Völlig frei sein und dorthin fahren, wohin wir wollen. Das genießen wir sehr, als wir 12 Tage lang die Republik Irland besuchen. Wir unternehmen mit dem Mietwagen einen Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way, mit 2.500 Kilometern eine der längsten Küstenstraßen der Welt. Hier kommen unsere Tipps für den Mietwagen in Irland – etwa zu Fahrzeugtyp und -ausstattung, Versicherungen, Navi, Linksverkehr und Maut.
“Wie ist es denn, mit einem Wagen im Linksverkehr zu fahren?”, fragen uns Freunde häufig. Denn Carsten und ich sind im gemeinsamen Urlaub am liebsten im Auto unterwegs, so auch in Irland. Unsere Antwort: „Man gewöhnt sich daran.”
Wir kommen mit dem Flieger um 22 Uhr in Dublin an. Ich war schon mal in Irland, für Carsten ist es das erste Mal. Für den Urlaub haben wir uns einen Mietwagen über Sunny Cars gemietet. Das ist ein Vermittler für über 8.000 Urlaubsorte in mehr als 120 Ländern. Er arbeitet mit lokalen Autovermietungen zusammen. Wir sind happy mit dem einfachen Buchen und dem Preis-Leistungsverhältnis bei unbegrenzter Kilometeranzahl.
Im Flughafen holen wir am Schalter der lokalen Autovermietung „Budget“ die Unterlagen und den Schlüssel für den Mietwagen ab. Wir fahren zu einer Freundin, um dort zu übernachten.
Schwierig: Nachts in einer fremden Großstadt landen und direkt im Linksverkehr fahren. Carsten muss sich als Fahrer erst einmal an den Verkehr und an das Schalten mit der linken Hand gewöhnen. Im Laufe unserer Reise wird das jedoch immer einfacher.
Ich kann nur jedem raten, gerade für den Wild Atlantic Way einen Mietwagen zu nehmen: Du kannst dein Tempo selbst bestimmen und Stopps einlegen, wann du magst. Bei den vielen schönen Fotomotiven ist das auch wichtig.
Unsere Tipps für den Mietwagen:
Größe des Fahrzeugs
Ich habe mit dem Nissan Micra einen Kleinwagen gebucht. Er ist günstig (309 Euro für die gesamte Zeit inkl. Versicherung), verbraucht nur 5,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer und man kann damit leicht einparken. Für uns genau die richtige Wahl!
Versicherungen
Mir war wichtig, dass wir für den Mietwagen Vollkasko- und KFZ-Diebstahlschutz ohne Selbstbehalt haben. Schließlich kann immer mal was mit dem Mietwagen passieren, auch wenn wir Glück hatten.
Automatik- oder Schaltgetriebe
Irland hat wenige große Städte wie Dublin oder Galway. Dafür besteht der Wild Atlantic Way aus vielen engen, kurvigen und hügeligen Straßen. Unser Tipp: Für die Städte ist Automatik einfacher, doch kaum auf der Küstenstraße angekommen, überwiegen die Vorteile des Schaltgetriebes.
Benzin oder Diesel
Diesel ist im Schnitt 10 Cent billiger. Die Spritpreise sind leider genauso hoch wie bei uns: Im Durchschnitt 1,59 Euro für Benzin (“unleaded”) und 1,49 Euro für Diesel (heißt überall so).
Klimaanlage
Wir hatten in unserem Mietwagen keine Klimaanlage. Die brauchten wir auch nicht, denn es war weder zu warm noch zu kalt.
Navigationssystem
Carsten hat vorab auf dem iPad eine Offline-Navi-App (GPS Navigation by skobbler) installiert. Über GPS finden wir meist sicher unseren Weg mit dem Mietwagen.
Linksverkehr
Carsten meint: “Mit ein wenig Konzentration ist der Linksverkehr kein Problem. Aber man muss sich erstmal daran gewöhnen.” So war etwa das Schalten mit der linken Hand ungewohnt. Auch der Blinkerhebel sitzt auf der anderen Seite des Lenkrades. Da wollte Carsten schon mal blinken und griff ins Leere.
Wichtig ist: Immer erst rechts gucken, da kommen die Autos zuerst her. In den vielen Kreisverkehren (= roundabouts) ist gut zu wissen: Außen einfädeln, wenn ihr direkt an der nächsten Abfahrt raus wollt, ansonsten die innere Spur nehmen.
