Hinflüge sind toll: Ich freue mich auf das Land, die Wärme und die neuen Eindrücke. Zurück packt mich meist der Katzenjammer. Klar ist es schön, Carsten endlich wieder zu sehen! Aber der Winter in Köln ist grau, nass und kalt. Die Rückkehr nach 1 Monat Asien wird mir dieses Mal versüßt: Ich darf die neue Business Class von Condor testen. Ich erzähle euch, ob sich der Aufpreis für Liegesitz, Unterhaltungsprogramm und Essen lohnt.
Einen Monat lang bin ich in Asien unterwegs: Ich nehme an einer Yogawoche auf Bali teil, bin 10 Tage lang auf Rundreise in Indien und den Rest der Zeit in Thailand. An Temperaturen um die 30 Grad, Sonne sowie Strand und Pool habe ich mich in Südostasien schnell gewöhnt. Jetzt geht es wieder zurück ins kalte, kalte Deutschland.
3 Klassen bei Condor Langstreckenflügen
Mit Condor bin ich schon oft geflogen, z. B. nach Südafrika, Mexiko und Teneriffa. Auf Langstrecken bietet die Airline drei Klassen an: Economy, Premium Economy und Business Class (vorher Comfort Class).
Ich hatte bisher meist die Premium Economy Class. Denn mit 1,80 Metern und langen Beinen freue mich über mehr Beinfreiheit. Was mir bei Fliegen noch wichtig ist? Ein gutes Unterhaltungsprogramm sowie Essen und Trinken. Jetzt teste ich die Business Class von Condor.
Schneller Check-in bei der Business Class
Mein Flug geht um 11.25 Uhr morgens, um 18 Uhr sollen wir in Frankfurt landen. Die Zeitverschiebung beträgt 6 Stunden. Von meinem Hotel in Bangkoks Viertel Silom aus bin ich um 7.45 Uhr mit dem Taxi gestartet, um 8.30 Uhr komme ich am Flughafen Suvarnabhumi an.
Vor den Condorschaltern haben sich schon Schlangen gebildet. Doch am Schalter für die Business Class ist nur eine Familie vor mir – das geht also sehr schnell. In der Business Class dürfte ich 30 Kilo Gepäck mitnehmen. Ich reise aber wie immer nur mit einem Trolley in Handgepäckgröße sowie Kamera- und Notebooktasche.
Wie schwer wohl mein Koffer mit den ganzen Mitbringseln für Familie und Freunde ist? 10 Kilo wiegt er, er hat auf der Asienreise 2 Kilo zugenommen.
Bei Check-In händigt mir die Mitarbeiterin neben der Bordkarte auch einen Fast Lane Ausweis und eine Zutrittskarte zur Business Lounge aus.
Fast Lane zum Gate
Ich folge dem gelben Pfeil zur Fast Lane, die auch Crewmitglieder, Diplomaten oder Mönche nutzen. Nach gerade mal 15 Minuten habe ich Sicherheits- und Passkontrolle hinter mich gebracht.
In der Lounge auf den Abflug warten
An Gate E10 fliegt mein Flieger ab. Ich habe noch 2 Stunden Zeit und gehe in die Business Lounge im Bereich G. Ein Verzeichnis der Lounges an den verschiedenen Flughäfen findet ihr übrigens hier.
Gemütliche Sessel stehen bereit. Dazu Essen und Trinken: Im Angebot sind verschiedene Sandwiches, z. B. mit Huhn, Thunfisch oder Gemüse. Außerdem Omelettes mit Pilzen oder Tomate, Suppen und herzhaftes Gebäck wie Spinattaschen. Oder wollt ihr lieber Toast, Cerealien oder Pancakes? Als Nachtisch gibt es Kuchen oder Früchte wie Papaya, Ananas und Melone.
Ich nutze das schnelle Internet, um noch arbeiten. Dazu nehme ich mir etwas von den Kaltgetränken aus dem Kühlschrank.
Abflug mit Begrüßungs-Getränk
Dann muss ich schnell zum Gate, das Boarding beginnt in 10 Minuten. Auch hier darf ich mit den ersten Gästen an Bord gehen. Das ist schön, denn der Flieger ist fast komplett voll.
