Mit dem Zug nach London: Erfahrungen, Dauer und Kosten

London Reise per Eurostar

Warum nicht mit dem Zug nach London reisen, anstatt einen Flug zu nehmen? Ich war noch mal für ein verlängertes Wochenende in einer meiner Lieblingsstädte. Ich erzähle dir, wie die Bahnfahrt verlief: ob sie günstig, schnell und bequem war. Besonders spannend war für mich der Streckenabschnitt mit dem Eurostar durch den Tunnel.

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Mit dem Zug nach London reisen – durch den Tunnel

London Reise per ZugIn London war ich zum allerersten Mal als Schülerin, damals nahmen wir den Fernbus. Danach war ich noch sehr oft dort, fast immer mit dem Flugzeug. Im März 2019 entschied ich mich für den Zug.

So sah meine Route mit Deutscher Bahn und Eurostar aus (zurück in umgekehrter Reihenfolge):

  • Regionalexpress von Mönchengladbach-Rheydt nach Aachen: 50 Minuten
  • ICE von Aachen nach Brüssel-Midi: 1 Stunde 15 Minuten
  • Eurostar von Brüssel-Midi nach London St Pancras: 2 Stunden (inkl. Eurotunnel)

Dauer der Zugreise nach London

Wie lange fährt man mit dem Zug nach London? Ich brauchte ab Mönchengladbach-Rheydt sechs Stunden hin, fünf Stunden zurück.

Damit dauerte es vergleichbar lange wie mit dem Flugzeug.

Denn ich brauche rund eine Stunde mit dem Zug zum Flughafen Köln/Bonn oder Düsseldorf. Bei Europaflügen bin ich zwei Stunden vor Abflug dort. Plus rund eine Stunde Flug nach London. Dazu kommt noch die Transferzeit vom Flughafen in die Innenstadt, diese variiert je nach Flughafen. Kommt also in etwa auf das Gleiche hinaus.

Kosten für das Bahnticket

Wie viel kostet es mit dem Zug nach London? Ich zahlte rund 150 Euro hin und zurück. Wirklich schade, dass die umweltfreundliche Bahn teurer ist als viele Flüge.

Meine Erfahrungen bei der Zugfahrt

Ich mag an der Bahn die ruhige Fahrt durch die Landschaft. Unterwegs lese ich meist auf meinem Tablet, schaue Serien oder schreibe an Artikeln.

Nicht so schön finde ich es, wenn Bahnen einfach ausfallen, Verspätung haben oder zum Platzen gefüllt sind.

Auf meiner Londonreise lief – bis auf einen Sturm am Schluss – jedoch alles gut.

Ich hatte Verbindungen mit genügend Puffer zum Umsteigen. Auf dem Rückweg wurde etwa in Brüssel das Gleis von 5 auf 7 geändert. Als ich dort ankam, hieß es, der Zug fahre jetzt von Gleis 9. Also noch mal wechseln.

Ab fuhr ich am Freitag um 7 Uhr morgens und war mittags um 12 Uhr Ortszeit in London (eine Stunde früher als bei uns). Perfekt, da ich um 14 Uhr in meinem Hotel einchecken und mein leichtes Gepäck dort lassen konnte.

Zurück fuhr ich am Sonntag um 13 Uhr und sollte um 19 Uhr ankommen. Doch da ein Sturm den kompletten Bahnverkehr in NRW lahmlegte, kam ich nur bis Lüttich. Dort holte mich Carsten mit dem Auto ab.

Nur in den Eurostars hatte ich Sitzplatzreservierungen. In den anderen Zügen fand ich aber problemlos freie Plätze.

Im ICE konnte ich mein Smartphone aufladen und das kostenfreie Wifi nutzen.

Der Eurostar ab Brüssel wirkte gegen den neuen ICE ab Aachen ziemlich betagt: Es gab keine Steckdosen zum Aufladen, das Wifi funktionierte nicht und es war sehr warm. Doch die Sitze waren bequem und es war relativ ruhig. Zurück ging es in einem neueren Eurostar mit Steckdosen und einigermaßen stabilem Wifi.

In Brüssel: Check-in für den Eurostar

London Reise per EurostarDer Eurostar fährt schon seit 1994. Zuvor hatte ich ihn schon mal von Paris nach London genommen.

Übrigens musst du für den Eurostar 45 Minuten vorher einchecken. Die Kontrolle verläuft ein wenig wie am Flughafen.

Am Bahnhof Bruxelles-Midi folgte ich den Eurostar-Schilder bis zur eigenen Wartehalle. Hier zeigte ich zuerst mein ausgedrucktes Ticket vor.

Dann legte ich mein Gepäck in die Schalen auf dem Band, damit es durchleuchtet werden konnte und ging durch die Sicherheitskontrolle. Auf der Rückfahrt hatte ich übrigens Getränke in großen Flaschen dabei. Kein Problem, anders als im Flugzeug.

