Wie wohl das Essen nördlich des Polarkreises schmeckt? Ob es da nur Fisch und Kartoffeln gibt? Ich probiere es in Lappland aus und werde angenehm überrascht – mit Rentierfilet, Käse mit Moltebeeren oder Zimtgebäck.
Drei Tage lang bin ich im Skigebiet Levi in Lappland unterwegs. Auf Einladung der finnischen Marke Nokia mache ich dort einen Kameratest mit dem Smartphone Lumia 1020. Es zeigt sich: Für Foodaufnahmen ist es noch besser geeignet als mein iPhone 5.
Die Fotos habe ich fast alle mit dem Lumia aufgenommen. Nur bei den Bildern Nr. 4 und 5 brauchte ich dann doch den stärkeren Blitz meiner Kamera.
Ich erzähle euch, was ich in Finnland bzw. Lappland probiert habe und wo ihr Essen gehen könnt:
Frühstück: Hering & Fladenbrot
Zum Frühstück entdecke ich für mich Hering. Bei der Übernachtung in Helsinki gibt es gleich fünf Sorten davon auf dem Frühstücksbuffet – z. B. natur, mit Oliven oder in Senfsoße. Das klingt gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber überraschend gut.
In Lappland esse ich morgens weiches Fladenbrot, das Tunnbröd (= dünnes Brot). Es schmeckt leicht süßlich, dazu passt für mich sehr gut Frischkäse mit Marmelade. Die Finnin Anne wundert sich jedoch beim Frühstückstisch über die komischen Essgewohnheiten der Deutschen, denn die Finnen essen nie Marmelade auf Brot.
Rentier
“Das musst du unbedingt probieren, das Fleisch ist super!”, das hörte ich vor meiner Reise nach Lappland immer wieder. Aber Rentiere sind doch so süß! Allerdings teste ich immer in den jeweiligen Ländern die lokale Küche – auch wenn es mal Schlange ist wie in Kambodscha. “In Lappland essen die Leute nur selten Rentier, es ist eine Delikatesse und ziemlich teuer”, erklärt mir Anne.
Mit ein paar anderen besuche ich “Tiikun Tiipii”. Das ist eine “Kota”, die traditionelle Behausung der Samen (Ureinwohner von Lappland). Drinnen sitzen wir auf einfachen Bänken und bemalte Bretter auf Baumstümpfen dienen als Tische. Die Wände zieren Geweihe, Bilder der Samen und Rentierfelle. In der Mitte befindet sich die Feuerstelle, auf der unser Mittagessen zubereitet wird.
Ich probiere Poronkäristys, das hat mir meine finnische Bekannte Tiina empfohlen. Das ist Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelbrei und Preiselbeeren. Das Fleisch ist dunkelrot, zart und erinnert ein wenig an Reh. Das ganze Gericht schmeckt mir sehr gut.
Ein besonders gutes Rentierfilet gibt es im “Restaurant Tango”. Die Köche Joonas Pöllänen und Janne Korhonen richten das Essen appetitlich an. Das Fleisch ist aromatisch und butterzart.
Hackbällchen
Klar, auch Hackbällchen dürfen nicht fehlen. Ich esse sie im “Tuikku”, einer rustikalen Hütte für Skifahrer mitten auf dem Berg Levi. Draußen türmen sich die Schneehaufen, Skifahrer sausen den Berg hinab und der Wind pustet Schneeflocken vor sich her. Ich sitze gemütlich vor dem knisternden Kaminfeuer und lasse mir mein Essen schmecken.
Fisch
Neben dem Hering zum Frühstück ist auch der Lachs sehr gut. Ich esse ihn in meiner Unterkunft “Levi Spirit” einmal zum Abendbrot, er hat ein angenehmes Raucharoma und ist schön saftig.
Süßes
Ich liebe die Hamburger Franzbrötchen, aber Pulla ist fast noch besser. Das Gebäck ist noch warm, als ich es probiere. Es schmeckt lecker nach Zimt und Zucker.
Die knusprigen Haferkekse kenne und mag ich schon aus Deutschland. In Brombeerquark gedippt, sind sie besonders gut.
In Lappland gibt es von Karl Fazer sehr, sehr gute Schokolade. Die Milchschokolade ist knackig und nicht so süß. Als Mitbringsel nehme ich mir Pralinen mit, die u. a. mit arktischen Sumpfbrombeeren (Lakka) gefüllt sind.
Sie sind auch in der ungewöhnlichsten Süßigkeit enthalten, die ich in Lappland esse: geschmolzener Käse mit Moltebeeren. Interessant, aber ich bleibe lieber beim anderen Naschzeug.
Mein Fazit
Mir hat das Essen sehr gut geschmeckt. Allerdings hatte ich permanent Appetit – ob es an der Kälte lag? Das Rentier war interessant zu probieren. Es muss aber nicht noch mal sein. Ich bin mit Fisch und einem Nachtisch völlig zufrieden.
Inhaltsverzeichnis
Wart ihr schon mal in Lappland und habt das Essen probiert?
Hinweis
Nokia hat mich im Rahmen der Kampagne #LumiaInLapland zu der Reise eingeladen. Vielen Dank dafür!
Anja Beckmann
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11 Kommentare
Ralf Johnen
22. Dezember 2014 um 16:32Mein Favorit waren die Rentierzungen auf dem Frühstücksbuffet. Sollte es im Belgischen Viertel auch geben.
Anja Beckmann
22. Dezember 2014 um 16:42Mmh – ich glaube, da bleibe ich lieber bei Hering und Fladenbrot. :)
Farbenfreundin
16. Dezember 2014 um 17:45Wow, das hört sich spannend an. Wahrscheinlich hätte ich auch die ganze Zeit gegessen, weil es so lecker deftig und gleichzeitig kalt draußen ist. Alternativ in der Sauna verbringen… toller Bericht.
Christina
30. März 2014 um 19:43Nomomom!
Alles bitte einmal zum Probieren! :D
Es hört sich alles sehr lecker an und zeigt mir: Lappland hat also viel mehr zu bieten als Schnee. ;D
Liebe Grüße
Christina
Anja Beckmann
30. März 2014 um 20:35Ich würde immer wieder dorthin reisen. :)
Liebe Grüße
Anja
BiJo
26. März 2014 um 16:26Die leckeren Pulla heissen auch im Finnsichen auch Korvapuusti, was soviel heisst wie Ohrfeige oder Backpfeife.
Hast du denn auch die typischen Riisipiirakka probiert?
Anja Beckmann
31. März 2014 um 15:42Leider nicht. Ich muss noch mal wiederkommen…
Barbara
22. März 2014 um 16:50Tunnbröd vermisse ich – danke für die Erinnerung. Ich mag Skandinavien total gerne und habe dort im Winter auch unheimlich Hunger. Das Essen kann lecker sein, auch Elch, Multebeeren schmecken auch super zu Vanilleeis, heiß gemacht. Schön, dass Du es so genossen hast! :-)
Anja Beckmann
23. März 2014 um 14:39Ja, es war toll!
Thorsten Bastian
13. März 2014 um 10:59Das in der linken Pfanne sind die berühmten Lappen, oder?
Anja Beckmann
13. März 2014 um 11:27Ähm, nein. :)