Beitrag von Ann-Kathrin Metzger. Die Insel Penang (malaiisch: Pulau Pinang) liegt im Nordwesten der Malaiischen Halbinsel und ist mit ihrer Hauptstadt George Town ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier wird auf kleinem Raum die Völkervielfalt und Geschichte Malaysias deutlich. Die Möglichkeiten für Aktivitäten sind fast unerschöpflich. Was ihr auf keinen Fall verpassen solltet, verrate ich euch im Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Penang: Street Art erzählt Geschichte
Moscheen, Tempel, Kirchen, chinesische Geschäftshäuser und Kolonialbauten bestimmen das Stadtbild. Die hervorragende asiatische Küche von Penang ist bei Einheimischen und Touristen beliebt und in den letzten Jahren hat auch Straßenkunst an Bedeutung in George Town gewonnen.
Penangs Hauptstadt erkundet ihr am besten zu Fuß. Bei einem Rundgang in der Altstadt werden euch überall an den Hauswänden witzige Eisenillustrationen begegnen, die humorvoll Anekdoten über die Straßen und Viertel von George Town erzählen.
Sie sind das Ergebnis eines internationalen Wettbewerbes, der 2009 in Auftrag gegeben wurde, um die Straßen des UNESCO Weltkulturerbes George Town noch ansprechender für Besucher aus aller Welt zu machen.
Stadtrundgang „Marking George Town“
Es gibt einen Stadtplan, auf dem die über 50 Eisenskulpturen verzeichnet sind. Die Pläne werden unter dem Namen „Marking George Town“ in Hotels, Hostels und Gästehäusern ausgelegt.
Ihr bekommt die Pläne und weitere Infos zur Aktion auch in der Touristeninformation in George Town oder online.
Neben den Eisenillustrationen sind im Plan auch weitere Werke der Kategorie Street Art verzeichnet. Wandmalereien und Installationen von Künstlern wie Ernest Zacharevic, die ebenfalls die lokale Kultur und Geschichte aufgreifen und den Betrachter zum Schmunzeln und Nachdenken bringen.
Mix der Kulturen und Religionen
Die Möglichkeit, auf einer kleinen Insel in so unterschiedliche Kulturen und ihre Traditionen eintauchen zu können, hat den Besuch in Penang für mich besonders gemacht.
Lauft einfach einmal die „Street of Harmony“ (Jalan Masjid Kapitan Keling) im Herzen von George Towns Altstadt entlang.
Ihr werdet in einer einzigen Straße an der Kapitan Keling Moschee, der anglikanischen St. Georgs Kirche, dem hinduistischen Sri Maha Mariamman Tempel und dem chinesischen Tempel Kuan Yin Teng vorbeikommen.
Allesamt wunderschöne Gebäude. Jedes mit seiner eigenen, besonderen Atmosphäre.
Von Räucherstäbchenmachern & Blumenbindern
An einem Morgen habe ich den ältesten Räucherstäbchenmacher von George Town, Mr. Lee (Mitte 80) besucht.
Morgen für Morgen sitzt er zwischen ca. 8 und 11 Uhr vor seinem kleinen Laden in der Lorong Muda No. 1 (ganz in der Nähe des Kuan Yin Teng Tempels). Er übt ein faszinierendes Handwerk aus, das inzwischen größtenteils durch Maschinen ersetzt wurde.
Nicht weit von Mr. Lee, an der Ecke Jalan Masjid Kapitan Keling/Lorong Stewart könnt ihr den indischen Blumenbindern dabei zusehen, wie sie mit ihren geschickten Händen aus kleinen Blüten aufwendigen Blumenschmuck herstellen.
Das Beste aus Asiens Küche
Schon alleine in der Altstadt von George Town ist die Auswahl an asiatischem Essen riesig: ob indische Spezialitäten in Little India, frische chinesische Gerichte in den Garküchen von China Town, malaiische, vietnamesische oder thailändische Spezialitäten in den vielen Food Courts.
