(Aktualisiert im Juni 2021) Beim Urlaub mit Hund ergeben sich einige Fragen: Welches Reiseziel ist am besten? Wie kommen wir dorthin? Was nehmen wir mit für den Hund? Lieber Ferienwohnung oder Hotel? Wie finden wir hundefreundliche Aktivitäten, Hundestrände, Cafés und Restaurants? Seit Juni 2018 verreisen wir mit unserem großen, lebhaften Magyar Vizsla Buddy – einem ungarischen Jagdhund – im Auto zu Zielen in Deutschland und Europa. Hier kommen meine Tipps, etwa für deinen ersten Urlaub mit Hund.
Inhaltsverzeichnis
1) Welches Verkehrsmittel für den Urlaub mit Hund?
Reisen als Paar war immer einfach: Wir haben uns überlegt, auf welches Reiseziel wir Lust hatten, ob Zeit und Geld dafür reichten und das Wetter gut war.
Mit unserem Hund Buddy wurden die Reisen schöner, aber auch komplizierter. Denn schon das Verkehrsmittel beeinflusst, welche Reiseziele wir ansteuern können.
Bei uns war klar: Unser Hund ist zu groß für die Flugzeugkabine. Und im Frachtraum fliegen wollten wir ihm nicht zumuten. Das Flugzeug kam also nicht in Frage, damit fielen zahlreiche Reiseziele für den Urlaub mit Hund schon mal weg.
Zug oder Fernbus passen sicher gut, wenn dein Hund eher klein, ruhig und daran gewöhnt ist. Unser Hibbel Buddy würde beides gut aufmischen, das geht also auch nicht.
2) Im Auto unterwegs
Carsten und ich lieben beide Autoreisen. Buddy kommt also mit im Kombi! Kennst du dafür schon meine Packliste Urlaub mit Hund?
Bei der Autofahrt solltest du darauf achten, dass dein Hund gut gesichert ist. Hunde gelten rechtlich als Ladung und müssen so gesichert sein, dass sie weder Auto noch Insassen gefährden.
Je nach Größe und Gewicht des Hundes: in der stabilen Transportbox, mit Trenngitter oder Hundesicherheitsgurt.
Im Sommer ist wichtig, dass die Klimaanlage funktioniert. Sonst überhitzt der Hund leicht. Wir waren schon mal bei über 30 Grad Außentemperatur unterwegs.
Und: Plane genügend Zeit ein. Direkt beim ersten Roadtrip zu dritt kamen wir deutlich langsamer voran als zuvor. Immer wieder hielten wir an, damit Buddy Gassi gehen, etwas trinken oder fressen konnte.
Wichtig sind dafür Futter- und Wassernapf sowie ein Kanister mit Wasser.
Buddy mag glücklicherweise das Autofahren. Ihm wird anscheinend nicht schlecht, sondern er schläft meist ganz ruhig. Ansonsten würde ich mit dem Tierarzt abklären, was man gegen die Übelkeit machen kann.
3) Schöne Reiseziele mit Hund finden
So gerne ich Städtereise mag, mit einem Hund wie Buddy sind sie eher stressig. Denn er ist so lebendig, dass er alles erkunden und alle Menschen begrüßen möchte. Deshalb zieht es uns für die Ferien mit Hund eher zu Stränden, in die Natur und in kleinere Orte.
Zum Urlaubsort solltest du vorab recherchieren:
- Gilt das Reiseziel als hundefreundlich?
- Wie ist das Wetter?
- Gibt es besondere Einreisebestimmungen?
- Wie sieht es mit der Leinen- oder Maulkorbpflicht aus?
- Existieren vor Ort bestimmte Hundekrankheiten?
- Sind in der Unterkunft Hunde erlaubt?
- Dürfen Hunde an den Strand? Oder gibt es sogar einen Hundestrand?
- Sind sie in Restaurants und Cafés willkommen?