Ich habe Sitz 1A in der Business Class. Und er ist wirklich klasse! Am Fenster, mit viel Platz für die Beine und einem netten Sitznachbarn aus dem Ruhrgebiet. Er schwärmt mir von Myanmar vor, wo er gerade mit seiner Frau war: Kultur, Menschen und Essen seien einfach toll. Ein neues Reiseziel, das ich über Bangkok erreichen kann…
Begrüßt werden wir von der freundlichen Purserin Annette Schmidt und ihren ebenso netten Kolleginnen. Wir können wählen zwischen Cava und Orangensaft als Welcome-Drink.
Dann heben wir ab. Tschüss Bangkok, bis bald! Der Pilot informiert uns, dass wir wegen des starken Gegenwindes eine Zwischenlandung in Bulgarien haben werden. Denn dort muss aufgetankt werden. Dadurch dauert unser 11-Stunden-Flug eine Stunde länger.
Liegesitze
Gegenüber der Comfort Class gibt es in der neuen Business Class verstellbare Sitze: Es sind vollautomatische Liegesitze mit einer Neigung von 170 Grad und einer Liegefläche von über 1,80 Meter. Ihr könnt wählen zwischen vier verschiedenen Sitzpositionen. Und dann lassen sich Lehne, Sitz und Fußteil auch noch individuell verstellen.
Ich finde meinen Sitz sehr bequem. Nach vorne und zur Seite ist mehr als genug Platz. Und ich schaffe das, was mir auf Flügen nur ganz selten gelingt: Ich schlafe für mehrere Stunden ein. Dazu habe ich den Sitz auf Liegeposition gestellt und mich in die Decke gemummelt. Die Schlafbrille aus dem Gästekit brauche ich gar nicht.
Essen im Flugzeug
Die zwei Stunden bis zum Mittagessen vergehen sehr schnell. Serviert wird das 5-Gänge-Menü auf einer Leinendecke und Porzellangeschirr mit echtem Besteck.
Als Vorspeise gibt es Rindfleisch mit Apfel-Sellerie-Salat, lecker herzhaft mit einer dazu passenden süßen Note. Weiterhin Riesengarnelen mit Pomelo-Frucht und einer Terrine von Meeresfrüchten mit Pesto. Für den Vitamin-Kick sorgt Blattsalat mit Paprika. So hübsch wie es aussieht, so gut schmeckt auch alles.
Von den drei Hauptspeisen zu Auswahl (Fleisch, Fisch oder vegetarisch) entscheide ich mich für das Rinderfiletmedaillon mit Steinzpilzrahmsauce, Karotten, Zuckerschoten und Schupfnudeln. Damit ist alles auf dem Teller, was ich gerne mag. Dazu nehme ich einen Sauvignon Blanc aus Südafrika von 2014. Er schmeckt leicht, frisch und fruchtig.
Die Käseauswahl vom Titelbild hat es mir besonders angetan: Rauchkäse, Morbier und Cheddar mit getrockneter Aprikose und Pflaume. Käse mag ich fast so gerne wie Süßes. Es gibt danach noch Tiramisu mit Schokoladensoße zum Nachtisch.
Ebenfalls sehr gut ist der Nachmittagssnack. Ich esse erst herzhaften Schinken, Lachs und Käse mit Brot. Dann folgen Käsekuchen- und Browniehappen – ich nehme dazu das Obst wie Ananas, Trauben und Drachenfrucht (eine Erinnerung an Thailand).
Zum Thema Essen im Flugzeug habe ich übrigens Michael Lins (Leiter Borddienst bei Condor) alle Fragen gestellt, die ich schon immer mal beantwortet haben wollte: Riechen und schmecken die Gerichte anders als am Boden? Welche Sonderwünsche werden berücksichtigt? Wo wird das Essen zubereitet und wie kommt es dann in den Flieger? Diese Antworten und noch mehr findet ihr im Artikel.
Filme & Serien auf 15-Zoll-Monitor
Ich kann aus 32 Filmen auswählen, es ist ein Mix aus Neuerscheinungen und Klassikern. Fast alle kommen aus den USA, die Genre reichen von Action und Fantasy über Romantik bis hin zu Zeichentrickfilmen.
