Hast du schon mal mitten im Dschungel übernachtet? Mit hohen Bäumen und Farn direkt vor deinem Fenster? Und bist von quakenden Fröschen und zwitschernden Vögeln aufgeweckt worden? Hast bei Wanderungen Schmetterlinge, Tukane und Kolibris gesehen? Das erlebe ich in der luxuriösen Mashpi Lodge im Nebelwald von Ecuador.
Es ist 6.30 Uhr und wir brechen bei Nieselregen zu einer Wanderung auf.
Untypisches Verhalten für mich? Stimmt, es ist etwas zu früh, etwas zu nass und Wandern ist sonst auch nicht unbedingt mein Ding.
Aber es gibt viel zu sehen im Nebelwald. “Morgens sind die Tiere besonders aktiv, sie frühstücken früh”, erklärt Guide Nestor.
Von Ecuadors Hauptstadt Quito aus sind wir in vier Stunden zur Mashpi Lodge gefahren, um 2 Tage tief im Nebelwald zu verbringen.
Bei dem Community Tourism Projekt Yunguilla habe ich den Nebel vermisst, der dem Wald seinen Namen gibt. Bei Mashpi hüllt er die Bäume ein wie ein weiches Tuch.
Die Dschungel Lodge ist in schlichtem Stil gehalten, mit großen Glasfenstern im Restaurant, im Spa und in den Zimmern.
Damit steht die Natur im Mittelpunkt.
Der Blick aus meinem Zimmer ist so grün, dass er fast wie eine Fototapete wirkt. Als ich den Raum das erste Mal betrete, bin ich überwältigt von dem Ausblick. Das Staunen angesichts von so viel Natur bleibt mir übrigens bis zum Ende meines Aufenthalts erhalten.
Die Besucher können bei geführten Ausflügen Vögel beobachten, das Schmetterlingshaus und Wasserfälle besuchen oder Sky Bike (Seilbahn-Fahrrad) fahren.
Unsere kleine Gruppe bei der Morgenwanderung besteht aus Elke (Meerblog), mir und unseren beiden Guides Nestor und Franklin.
Wir bekommen die “Special VIP 1:1 Betreuung” durch die beiden, da ein amerikanisches Ehepaar aus unserer Gruppe abgesagt hat.
Mit Gummistiefeln und Regenponcho ausgestattet – beides wird vom Hotel gestellt – stiefeln wir los.
Immer unseren beiden Guides hinterher.
Ich finde den Nebelwald richtig schön. Er liegt höher als der Regenwald und der dichte Nebel verleiht ihm eine verwunschene Atmosphäre.
Wir laufen den Weg entlang und halten immer mal wieder an, um etwa Vögel zu beobachten. Dieser hier hatte einen besonders großen Schmetterling zum Frühstück.
Ich wünsche mir einen Affen oder eine Ozelot-Katze herbei, doch die lassen sich leider nicht blicken.
Dafür kommen 1.600 Arten Schmetterlinge in der Gegend vor.
Im Schmetterlingshaus gibt es sie in verschiedenen Stadien – von der Raupe über die Puppe bis hin zum bunten Flatterwesen.
Auf der überdachten Terrasse wird gegen 9 Uhr das Frühstück serviert: frische Früchte wie Mango, Papaya and Trauben. Dazu Brot mit Käse. Das Beste aber ist der Ausblick auf den Nebelwald.
“Da ist ein Vogel”, rufe ich aufgeregt und weise auf ein orange-gelbes Exemplar. “Die schwirren hier schon die ganze Zeit herum”, meint Elke unbeeindruckt.
Am Vortag haben wir neben Tukanen schon Kolibris gesehen, in verschiedenen Größen und Farben. Sehr niedlich, sehr flink. Da sind die anderen Vogelarten deutlich einfach zu fotografieren.
Um uns vor Insekten zu schützen, zeigt uns Franklin einen Trick.
Er verrührt das Fleisch der Frucht Achiote mit etwas Wasser. Die Ureinwohner Yumbo machten das schon so und vermischten es mit Aloe Vera und Alkohol.
Nestor pinselt Elke und mir kühne Muster ins Gesicht. Mit unserer Kriegsbemalung treten wir den Rückweg an und tatsächlich – die Insekten lassen uns in Ruhe. Trotzdem freue ich mich, dass wir beim Hotel mit kühlen Tüchern begrüßt werden, um mich wieder in den Normalzustand zu versetzen.
Was den Aufenthalt in Mashpi zu etwas Besonderem macht, sind übrigens neben dem Dschungel die Angestellten. Sie sind sehr freundlich und sprechen meist gut Englisch. Und wenn nicht, dann kann ich weiter Spanisch üben.
Das Essen ist fantastisch: Morgens und mittags gibt es Buffet und abends Essen à la carte. Ceviche ist typisch für die Andenländer. Im Mashpi besteht sie aus Meeresfrüchten, die in Limettensaft mariniert und großzügig mit Koriander abgeschmeckt wurden.
Zum Dessert gibt es ausgefallene Eissorten wie Rote Bete (schmeckt genau danach, nur in süß und cremig), Karotte (lecker!) oder Baumtomate.
In der Mashpi Lodge probiere ich auch zum ersten Mal eine Schokoladenmassage aus. Schließlich stammt der Kakao für leckere Schokolade aus Ecuador. Danach bin ich völlig relaxt. Für mich der passende Abschluss für 2 schöne, entspannende Tage mitten im Dschungel.
Hast du schon mal eine Dschungel Tour unternommen?
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Zu dieser Reise haben mich Quito Turismo und Metropolitan Touring (Mashpi Lodge) eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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8 Kommentare
Michael
8. Mai 2016 um 20:03Das klingt wirklich toll. Werde ab August nach Ecuador ziehen und bin bereits jetzt begeistert von dem Land…
Anja Beckmann
9. Mai 2016 um 12:15Es ist ein wirklich tolles Land! :)
Charlotte
15. Februar 2015 um 15:45Hallo Anja,
tolle Tips hast du da. Ich fliege auch bald ab und mich interessiert diese Lodge doch sehr. Wie bist du denn da hingekommen wenn sie ca. 4h von Quito entfernt ist?
LG Charlotte
Anja Beckmann
15. Februar 2015 um 18:10Hallo Charlotte,
wir waren mit dem Reiseveranstalter Metropolitan Touring dort und sind mit einem Kleinbus angereist. Am besten fragst du einmal direkt bei der Lodge nach.
Liebe Grüße
Anja
Susi | black dots white spots
17. November 2014 um 20:24Superschöne Flashpacker-Unterkunft (ich mag auch den Forschungs- und Nachhaltigkeitsgedanken!!). Und dann noch die Vögel beobachten – wie toll! Dazu sag ich jetzt einfach mal: Bucket List 2015! :D
Elke
17. November 2014 um 11:31Du weißt ja, kurz vor Weihnachten. :-D
Elke
16. November 2014 um 23:25Schön, Anja!! Aber das mit dem Vogelzitat muss ich in meinem Artikel noch richtigstellen… ;-)
Anja Beckmann
17. November 2014 um 00:47Ich bin gespannt. :)
Liebe Grüße
Anja