Wir wohnen ja in NRW. Da liegen Reiseziele wie die Eifel, Holland oder Frankreich nahe.
Mit Buddy waren wir auch schon oft in Kolberg, an der polnischen Ostsee. Toll daran ist: Die Einheimischen sind sehr hundefreundlich, es gibt Hundestrände und Buddy ist in den Cafés und Restaurants willkommen.
Du suchst weitere Anregungen? Hier findest du für den Hundeurlaub die 20 schönsten Reiseziele – mit Geheimtipps.
4) Packliste Hundeurlaub: Was gehört ins Gepäck?
Unser Kombi startet gut gefüllt zu jeder Reise: mit zwei großen Menschen, einem großen Hund und viel Gepäck – vor allem Buddys.
Hier findest du meine praktische Packliste Urlaub mit Hund. Die kannst du einfach ausdrucken und abhaken, so dass du garantiert nichts vergisst!
Ganz wichtig ist der EU-Heimtierausweis. Darin hält der Tierarzt bzw. die Tierärztin die Impfungen fest, wie z. B. die Tollwutimpfung. Auch sind dort die Chipnummer des Hundes hinterlegt, Angaben zum Besitzer, eine Beschreibung des Hundes und welcher Tierarzt den Ausweis ausgestellt hat.
Praktisch ist die Hundemarke, in die meine Handynummer samt internationaler Vorwahl eingraviert ist. Falls Buddy mal ausbüxt. Oder ein Leuchthalsband für Abendspaziergänge.
Immer wieder zum Einsatz kommt leider die Zeckenzange, sie ist oft beim Erste-Hilfe-Set für Hunde enthalten.
5) Hundefreundliche Ferienwohnung, Ferienhaus oder Hotel?
In Kolberg sind wir immer in einer Ferienwohnung, das passt gut mit dem Hund. Denn so haben wir mehr Platz als im Hotel, können in Ruhe kochen und essen.
Auf dem Hinweg nach Polen mussten wir einmal einen Zwischenstopp in einem Hotel in Brandenburg einlegen.
Dafür schaute ich auf booking.com, in welchen Hotels Haustiere erlaubt sind. Als ich das Zimmer jedoch gebucht hatte, stand in der Bestätigung: “Hunde sind nicht erlaubt”. Also anrufen und eine andere Zimmerkategorie nehmen.
15 Euro kostete es extra mit Hund. Unser Zimmer lag im ersten Stock, der war leider nur über eine ziemlich rutschige Treppe zu erreichen.
Im Hotelzimmer schnüffelte Buddy erstmal alles gründlich ab, wie später auch in der Ferienwohnung. Und wollte prompt seine Schnoddernase auf das blütenweiße Bett legen. Das konnte ich glücklicherweise verhindern.
Zum Frühstücken gingen Carsten und ich abwechselnd. Denn Buddy reagiert begeistert auf alle Menschen und lässt sich leicht ablenken, da kommen wir dann manchmal kaum zum Essen. Ähnliche Erfahrungen machten wir in einem Hotel in Essen.
Insgesamt finde ich für Urlaub mit Hund Ferienwohnungen deutlich bequemer und entspannter.
Auch ein Ferienhaus kann ich mir gut vorstellen, am liebsten mit eingezäuntem Garten.
Als ich jedoch mal die Preise in der Eifel oder in Holland am Meer geprüft habe, war ich etwas entgeistert, wie teuer das ist. Das lohnt sich vor allem für Urlaub mit mehreren Personen und über einen längeren Zeitraum.
6) Der Hundestrand – Reisen mit Hund ans Meer
Vor der Reise informiere ich mich, ob es vor Ort Hundestrände gibt.
Kolberg besitzt etwa zwei, etwas vom Ortskern entfernt. Doch zu beiden führen Holztreppen, das ist nicht so schön. Und im Sommer sind die Strände voll.