Darunter ist auch einiges für mich wie etwa “One Day”, “The Notebook” (ich muss jedes Mal heulen), “The Hunger Games” oder “The Bourne Legacy”. Ich gucke die Filme in der englischen Originalversion, ihr könnt aber natürlich auch auf Deutsch schauen.
Bei den Serien werde ich zwischen “2 Broke Girls”, “The Closer” oder “The Mentalist” nicht so richtig fündig. Die Folge “The Big Bang Theory” habe ich schon gesehen. Doch dann entdecke ich “The Food Hunter in Northern India” – da war ich ja gerade erst.
Musikprogramm
Ich könnte auch Musik hören, habe aber meine eigene auf dem iPhone mit. Das kann ich auch gleich am Platz aufladen.
Lesefutter
Gleich am Anfang kommt eine Flugbegleiterin mit einem Wagen vorbei, darauf viele Zeitschriften und Zeitung. Ich nehme “Freundin”, “Bunte” und “Instyle”, lese in den Zeitschriften und höre dazu Musik.
Angenehme Atmosphäre
Die Zeit geht so sehr schnell vorbei. Was den Flug auch noch so kurz wirken lässt, ist die nette Stimmung an Bord. Die Flugbegleiterinnen schenken eifrig Getränke nach – ich könnte auf Flügen immer literweise trinken. Und neben den Hauptmahlzeiten gibt es immer wieder Snacks und leckere Kleinigkeiten.
Ich freue mich auch über die lilafarbene Orchidee im Bad. Purserin Annette Schmidt war auf dem Blumenmarkt in Bangkok und hat einige Blumen mitgenommen. Sie zeigt sie uns. Und mein Sitznachbar und seine Frau machen eine kleine Diashow und zeigen mir ihre schönsten Myanmarfotos. So wird die Rückkehr in den Winter wirklich versüßt!
Mein Fazit
Lohnt sich der Aufpreis für die Condor Business Class? Ich finde: Auf jeden Fall! Die Zeit ist sehr schnell herumgegangen – zwischen Filmen, Zeitschriften, Musik, Diashow, Nickerchen und leckerem Essen. Das Beste waren die netten Flugbegleiter und Sitznachbarn!
Seid ihr schon mal Business Class geflogen? Wie sind eure Erfahrungen?
Condor hat meinen Flug von Frankfurt nach Bangkok und zurück im Rahmen von #asien2015 unterstützt. Vielen Dank dafür!
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Anja Beckmann
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30 Kommentare
Bärbel Kotlenga
10. Februar 2015 um 09:03Hallo Anja,
nun hat der deutsche Winter uns wieder! Jedoch zehren wir noch von unserer wunderbaren Zeit in Myanmar! Ich bin übrigens ein Teil der “netten” Sitznachbarn aus dem Ruhrgebiet!!!
und muss auch zustimmen, dass der Flug wahrlich wie
im Fluge vergangen ist: nicht nur sehr bequem, sondern auch äußerst unterhaltsam und kurzweilig, von der netten Crew sehr umsorgt und verwöhnt!
Meist sind wir auf Langstrecken ECO premium mit Vietnam Airlines geflogen, vor ewigen Zeiten hatten wir uns einige Male die “LTU Luxusklasse” gegönnt.
Doch dieser Flug rangiert ganz vorn – hab 5 Sterne vergeben!
Gruß aus dem Pott
Bärbel
P.S. Wir werden den Winter einfach verkürzen und sind demnächst für 3 Monate auf Mallorca – werden natürlich
auch Palma einige Besuche – über Ostern!!! – abstatten und auch Adressen aus Eurem Beitrag ausprobieren!
Sehr anregend übrigens Eure Reiseanregungen…..
Anja Beckmann
11. Februar 2015 um 19:21Hallo Bärbel,
wie schön, dich hier wieder zu treffen. :)
Vielen Dank für dein Kompliment! Dann wünsche ich euch eine schöne Zeit auf Mallorca.
Ich träume weiterhin von fernen Zielen. Myanmar steht dank eurer Diashow auf jeden Fall jetzt bei mir ganz vorn bei den Reisezielen!