Straßenverhältnisse
Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei den Straßen außerhalb der Ortschaften bei 80 km/h, teilweise bei 100 km/h. Carsten meint: „Das solltet ihr nicht versuchen auszureizen, denn 100 km/h sind manchmal gar nicht zu schaffen. Die Straßen sind teilweise eng und holprig.“ Es gibt zwar häufig wenig Autoverkehr, aber dann habt ihr auf einmal Schafe, eine Entenfamilie, Radfahrer oder Fußgänger vor euch.
Tanken
Der Südwesten Irlands ist dünn besiedelt. Schaut deshalb immer, dass euer Tank gut gefüllt ist – die nächste Tankstelle kann weit entfernt sein. Auch Geldautomaten (= ATMs) gibt es nur spärlich.
Mautgebühren
Auf der Strecke von Galway nach Dublin mussten wir etwa Maut bezahlen. Dabei handelte es um Beträge zwischen 1 und 2 Euro, die wir bar bezahlten. Auch in Dublin wird eine Maut fällig.
Reisezeit
Für die Fahrt auf dem Wild Atlantic Way mit dem Mietwagen müsst ihr genügend Zeit einplanen. Wir haben oft angehalten, um Fotos zu machen. Meist haben wir nur 100 Kilometer pro Tag geschafft, waren danach aber schon deutlich geschafft.
Parken
Auf der Küstenstraße war in den kleinen Orten Parken mit dem Mietwagen meist kein Problem. In den größeren Städten haben wir uns auf bezahlte Parkplätze oder in Parkhäuser gestellt.
Ausrüstung
- Tabletten gegen Reiseübelkeit sind bei den kurvigen Straßen hilfreich.
- Regenschirm: Immer mal wieder kommt ein kurzer Schauer.
- Sonnenmilch und –brille: Auf den Regen folgt die Sonne und die brennt manchmal ganz schön.
Jetzt möchtet ihr noch wissen, wo ihr bei der Tour mit dem Mietwagen übernachten könnt? Wir haben Flughafenhotel, Hotel am See, B&B und Glamping (glamorous camping) ausprobiert. Zu den verschiedenen Möglichkeiten habe ich einen Extraartikel geschrieben.
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Hinweis
Bei dem Mietwagen hat uns Sunny Cars unterstützt. Vielen Dank dafür!
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Anja Beckmann
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12 Kommentare
Philip
30. April 2017 um 07:31Solange Gaspedal und Bremse nicht auch noch vertauscht sind… :-)
Das wäre wohl definitiv zu viel für einen geübten Linkslenker. Ansonsten geht es sehr gut.
Was zunächst einfacher erscheint, aber eigentlich weniger sinnvoll ist, ist mit ‘nem Linkslenker, sprich dem eigenen Wagen, nach UK zu fahren. Abgesehen von der schlechteren Sicht, vergisst man es auf einsamen Straßen dann doch mal. Genau dann kommt einem aber der Trekker um die Ecke…
Interessanter Weise haben Autos in England den Blinker links, wenn ich mich recht erinnere. Gänge liegen bei allen Rechtslenkern auch wie bei uns, also 1. Gang oben links.
Ist also nicht alles spiegelverkehrt.
Traut euch ruhig, es lohnt sich.
Wem Dublin als Einstieg zu krass ist, dem empfehle ich nach Shannon zu fliegen und dort das Auto zu mieten. Ist auch viel näher an dem Irland, das man eigentlich sehen will – ich zumindest :-)
Danke für die prima Website!
Alles Gute
Philip
Simone
30. September 2016 um 19:57Hallo Anja,
da wir, mein Mann und unsere beiden Jungs, 16 und 18, nächstes Jahr 2 Wochen in Irland sind, bin ich dankbar über deine Anregungen. Gut, dass wir wirklich 2 Unterkünfte gebucht haben. Einmal in der Nähe von Galway und dann bei Dingle. Ein Sohn möchte gerne einen Surfkurs belegen. Ob es sinnvoll ist, das in Irland zu machen, weiss ich nicht so recht. Wir freuen uns riesig. Auf das Links fahren freue ich mich. Das fand ich in Neuseeland schon spannend. So kann mein Mann gerne die Bilder machen. Ring of Kerry hast du jetzt so gar nicht erwähnt. Ist Dingle damit zu ersetzen?