Auf andere Strände darf man mit Hund zumindest in der Nebensaison.
Was wir gelernt haben: Zum Strand immer ein Handtuch mitnehmen und in kalten Monaten Buddys Hundebademantel einpacken. Denn einmal ist er im Februar am Strand einer Möwe hinterhergelaufen und dabei mit Anlauf ins Meer gesprungen.
Da ist es gut, wenn man ihn gleich trockenrubbeln und mit dem Mantel warmhalten kann.
7) Hundefreundliche Cafés und Restaurants finden
Ich liebe gutes Essen, schöne Cafés und Restaurants. Mit Buddy fallen jedoch einige schon mal weg, weil keine Hunde erlaubt sind.
Das zeigen meist Schilder am Eingang. Fehlen sie, dann frage ich im jeweiligen Lokal nach.
Ideal ist im Sommer:
- Nahe bei der Unterkunft.
- Es gibt Sitzplätze draußen, am besten mit Sonnenschirmen.
- Man sitzt etwas abseits der Straße, so dass nur wenige Leute unterwegs sind.
- Der Kellner ist freundlich, stellt Wasser für den Hund bereit.
- Die Wartezeiten sind kurz, denn Buddy wird schnell ungeduldig.
Eine Hundedecke für Restaurantbesuche hat sich übrigens bewährt. Darauf liegt unser Hund bequem und er hat etwas Gewohntes dabei.
8) Versicherungen für die Ferien mit Hund
Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung haben wir natürlich abgeschlossen. Dazu noch eine Tierkrankenversicherung, für die wir rund 50 Euro pro Monat zahlen.
Darüber werden Operationen komplett abgedeckt, bzw. ab dem 5. Geburtstag des Hundes mit 20 Prozent Selbstbeteiligung. Tierärztliche Behandlungen und Vorsorgebehandlungen werden bis zu einer gewissen Höhe erstattet.
Mein Fazit zum Urlaub mit Hund
Mit Hund macht Reisen noch viel mehr Spaß! Aber es wird gleichzeitig komplizierter und die Autoreisen dauern länger.
Wir müssen immer einiges für den Hund einpacken. Außerdem recherchiere ich viel vorab, z. B. zu Hotels, Aktivitäten, Stränden, Cafés und Restaurants.
Künftig möchten wir noch weitere Reiseziele ausprobieren und mal in einem Ferienhaus mit eingezäuntem Garten übernachten.
Welche Erfahrungen hast du gemacht?
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Anja Beckmann
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11 Kommentare
Finnja
30. Juli 2019 um 09:46Hallo Anja,
mein letzter Urlaub ging in die Berge. Wandern macht mit Hund auch total Spaß! Und meine beiden Australian Shepherds Loui und Zizou haben es geliebt :) Wessen Vierbeiner viel Auslauf braucht wird wissen wovon ich rede! Wir waren im Seiser Alm Hotel Europa, die waren wirklich sehr Hundefreundlich und haben auch selbst einen traumhaften Shepherd. Und die Dolomiten eignen sich wirklich wunderbar für lange Tagesausflüge. Man sollte natürlich bedenken, dass nicht alle Hunde so viel Ausdauer haben, aber das wird schon jeder Hundebesitzer selbst einschätzen können… hoffe ich.
Liebe Grüße
Finnja
Birgit
11. Dezember 2018 um 20:45Hallo Anja, auf der Suche nach Reiseberichte über Namibia bin ich auf deine Seite gestoßen. Also mit Hund in den Urlaub kann ich dir San Vincenzo in der Toskana wärmsten empfehlen. Hürde haben wir bereits 2x mal Hundeurlaub gemacht. Der Ort liegt direkt am Meer und etwas außerhalb gibt es den tollen Hundestrand “Dog Beach San Vincenzo”. Hierüber gibt es auf YouTube auch Berichte. Im Ort selbst kann man in viele Restaurants mit Hund einkehren. Herzliche Grüße Birgit
Anja Beckmann
13. Dezember 2018 um 10:11Hallo Birgit,
vielen Dank für den Tipp, das klingt toll!