Liebe Grüße
Anja
Travel Sisi
8. Februar 2015 um 15:06Hallo Anja
Wow – die Business Class der Condor hat ja Einiges zu bieten und das Essen sieht wirklich lecker aus! Ich bin bisher nur mit Emirates und Swiss Business geflogen und habe es auch immer sehr genossen. Ich hoffe, es ist bald wieder mal soweit :-) Vielleicht das nächste Mal dann ja mit Condor.
Liebe Grüsse
Travel Sisi
Simone Commeamus
8. Februar 2015 um 14:53Wow, das sieht ja wirklich klasse aus! Das Vergnügen in der Business-Class hatte ich bisher leider noch nie. Wenn ich mir deinen Bericht so durchlese, sollte ich das aber schnell mal nachholen ;-)
Liebe Grüße
Simone
Fotoliebe Online Magazin
8. Februar 2015 um 11:24Mein einziger Business Class Flug war bisher von Warschau aus nach Düsseldorf mit der Lot. Auf der kurzen Strecke macht es kaum einen Unterschied, das Essen ist zwar ein anderes aber noch immer nur ein kleiner Happen, auf der Entfernung aber ok. Der größte Vorteil war, dass der Mittelplatz freibleibt, man also mehr Platz hat und kein Fremder direkt neben einem sitzt. Das fand ich schon sehr angenehm, aber das wäre mir den Aufpreis nicht wert. Auf so einer langen Strecke sieht das natürlich wieder anders aus.
Liebe Grüße,
Nicole
Anja Beckmann
8. Februar 2015 um 13:09Hallo Nicole,
ja, bei der langen Strecke war ich sehr froh, genügend Platz nach vorne und zur Seite zu haben. Dass ich sogar beim Flug schlafen konnte, war neu für mich. :)
Liebe Grüße
Anja
Nora
7. Februar 2015 um 13:21Wenn man nur die Bilder vom Essen anschaut, meint man nicht, dass es sich um ein Flugzeugessen handelt. :)
Ich bin leider noch nicht Business Class geflogen, dafür war mir mein Geld bisher immer zu schade. Vielleicht gönne ich mir das irgendwann doch mal, aber dann wird es vermutlich schwierig, wieder auf die Economy Class umzusteigen…
Nicki
6. Februar 2015 um 10:21Das ist ja ein Wahnsinn! Da sieht man erst einmal, was einem als “Normalreisender” alles entgeht. Für mich ist der Flug immer das Schlimmste, wenn es in den Urlaub geht.
Mici
4. Februar 2015 um 12:16toll! wirklich spannend… vor allem klingt das sehr comfortabel =)
Anja Beckmann
4. Februar 2015 um 17:40Es war sehr bequem! :)
N.Berger
3. Februar 2015 um 11:14Klingt sehr angenehm…
Stev // travel-ing.de
2. Februar 2015 um 22:45Bin auch schon mit verschiedenen Airlines (LH, Austrian, Turkish Airlines, South African Airways etc…) in der Business Klasse geflogen. Dabei sind die Unterschiede wirklich enorm. Angefangen vom Sitzabstand (1,50-2m) und Sitzkonzept (1-2-1 vs. 2-3-2), über den Neigungswinkel (idealerweise 180°) und möglichen Unterdecken als Matratze bis hin zum Essen. Privat würde ich den Mehrpreis (meist das 6-8 fache) allerdings niemals zahlen ;-) Gruß Stev
Anja Beckmann
3. Februar 2015 um 00:44Hallo Stev,
es war auch nicht mein erster Business Class Flug und es wird nicht mein letzter sein. Zu Studienzeiten bin ich noch möglichst kostenbewusst gereist, aber jetzt arbeite ich ganz normal und möchte mir auf Reisen auch etwas gönnen. Bei Condor liegt der Mehrpreis übrigens deutlich niedriger als du angibst – siehe Website. Und die Business Class war bis auf zwei Plätze voll, es gibt also doch einige, die den Mehrpreis gerne bezahlen.
Viele Grüße
Anja
Manu
2. Februar 2015 um 20:47Bin schon mehrfach in der Business Class mit Air Berlin von und nach Nordamerika geflogen. Schätze vor allem auch die Möglichkeit sich langzumachen und die Ruhe. Das leckere Essen ist natürlich auch toll!
Anja Beckmann
3. Februar 2015 um 00:45Ja, dass ich mich hinlegen konnte, war ein großes Plus. :)