Alles ist nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Und das Essen ist vielfältig, günstig und authentisch.
Schöne Cafés und süße Versuchungen
In George Town habe ich so viele hübsche Cafés gesehen, dass ich mich am liebsten alle paar Meter hingesetzt hätte, um einen Kaffee zu trinken oder ein Stück Kuchen zu essen.
Allen Liebhabern von Süßem empfehle ich die unglaublich leckeren Coconut Tarts. Die kleinen Kokostörtchen gibt es in fast allen Bäckereien und Süßwarenläden in George Town.
Penang Nationalpark
Den kleinen, aber sehr schönen Nationalpark von Penang erreicht ihr mit dem Bus von George Town aus in etwa einer Stunde. Der Park liegt direkt am Meer und kostet keinen Eintritt.
Ihr könnt durch den Dschungel zu schönen Stränden, Seen und Aussichtspunkten wandern oder euch mit Booten zu den Stränden fahren lassen bzw. von den Stränden wieder zurückfahren.
Der Park hat täglich von 7.30 bis 18 Uhr geöffnet. Im Informationsgebäude am Eingang erhaltet ihr eine Karte mit möglichen Wanderwegen.
Besuch beim Turtle Beach
Ich habe eine etwa zweistündige Wanderung zum Turtle Beach gemacht. Eine friedliche Bucht mit weißem Sandstrand, einem schönen Steg und kaum anderen Besuchern.
Der Wanderweg beginnt erst einmal gut gepflastert und wenig abenteuerlich, wird aber nach einer Weggabelung sehr abwechslungsreich.
Mal bildeten große Steine eine steile Treppe, mal kletterte ich über Wurzeln, unter Baumstämmen hindurch oder überquerte auf einer Holzbrücke einen Bachlauf.
Alles unter dem Schatten spendenden Blätterdach des Dschungels, während es in den Bäumen ringsherum raschelte. Ich habe Echsen, Affen und bunte Vögel gesehen.
Kek Lok Si Tempel
Der Kek Lok Si ist einer der größten buddhistischen Tempel in Südostasien. Die majestätische Anlage mit ihren Gebetshallen, Pagoden und begrünten Flächen ist schon von weitem sichtbar.
Sie erhebt sich am Hang eines Hügels über die umliegenden Bäume und Häuser und bietet einen schönen Ausblick über George Town und Umgebung.
Auch wenn ihr schon viele Tempel in Asien gesehen habt – der Kek Lok Si ist einen Besuch wert.
Der Tempel an sich kostet keinen Eintritt, ihr bezahlt lediglich für die Fahrt mit der kleinen Bergbahn zu einer höher gelegenen Ebene oder für den Eintritt in die sogenannte Pagode der zehntausend Buddhas. Beides kostet unter 1 Euro.
Der Kek Lok Si Tempel befindet sich im Vorort Air Itam und ist von George Town mit den öffentlichen Bussen ab dem Busbahnhof „Komtar“ erreichbar.
Clan Jetties
Die Clan Jetties sind kleine Siedlungen, die chinesische Clans einst rund um die Piers von George Town errichtet haben. Die Häuser stehen auf Stelzen im Wasser und werden auch als „Floating Villages“ – also schwimmende Dörfer – bezeichnet. Sie sind heute noch bewohnt.
Auf den Piers könnt ihr zwischen den Häusern hindurch aufs Meer hinauslaufen und auf die Dörfer auf Stelzen und die Stadt zurückschauen.
Es gibt sogar einen chinesischen Tempel auf Stelzen namens Hean Boo Thean Kuan Yin, der von den Jetties aus zu sehen ist. Er ist vom Festland aus nicht ganz leicht zu finden, weshalb sich nur wenige Touristen dorthin verirren.
Ihr gelangt zu dem schönen Tempel, wenn ihr von der großen Straße Pengkalan Weld aus (sie führt an allen Jetties entlang) in die Straße Raya Merdeka einbiegt.