Vielen Dank und noch viel Spaß auf deinen Reisen.
Liebe Grüße
Simone
Anja Beckmann
1. Oktober 2016 um 12:30Hallo Simone,
den Ring of Kerry sind wir nur ein Stück entlang gefahren – auch sehr schön. Dann wünsche ich euch eine tolle Reise!
Liebe Grüße
Anja
Steffi
20. November 2015 um 17:10Das hast du wunderbar beschrieben und ich kann allem nur zustimmen (wir waren im Oktober zwei Wochen dort), danke!
OktoberKind
21. August 2014 um 20:59Haach, das haben wir letztes Jahr auch gemacht, von Dublin quer durch den Süden nach Galway und zurück. Deine Fotos bringen die Erinnerungen zurück!
Ich bin damals aber nicht gefahren, ich hätte wahrscheinlich permanent das Auto gegen ne Mauer gesetzt^^
LG, OktoberKind :-)
Anja Beckmann
21. August 2014 um 21:39Das Fahren habe ich auch meinem Freund überlassen. So konnte ich schöne Fotos während der Fahrt machen. :)
Liebe Grüße
Anja
Tanja
10. August 2014 um 23:11Wir hatten zuletzt Linksverkehrt in Neuseeland. Bei uns kam hinzu, dass der Camper ein ungewohnt großes Fahrzeug war. Ich habe mich schlicht nicht ran getraut. Aber mein Freund taute von Tag zu Tag mehr auf und merkte am Ende gar nicht mehr, dass er “verkehrt” fährt.
Schöne Zusammenstellung auch bezüglich der Tipps. Ich versuche – falls möglich – immer einen Diesel oder hybrid zu bekommen und so ein bisschen die Kosten im Zaum zu halten.
Anja Beckmann
12. August 2014 um 10:54Das ist ein guter Tipp!
In Neuseeland bin ich auch Auto gefahren, das ist ja noch einsamer als Irland.:)
Liebe Grüße
Anja
Wolfgang
10. August 2014 um 22:31Hallo Anja,
Irland hat’s mir ebenfalls angetan. Ich nehme mir auch jedes Mal einen Mietwagen, weil man so einfach unabhängiger ist und auch zu abgelegenen Fleckchen kommt.
Die Gewöhnung an den Linksverkehr ist nicht so tragisch, wenn man einigermaßen mit dem Autofahren klar kommt. Aber gerade nach der Flugreise sollte man besonders die ersten Stunden vorsichtig fahren bis man verinnerlicht hat, dass links von einem noch ‘n guter Meter Blech ist ;-) .
In Irland sind die Mietwagen äußerlich meist nicht in dem perfekten Zustand, wie wir es in Deutschland kennen. Kaum ein Wagen hat nicht kleine oder größere Blessuren; das sehen die Iren nicht so eng. Die größeren Schäden sind meist im Vertrag vermerkt. Man sollte sich das Auto aber ringsum anschauen und überprüfen, ob sichtbare Schäden vermerkt wurden. Falls ‘ne Beule fehlt, zurück an den Schalter und nachtragen lassen. Vor dem Losfahren sichtbare Schäden zu fotografieren, kann auch nicht schaden.
Was die meisten Autos in Irland haben, Schleifspuren im Lack auf der Fahrerseite. Kommt davon, dass man auf den engen Sträßchen bei Gegenverkehr hart ausweichen muss und dabei unweigerlich die überall vorhandenen Hecken streift.
Beste Grüße, Wolfgang
Anja Beckmann
12. August 2014 um 10:53Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine ergänzenden Tipps!
Viele Grüße
Anja
Danny
10. August 2014 um 16:02Hallo,
vielen Dank für die Tipps und die wunderschönen Bilder.
Irland ist ein absolutes Traumziel, aber da es uns doch eher per Fahrrad umhertreibt, stellt sich da eine Frage.
Sind die Strassen auch für Radfahrer geeignet?? Sie wirken recht schmal.
Vielen Dank und Grüsse
Danny
Anja Beckmann
10. August 2014 um 18:27Hallo Danny,
wir haben viele Radfahrer gesehen. Die Straßen sind allerdings teilweise wirklich schmal.
Viele Grüße
Anja