, Kati. Nichts wie hin, die Flüge sind sehr günstig! LG Meli
kati
24. Mai 2016 um 06:45dieser beitrag mach wirklich lust auf griechenland!