Ein weiterer Unterschied zum Flieger: Es gibt keine Einschränkungen zu den Maßen oder zum Gewicht deines Reisegepäcks. Du musst es nur selbst tragen können. Eine Liste zu verbotenen Gegenständen findest du auf der Eurostar Website.

Mit meinem Reisepass konnte ich den E-Pass-Automaten für die Kontrolle nutzen: einfach Pass einlegen, scannen lassen, fertig. Das ging wesentlich schneller, als sich in der Schlange am Schalter anzustellen.

Eurostar Lounge: Warten auf den Zug

London Reise per EurostarIn der Wartehalle gab es Sitzplätze, Getränkeautomaten und Toiletten. Außerdem ein Schokoladengeschäft und ein Café mit Sitzplätzen. Hier vertrieb ich mir die Wartezeit von rund einer Stunde.

Zurück war es übrigens im Wartebereich von St Pancras irre voll. Ich setzte mich zu anderen auf den Boden.

Fahrt durch den Eurotunnel

Der Eurotunnel ist mit 37 Kilometern der längste Unterwassertunnel der Welt, er verbindet Coquelles bei Calais mit Folkestone. Die Tunneldurchfahrt unter dem Ärmelkanal dauert 20 Minuten. Der Tunnel liegt 40 bis 75 Meter unter dem Meeresgrund.

Ob mir beim Gedanken, unter Wasser durchzufahren, unwohl war? Nein. Das war mir immer noch viel lieber als Fliegen, denn ich habe ziemlich starke Flugangst.

Ich bin auch kein großer Fan von Enge. Trotzdem kam keine Platzangst auf. Auf der Fahrt durch den Tunnel hatte ich nur etwas Druck auf den Ohren, ein wenig wie im Flieger.

Vom Bahnhof St Pancras zum Hotel

citizenM Hotel Tower of LondonWas mir an der Zugfahrt wirklich gut gefiel: Der Bahnhof lag zentral und ich brauchte – anders als mit dem Flieger – nicht noch lange in die Stadt bzw. zu meinem Hotel.

Gleich nach der Ankunft in London St Pancras kannst du dir die erste Sehenswürdigkeit anschauen: Beim Bahnhof King‘s Cross über die Straße ist das Gleis 9 3/4 von Harry Potter sehr beliebt. Eine lange Schlange wartete darauf, mit Gepäckwagen, Koffer, Käfig und bunten Schals für ein Foto zu posieren.

Mein Lieblingshotel? Das ist das citizenM Tower of London Hotel, ich habe es über Booking.com gebucht. Es war für London relativ erschwinglich, lag zentral und hatte den allerbesten Ausblick auf den Tower. Auch der Rest des Hotels gefällt mir sehr mit dem ultraschicken und witzigen Design.

Was du in London alles erleben kannst? Schau doch mal in meine Londonartikel.

Nach London mit dem Zug: Meine Erfahrungen (Fazit)

Insgesamt kann ich die Zugfahrt nur empfehlen. Es war eine bequeme, entspannte und umweltfreundliche Art zu reisen. Zweimal umsteigen war mit meinem leichten Gepäck überhaupt kein Problem.

Falls du auch mit dem Zug nach London reisen möchtest: versuche ebenfalls leicht zu reisen, packe Snacks und Getränke ein und plane genügend Zeit zum Umsteigen ein.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte? Dann, dass die Zugfahrt ähnlich teuer wäre wie ein Flug.

Leider kam mir ja am Ende der Sturm dazwischen. Doch die Ankunft wäre sicher auch mit dem Flieger schwierig geworden.

Hast du die Bahnreise auch schon mal ausprobiert?

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Anja Beckmann

Reisebloggerin bei Travel on Toast
Auf diesem Reiseblog gebe ich Tipps für Ausflugsziele in NRW, Städtereisen, Strandurlaub, Urlaub mit Hund und vegan reisen. Folge mir gerne auf Social Media!

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13 Kommentare

  • Antworten
    HighFly61
    4. Januar 2020 um 15:01

    Hallo Anja,
    danke für den tollen Blog.
    Kannst Du in den Bericht rein schreiben, wann Du Deine Reise durchgeführt hast. Das hilft einem die Aktualität des Berichts einzuschätzen. Wir wollen es an Ostern 2020 mit 6 Personen mit dem Zug versuchen, leider scheint es aber nicht möglich zu sein über OMIO den Zug zu buchen. (Die finden nichts, nur Flugzeug)
    Viele Grüße
    HighFly61

    • Antworten
      Anja Beckmann
      4. Januar 2020 um 16:11

      Hallo Helmut,

      ich habe es gerne im Artikel ergänzt: Ich war im März 2019 in London.

      Gerade habe ich mal nachgeschaut. Bei Omio wird es tatsächlich nicht angezeigt, vielleicht wegen des Brexit? Bei der Deutschen Bahn sind die Verbindungen dagegen aufgeführt.