Bei der ersten Möglichkeit haltet ihr euch links und folgt den chinesischen Laternen, die hier zwischen den Häusern gespannt sind. Lasst euch nicht davon irritieren, dass die Gassen immer schmaler werden. Am Ende des Weges steht ihr vor dem Eingang zum Tempel.
Allgemeine Infos zu Penang
Viele Malaysier sprechen Englisch, was die Verständigung einfach macht. In der ehemaligen britischen Kolonie wird Englisch noch heute häufig als Zweitsprache gesprochen.
Gerade im Touristen erprobten George Town ist die Verständigung auf Englisch meistens kein Problem. Ich habe die Einheimischen als freundlich und auskunftsfreudig erlebt.
Penang hat einen modernen Flughafen, den Penang International Airport, der etwa 16 Kilometer südlich des Stadtzentrums von George Town liegt. Shuttle Busse verkehren tagsüber alle 30 Minuten zwischen George Town und dem Flughafen.
Wer mit dem Bus, Zug oder Auto vom Festland her anreist, nimmt die Fähre von Butterworth zum Fährterminal im Osten von George Town.
Habt ihr noch Tipps für Penang?
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Anja Beckmann
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7 Kommentare
Jana
19. Juli 2019 um 18:50Hey,
Vielen Dank für die tollen Tipps. Wir haben ein paar super schöne Tage in Georgetown verbracht.
Heute Abend hatten wir allerdings ein wenig erfreuliches Ereignis, vor dem wir andere gerne warnen möchten.
In Georgetown lebt wohl schon seit einiger Zeit eine deutsche Frau mit Kind, die speziell Deutsche anspricht, um von ihnen Geld zu “leihen”. Sie erzählte uns, ihre Karte sei eingezogen worden und sie brauche dringend Geld, dass sie uns am Montag zurückgeben werde. Wir haben ihr das Geld gegeben, aber mit einem komischen Gefühl. Gerade eben haben wir sie gegoogelt und gleich Einträge zu ihr gefunden. Die Beschreibungen passen genau zu ihr – sie treibt das ganze wohl schon seit mindestens drei Jahren. (“Merkwürdige Touristin in Georgtown”)
Ansonsten viel Spaß in Georgetown – eine wirklich großartige Stadt :)
Anja Beckmann
20. Juli 2019 um 17:00Hallo Jana,
vielen Dank für die Warnung!
Liebe Grüße
Anja
Sabrina
14. September 2016 um 15:38So viele schöne, zauberhafte Bilder, da bekomme ich ja direkt Fernweh!
Ann-Kathrin
5. September 2016 um 14:06Hallo Brigitte, es freut mich, dass der Artikel dir gefällt! Wenn ihr den Fokus auf Entspannung am Strand legen möchtet, dann würde ich zu Langkawi tendieren. Ich wünsche euch in jedem Fall schon jetzt eine schöne Reise!
Liebe Grüße Ann-Kathrin
Ann-Kathrin
5. September 2016 um 14:03Hallo Kathi, es freut mich, dass ich schöne Erinnerungen bei dir wecken konnte! Vielen Dank für deine Empfehlung! :-)
Liebe Grüße, Ann-Kathrin
Brigitte
3. September 2016 um 09:24Hi Ann-Kathrin, schöner Artikel – Penang muss super sein. Wir suchen gerade für Januar ein schönes Ziel für ein paar entspannte Tage am Strand in Malaysia. Bietet sich Penang an oder doch eher Langkawi? Liebe Grüße, Brigitte
Kathi
2. September 2016 um 21:15Wie schön! Der Artikel erinnert mich an unsere letzte Südostasien-Reise, da waren wir auch in Malaysia. Penang hat uns mit am besten gefallen. Ich kann bestätigen, dass es total viele nette Cafés gibt. Den Cappuccino im “Wheeler’s Coffee” kann ich sehr empfehlen!
Liebe Grüße,
Kathi