Liebe Grüße
Anja
Miriam
19. Juli 2018 um 22:29Hallo Anja,
das klingt nach einem schönen Urlaub mit Hund! Ich habe auch schon viel Positives von der polnischen Ostseeküste gehört. Bei Unterkünften achte ich auch immer darauf, dass möglichst wenig Treppen zu laufen sind. Gerade in Ferienhäusern gibt es oft schmale Treppen in die obere Etage zu den Schlafzimmern. Hotels haben ja meist einen Fahrstuhl oder es gibt Zimmer im Erdgeschoss. Wir fanden es bisher in Deutschland und Frankreich am hundefreundlichsten. Ich finde es aber schade, dass bei keiner Airline große Hunde in der Kabine erlaubt sind, sonst hätte ich es mal ausprobiert.
Ich finde es übrigens witzig, dass Du jetzt einen Hund hast. Ich habe schon öfter mit einem gewissen Fernweh Deine Artikel gelesen und mich weggeträumt. Und nun machst Du selbst Urlaub mit Hund und den damit verbundenen Einschränkungen wie langen Autofahrten. Aber wenn man dann endlich da ist, ist es superschön mit Hund die verschiedenen Gegenden zu entdecken. :-)
Anja Beckmann
20. Juli 2018 um 09:53Hallo Miriam,
vielen Dank für deine Tipps!
Ja, wir freuen uns sehr über den Hund. Lange Autofahrten haben wir ja schon vorher bei unseren zahlreichen Roadtrips gemacht – nur die vielen Stopps sind neu.
Fernreisen habe ich schon sehr viele erlebt. Mir ist jetzt wichtiger, mit meinen beiden Liebsten zu reisen.
Liebe Grüße
Anja
ANN
19. Juli 2018 um 16:34Hallo Anja,
Vielen Dank für den Reisebericht – ich hab selbst eine Hündin, die im nächsten Urlaub mit soll. Falls Buddy mal weglaufen sollte – registrier ihn vorher bei Tasso e.V., einem Tierschutzverein. Dann bekommst du kostenlos eine Plakette, ähnlich wie eine Hundemarke, zugesandt. Außerdem hilft Tasso z.B. im Fall der Fälle mit kostenlosen Suchplakaten.
Meine Lady fährt gern Auto – wenn ich sie wegen dem Gepäck mal nicht in der Transportbox transportieren kann, nutze ich gern ein Geschirr mit Gurt für den Rücksitz. Da schläft sie dann.
Viele Grüße, Ann
Anja Beckmann
19. Juli 2018 um 17:09Hallo Ann,
vielen Dank für deine Ergänzung! Bei Tasso ist Buddy schon registriert, ich habe das im Text hinzugefügt. Aber helfen die auch im Ausland?
Liebe Grüße
Anja
ANN
7. August 2018 um 22:59Ja, klar. TASSO e.V. ist europaweit vernetzt!
Viele Grüße, Ann
Anja Beckmann
8. August 2018 um 16:16Super, danke dir!
Liebe Grüße
Anja
Jenny
19. Juli 2018 um 16:03Oh klasse und ich bin überzeugt, dass er ganz viel Spaß hatte!
So gerne würden wir ja auch eine Fellnase haben, aber das ist leider mit unserer Arbeit bisher nicht unter einen Hut zu bekommen. Aber wenn es mal soweit ist, dann sind deine Tipps Gold wert :).
Liebe Grüße!
Anja Beckmann
19. Juli 2018 um 17:11Hallo Jenny,
klasse, dass dir meine Tipps gefallen!
Ja, ich habe das Glück, im Homeoffice arbeiten zu können – mit Buddy neben mir.
Liebe Grüße
Anja