      Viele Grüße und euch eine gute Reise
      Anja

      • Antworten
        HighFly61
        4. Januar 2020 um 16:14

        Hallo Anja,
        Danke für das schnelle Feedback.
        Bin schon auf Deine nächsten Reisen gespannt.
        Viele Grüße
        Helmut (HighFly61)

  • Antworten
    Leoni
    2. Dezember 2019 um 19:34

    Hallo Anja,
    danke für deinen tollen Beitrag.
    Demnächst werde ich ebenfalls mit dem Zug nach London fahren. Meine einzige Sorge, Verspätungen die mich meinen Anschlusszug nicht erreichen lassen.
    Natürlich kann man sowas nie vorraus sagen.
    Wie hast du das auf deiner Fahrt empfunden?
    Lief bis auf dem Sturm bei deiner Rückfahrt alles problemlos ?
    Und hast du vielleicht einen Tip aus eigener Erfahrung falls man seinen Anschluss nicht erreicht, was man in dieser Situation am besten macht ?

    Liebe Grüße
    Leoni

    • Antworten
      Anja Beckmann
      2. Dezember 2019 um 22:53

      Hallo Leoni,

      klasse, dass dir mein Beitrag gefällt!

      Ja, sonst ist alles reibungslos verlaufen. Ich habe ja die komplette Zugreise über Omio gebucht. Und habe dabei geschaut, dass genügend Zeit zwischen den einzelnen Zügen lag.

      Falls du deinen Anschluss nicht erreichst, würde ich mit den Mitarbeitern sprechen, ob du den nächsten Zug nehmen kannst.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Corina
    29. Oktober 2019 um 13:47

    Nach London bin ich auch schon zweimal mit dem Zug gefahren. Von Süddeutschland aus dauert das leider recht lange, aber ein Zwischenstopp in Köln lohnt sich ja auch immer! Wenn ich den Beitrag lese (in Verbindung mit dem Beitrag zu Weihnachten in London) bekomme ich total Lust, mal wieder hinzufahren :-)
    Viele Grüße
    Corina

    • Antworten
      Anja Beckmann
      30. Oktober 2019 um 18:50

      Hallo Corina,

      das freut mich sehr! :)

      Ja, vom Rheinland aus bin ich relativ schnell in London. Bei Italien hast du dann die Nase vorn.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Luise
    22. März 2019 um 15:27

    Hallo Anja,
    vielen dank für diesen tollen Artikel! Ich denke in letztere Zeit oft darüber nach nochmal London zu besuchen, möchte aber auch so wenig wie möglich fliegen. Du hast mir viel Recherche erspart und die 150€ finde ich in Ordnung wenn ich dafür nicht fliegen muss. Wirklich Schade dass die umweltfreundlichen Verkehrsmittel teurer sind… Ich liebe Zug fahren und wenn es nicht so teuer wäre, würde ich in Europa viel öfter Zug fahren. Ich hab neulich versucht einen Zug nach Bukarest zu finden und das einzige was ich raus gefunden habe ist das es Super teuer und schwierig ist.

    Liebe Grüße
    Luise

    • Antworten
      Anja Beckmann
      26. März 2019 um 16:41

      Hallo Luise,

      super, dass ich dir weiterhelfen konnte!

      Ich nutze jetzt häufiger die Omio App, wo man direkt die Preise und Zeiten für Bahn, Bus und Flug vergleichen kann.

      Bald nehme ich den Zug nach Amsterdam, auch das ist von hier aus easy. Nach Südfrankreich habe ich auch eine tolle und günstige Strecke gefunden.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Verena
    21. März 2019 um 17:05

    Schöner Beitrag. Ich fahre immer mit dem Zug nach London (und habe bisher nur gute Erfahrungen mit den Zügen gemacht). So praktisch. Man kommt direkt bei King`s Cross aus, braucht nicht viel zu überlegen, was man in den Koffer packt, und da ich an der Grenze zu Belgien wohne, fahre ich für ca 90 €. Und natürlich ist es viel umweltbewusster.
    LG Verena

    • Antworten
      Anja Beckmann
      24. März 2019 um 09:57

      Hallo Verena,

      super, dass es bei dir so günstig ist. Ich bin als Rheinländerin auch happy. Demnächst geht es mit dem Zug noch mal nach Amsterdam.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Antworten
    Alex F
    15. März 2019 um 12:38

    Ich fahre auch immer mit dem Zug nach London. Finde es viel angenehmer als mit dem Flieger. Die 150,- sind außer im Vergleich zu wirklichen Billigflug-Angeboten gar nicht so hoch. Zum Flug kommen ja noch die Transportkosten zum Flughafen und vom Flughafen in London in die Innenstadt und jeweils wieder zurück. Da relativiert sich das.

    • Antworten
      Anja Beckmann
      17. März 2019 um 17:28

      Hallo Alex,

      wenn ich wollte, könnte ich ab Köln schon deutlich günstiger fliegen – alles zusammengenommen. Aber ich finde, der Umweltfaktor sollte auch eine Rolle spielen.

      Viele Grüße
      Anja

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